Der Bitcoin erlebt eine rabenschwarze Wochenmitte. Oder doch besser eine rabenrote? Jedenfalls notiert die digitale Münze, während ich diese Zeilen schreibe, bei einem Minus von rund 17,2 %. Dabei steht ein Kursniveau von 29.100 Euro Pi mal Daumen auf den Anzeigetafeln diverser Plattformen. Das ist natürlich ein deutlicher Abverkauf.
Andere Kryptowährungen hat es augenscheinlich noch stärker getroffen. Ethereum beispielsweise ist in der Spitze wohl um bis zu 45 % eingebrochen. Während ich diese Zeilen schreibe, wirkt das Minus von knapp 24,7 % vergleichsweise moderat.
Gibt es Auslöser für den Crash von Bitcoin und Co.? Ja, aber natürlich. Für mich ist die Performance jedoch symptomatisch für andere Probleme, die die Kryptowährungen im Allgemeinen haben. Spekulanten sollten nicht sagen, sie hätte niemand gewarnt.
Bitcoin & Co. crashen: Das ist der Auslöser
Dass Bitcoin und Co. zur Wochenmitte crashen, hat augenscheinlich einen klaren Auslöser, wobei wir diesen Begriff für mich vom eigentlichen Grund trennen sollten. Dazu in einer Minute mehr, vielleicht in zwei.
Fest steht jedenfalls: Die chinesische Regierung hat dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen als Zahlungsmittel eine klare Absage erteilt. Für die Welt-Dominanz des Kryptomarktes ist das natürlich ein empfindlicher Dämpfer, die Volksrepublik mit ihren mehr als eine Milliarde Verbraucher wäre ein wichtiger Meilenstein. Vor allem, da Chinesen grundsätzlich sehr aufgeschlossen sind, was das Bezahlen mit digitalen Lösungen angeht. Womöglich auch mit Kryptowährungen.
Bemerkenswert ist womöglich noch die Bemerkung der chinesischen Zentralbank, was die Warnung vor dem Bitcoin angeht: Chinesen sollten sie meiden, weil es sich hierbei nicht um eine echte Währung handelt. Darüber kann man natürlich diskutieren. Allerdings: Als wirklich fungible Währung waren Kryptowährungen mit ihren Schwankungen sowieso kaum geeignet.
Der Newsflow war insgesamt recht negativ in den letzten Tagen. Auch Tesla (NASDAQ:TSLA) hat schließlich einen Rückzug gemacht und auf Umweltbedenken verwiesen. Um fair zu sein, das war nicht neu und könnte auch ein kalkulierter Schachzug von Elon Musk gewesen sein. An der momentanen Panik, was den Kurs des Bitcoin angeht, ändert das jetzt jedoch natürlich nichts.
Die Frage nach dem Wert … Das Problem an der Panik beim Bitcoin könnte sein, dass sich viele Spekulanten jetzt womöglich eine Frage stellen: Welchen Wert hat die digitale Währung eigentlich, wenn die Akzeptanz schwieriger ist? Das ist vielleicht auch für dich die Kernfrage, mit der du an die aktuelle Ausgangslage herangehen solltest. Dabei gibt es für mich einen entscheidenden Unterschied zu Tech-Aktien, die ebenfalls teilweise deutlich korrigierten: Tech-Aktien, beziehungsweise deren Unternehmen sind nämlich ein Produktivwert.
Das wiederum kann der Bitcoin kaum von sich behaupten. Angebot und Nachfrage definieren den Markt. Bloß, dass augenscheinlich jetzt das Angebot signifikant ansteigt. Ich möchte gewiss nicht sagen, dass diese Korrektur und der Crash nicht wieder aufgeholt werden könnte. Mit Sicherheit möchte ich jedoch auch das Gegenteil nicht behaupten.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien oder Kryptowährungen. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Bitcoins und Aktien von Tesla.
Motley Fool Deutschland 2021