Berlin/Tokio, 19. Mai (Reuters) - Der schuldengeplagte japanische Technologieinvestor Softbank 9984.T sucht einem Medienbericht zufolge Käufer für Anteile an dem US-Mobilfunkanbieter T-Mobile US TMUS.O im Wert von 20 Milliarden Dollar. Die Investmentbanken Morgan Stanley (NYSE:MS) MS.N und Goldman Sachs (NYSE:GS) GS.N seien mit der Suche beauftragt worden, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider. Es stünden auch Gespräche mit dem Mutterkonzern des US-Mobilfunkers, Deutsche Telekom DTEGn.DE , an. Dabei gehe es um den Kauf eines "bedeutenden Anteils" an T-Mobile US.
Seit der Fusion mit der früheren Softbank-Tochter Sprint im April hält der Bonner Dax-Konzern rund 43 Prozent an der neuen T-Mobile US. Eine auf vier Jahre angelegte Stimmrechtsvereinbarung mit Softbank ermöglicht es den Deutschen, die Nummer drei des US-Mobilfunkmarktes in der Bilanz zu konsolidieren. Demnach überträgt der Softbank-Konzern, der aktuell etwa 23 Prozent an T-Mobile US hält, seine Stimmrechte an die Deutschen. Der Fusionsvertrag sieht zudem vor, dass die Deutsche Telekom - auch bei Anteilsverkäufen durch Softbank - weiterhin die Stimmrechtsmehrheit hält. Zudem haben die Bonner eine Art Vorkaufsrecht ausgehandelt.
Ein Telekom-Sprecher sagte, man wolle die Spekulationen rund um einem möglichen Verkauf der T-Mobile-US-Anteile nicht kommentieren. Sollte Europas größter Telekomkonzern bei T-Mobile-US auf rund 50 Prozent aufstocken wollen, wären mehr als sieben Milliarden Euro fällig. Zuletzt hat die Telekom ihre Liquidität in den Rückkauf eigener Anleihen gesteckt.