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Veröffentlicht am 23.07.2012, 20:51
Börsen-Zeitung: Zurück am Abgrund, Kommentar zur Staatsschuldenkrise

von Detlef Fechtner

Frankfurt (ots) - Es sei undenkbar, dass Angela Merkel noch einmal

vor den Bundestag trete, um Zustimmung für weitere Griechen-Hilfen zu

erbitten - so wurden gestern Berliner Ministerialbeamte zitiert. Fast

der gleiche Satz war in Regierungskreisen schon einmal zu hören - im

Frühjahr 2011. Monate später wurde trotzdem 'Griechenland II'

beschlossen - mit Zustimmung von Merkel und des Bundestags.

Daraus kann man zwar auf keinen Fall schlussfolgern, dass

Griechenland im Herbst sowieso wieder fest mit frischem Geld seiner

Euro-Partner rechnen kann. Aber es wäre ebenso voreilig zu glauben,

der Ausstieg aus dem Euro sei bereits beschlossen. Beides stimmt

nicht. Die Zukunft von Hellas entscheidet sich erst noch - eben im

Laufe der Verhandlungen der Troika.

Griechenland ist zurück am Abgrund. Während des Wahlkampfs wurde

nichts erfüllt, was versprochen war. Gleichzeitig haben die Parteien

in Aussicht gestellt, dass sie den Euro-Partnern Nachverhandlungen

abringen, um die Sanierung abzumildern. Kurzum: Eigentlich rechnen

die Griechen mit einer langsameren und die Euro-Partner mit einer

schnelleren Gangart beim Sparen, Privatisieren und Reformieren.

Niemand kann sich ob dieser vertrackten Ausgangslage wundern, dass

Euroland nun den Druck erhöht.

Denn in der Tat ist der Spielraum der Europäer, erneut ein Auge

zuzudrücken, geringer denn je - vor allem wegen des Risikos, dass der

Internationale Währungsfonds abspringt. Ohne den IWF, das sagen

selbst die Optimisten im diplomatischen Lager, würde es arg schwer,

eine Hellas-Pleite zu verhindern. Man muss daher kein Eurokrat sein,

um zu sagen: Nicht Brüssel, sondern Athen ist am Zuge. Griechenland

muss endlich Angebote liefern, wie das Land den Rückstand aufholen

will. Das sollten auch jene akzeptieren, die den Euro-Partnern

unterstellen, sie würden Hellas ohnehin zu viel abfordern und das

Land einem brutalen Spardiktat unterwerfen.

Eine solche Sicht der Dinge blendet die Verantwortung aus, die

Griechenland als Gegenleistung für die Hilfsmilliarden übernommen hat

- auch gegenüber anderen Euro-Krisenländern. Schließlich entscheiden

die Verhandlungen in Athen auch über die Risikoprämien Spaniens und

Italiens mit. Der Versuch von Finanzpolitikern, Investoren zu

überzeugen, dass die griechische Tragödie nichts mit den spanischen

Problemen zu tun hat, ist gescheitert. Das wiederum sollten all jene

im Kopf haben, die derzeit leichtfertig darüber plaudern, dass ein

Griechen-Exit ein relativ einfach beherrschbarer Vorgang wäre.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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