Investing.com - Die Konzernführung von Boeing (NYSE:BA) hat in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bekannt gegeben, dass sie ihr Angebot an die International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM) zurückgezogen und die Verhandlungen mit der Gewerkschaft nach fast einem Monat Streik ausgesetzt hat.
Laut Boeing seien die Forderungen der Gewerkschaft „nicht verhandelbar“ gewesen, sodass eine Fortsetzung der Gespräche derzeit nicht zielführend sei. Zuvor hatte das Unternehmen eine Erhöhung der Löhne um 30 % sowie verbesserte Rentenleistungen angeboten.
Diese Angebote scheiterten jedoch nach einer zweitägigen Verhandlungsrunde mit einem Schlichter, wodurch die Aussichten auf eine baldige Beendigung des Streiks im Nordwesten der USA, insbesondere im Bundesstaat Washington, äußerst gering sind.
Der erste große Streik bei Boeing seit 16 Jahren begann Mitte September, als die 33.000 IAM-Mitglieder ihre Arbeit niederlegten und höhere Löhne sowie verbesserte Sozialleistungen forderten.
Berichten zufolge verzeichnet Boeing durch den Streik erhebliche finanzielle Einbußen und prüft den Verkauf neuer Aktien im Wert von mindestens 10 Milliarden Dollar, um die Liquidität zu sichern.
Chief Operating Officer Stephanie Pope erklärte, dass Boeing Maßnahmen ergreife, „um Cash zu erhalten“, und dass der Streik „das Geschäft erheblich beeinträchtigt“ habe.
Das Unternehmen steht nun möglicherweise vor einer Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit. S&P Global Ratings kündigte am Dienstag an, eine Abstufung von Boeing auf Ramschniveau zu erwägen, wobei die Experten auf Bedenken hinsichtlich der Liquidität hinwiesen. Auch Moody's hatte im vergangenen Monat erklärt, dass sie das Investment-Grade-Rating des Flugzeugherstellers einer Überprüfung unterziehen.