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Börse Frankfurt-News: Stimmung steigt mit sinkenden Gaspreisen (ETF-Handel)

Veröffentlicht am 14.09.2022, 09:50
© Reuters
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Im freundlicheren Umfeld bei ausgeglichenen Handelsströmen wechseln vor allem globale und US-Aktien-Tracker die Besitzer. Aber auch Kryptowährungen werden wieder gekauft. 

14. September 2022. Frankfurt (Börse Frankfurt). Im sprichwörtlich schwächsten Börsenmonat September ist die Stimmung besser geworden. "Unterstützt wurde das insgesamt als freundlich zu bezeichnende Sentiment seitens eines nochmals nachgebenden Gaspreises in Europa und den Kommentaren aus Zentralbankkreisen, wonach die EZB demnächst bei den Zinserhöhungen etwas vorsichtiger vorgehen könnte", kommentieren Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg von der Helaba. Die Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS) erwarten, dass sich die Gaspreise im ersten Quartal 2023 vom aktuellen Niveau aus halbieren.

Angesichts der unveränderten Lage sei die positive Entwicklung der vergangenen Handelstage nach Einschätzung Frank Mohrs von der Société Générale (EPA:SOGN) überraschend. Zurückhaltung sei weiter spürbar, insbesondere vor der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für August am Nachmittag, die etwas geringer ausfallen sollten. "Die Umsätze sind nach der Ferienzeit aber nun im normalen Bereich", fasst Mohr die Marktlage zusammen. Käufe und Verkäufe halten sich derzeit die Waage.

Auch Jan Duisberg von der ICF Bank berichtet von mehr Umsatz und ausgeglichenem Kauf- und Verkaufsverhalten. "Die Dynamik des Anstiegs überrascht uns. Doch das Plus von mehr als 700 Punkten im DAX ist noch keine Trendwende." Am Dienstag Mittag steht der DAX bei 13.428 Punkten - ein Plus von 0,3 Prozent.

"Obwohl die Aktienmärkt in der vergangenen Woche leicht positiv geschlossen haben, hatten wir in den Haupt-ETFs etwas mehr Verkäufe als Käufe zu verzeichnen", berichtet hingegen Holger Heinrich von der Baader Bank.

Globale Aktien- und US-Indizes sowie Nachhaltigkeit dominant

Am aktivsten werden bei Baader länderspezifische ESG-Produkte mit Fokus USA und Europa gehandelt. Dazu gehören der Amundi Index MSCI USA SRI PAB (9:USRI) sowie der iShares MSCI EMU SRI UCITS ETF ().

Darüber hinaus sind auch wieder ETFs gefragt, die Aktien mit niedriger Volatilität enthalten. zum Beispiel der iShares Edge MSCI USA Minimum Volatility ESG UCITS ETF (4:MVEA).

In den Top-Ten rangieren diesmal auch Sparten-Produkte, darunter der UBS (SIX:UBSG) ETF (IE) Global Gender Equality UCITS ETF, der seine Investments Diversitätskriterien unterlegt (5:GENDEE)

Im Tagesgeschäft der Société Générale dominiert der Handel mit Welt- und US-ETFs mit Anteil von 35 und 30 Prozent im Segment, berichtet Mohr. Dagegen seien europäische Aktien-Indizes wenig gefragt. "An der Spitze ist kein rein europäischer Index vertreten", berichtet Mohr.

In großen Stückzahlen werde der UBS MSCI ACWI Socially Responsible UCITS ETF EUR-Hedged (5:AWSRIE) gekauft. Hoch sei auch die Nachfrage beim Lyxor MSCI World (4:X010).

"Der Fokus liegt vor allem auf Aktien statt Zinsprodukten", erläutert auch Duisberg das Marktgeschehen. Umsätze zeigen seine Orderbücher hingegen bei europäischen Aktienindexprodukten wie etwa dem Deka EURO STOXX 50 (4:ETFSTOXX50E), aber auch bei deutschen Aktien-Trackern. Hier ist der Deka DAX UCITS ETF (4:ETFGDAXI) umsatzstark.

Sektoren: Verkäufe von Energieaktien, Käufe von Finanzaktien

Was die Sektoren angeht, sind vor allem Aktien-ETFs mit Energieunternehmen auf den Handelslisten, allerdings vor allem mit Abgaben. Verkauft werde etwa der iShares STOXX Europe 600 Oil & Gas (4:SXEPEX) und der Xtrackers MSCI World Energy (4:XDW0). Letzterer hat zwar auf Wochensicht gut 1 Prozent verloren, über sechs Monate aber gut 20 Prozent zugelegt. Die Verkaufsseite überwiegt auch bei Techwerten, die am zweitstärksten gehandelt werden, gefolgt von Gesundheitstiteln, bei denen ebenfalls Verkäufe vorherrschen.

Gefragt seien Finanzwerte. "Hier werden die Zinserhöhungen umgesetzt", erklärt Mohr. Das Kaufinteresse liege einerseits auf europäischen Finanztiteln, die im Lyxor STOXX Europe 600 Banks (4:LBNK) zusammengefasst sind, so dass der ETF auf Wochensicht gut 7 Prozent zugelegt hat. Andererseits sind US-Finanzwerte gesucht. Hier werde vor allem der iShares S&P U.S. Banks (3:BNKS) in die Depots genommen.

Auch bei Lang & Schwarz spekulieren die Kunden darauf, dass das Bankgeschäft attraktiver werde, berichtet Torben Bendt. Der Xtrackers MSCI World Financials ETF (

Bei Duisberg erfahren exotische Produkte selektiv wieder Zulauf. Dazu gehört der L&G Battery Value-Chain ()

Fixed Income: US-Staatspapiere gesucht

Insgesamt steigt die Nachfrage nach Rentenmarktprodukten. "Wir sehen hier aktuell einen Anteil am Handelsvolumen von 38 Prozent, während ein Viertel bis 30 Prozent üblich sind", berichtet Mohr. Dabei dominieren Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit aus den USA den Handel mit Schuldpapieren, etwa der Lyxor US Treasury 10+Y (3:US10).

Europäische Bonds werden hingegen von den Kund*innen der Société Générale verkauft. Sie stoßen sowohl Staatsanleihen mit mittlerer Laufzeit (4:IBCN) wie Unternehmensanleihen (3:IEAC) ab.

Bendt berichtet ebenfalls von Käufen, wobei seine Kund*innen das Hauptaugenmerk auf Emerging Markets legen, so dass der Vanguard USD Emerging Markets Government Bond (3:VEMT) gesucht sei.

Aber auch langlaufende US-Staatsanleihen (3:IDTL) werden nach Angaben von Bendt im Umfeld gestiegener und in Erwartung weiter steigender Zinsen gekauft.

Krypto-ETPs profitieren von der Erholung des Marktes

Anziehende Nachfrage zeigen die Orderbücher der ICF Bank für Krypto-Tracker. "Mit dem anstehenden Ethereum-Update erholt sich der Markt seit einigen Wochen, und wir sehen, dass die Kund*innen wieder mehr kaufen, haben steigende Zuflüsse", berichtet Duisberg. Gefragt sei ein Basket von 21shares (5:HODL), aber auch die älteste Kryptowährung, der Bitcoin (0:0P0001L7B6). Bei Bendt hingegen werden Kryptos verkauft, vor allem Ethereum (4:VETHG) "Die Marktteilnehmer warten die Auswirkungen des Updates ab."

von: Antje Erhard, 14. September 2022, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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