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Börsenklischee im Faktencheck: Fressen die großen Finanzprofis die kleinen Privatanleger?

Veröffentlicht am 23.12.2018, 09:18
Börsenklischee im Faktencheck: Fressen die großen Finanzprofis die kleinen Privatanleger?
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Vor Kurzem habe ich mich mit einem Bekannten über die Möglichkeiten der Aktienanlage unterhalten. Während ich als Foolisher Investor versuchte, ihm die Chancen und Vorteile einer langfristigen Aktienanlage zu erklären, war er der Meinung, dass Aktien nur etwas für Profis seien und man auf Dauer immer verlieren würde, wenn man keine Ahnung habe.

Was ist dran am Gerücht, dass die Finanzprofis und „Börsenhaie“ uns kleine Privatanleger in der Pfeife rauchen und unser Verlust ihr Gewinn ist? Werfen wir einen Blick darauf.

Auch die Finanzprofis wissen nicht alles Zu Beginn habe ich eine schlechte Nachricht für dich: Da sich Finanzanalysten täglich mit den Aktienmärkten beschäftigen, verfügen sie tatsächlich über viel mehr Informationen und Wissen als ein Privatanleger, der nur in seiner Freizeit dazukommt, sich um seine Geldanlage zu kümmern.

Die gute Nachricht ist: Diese Informationen bringen den Finanzprofis kein bisschen Sicherheit über zukünftige Aktienkursverläufe.

Als Beispiel kannst du dir einfach mal die Kursziele einer bestimmten Aktie anschauen. Mit einem Kursziel drücken Aktienanalysten aus, wo sie den fairen Wert einer bestimmten Aktie gerade sehen. Damit geht oft eine Kauf-, Verkauf- oder Halten-Empfehlung einher – je nachdem, ob das errechnete Kursziel des Analysten unter, über oder bei dem tatsächlichen Aktienkurs an der Börse liegt.

Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich diese Kursziele ausfallen können und wie dennoch alle Analysten ihre Kursziele logisch begründen können. Wir sehen: Obwohl die Finanzprofis einen Haufen an Informationen und Wissen haben, sind sie sich noch lange nicht einig darüber, wie eine Aktie aktuell fair bewertet sein könnte – geschweige denn, wie sie sich in Zukunft entwickelt.

Niemand weiß, wie sich Aktien in Zukunft entwickeln Denn auch der am besten informierte Finanzguru kann nicht sagen, wo eine Aktie morgen, in einer Woche oder in einem Monat steht. Das ist so, weil Aktienkurse von unfassbar vielen verschiedenen Einflussfaktoren abhängen, die sich nicht prognostizieren lassen – und auch der tatsächliche Einfluss der einzelnen Faktoren lässt sich nicht bestimmen.

Zum Beispiel können Wirtschaftszahlen, Äußerungen von Politikern, Medienberichte, Analystenkursziele, Gerüchte, Unternehmenszahlen, Transaktionen von Großinvestoren oder eine ganze Reihe von psychologischen Faktoren die Kurse beeinflussen. Egal wie gut man informiert ist: Aktienkurse zu prognostizieren ist ein absoluter Blick in die Glaskugel, für einen Privatmann genauso wie für einen Börsenprofi.

Verliert man auf Dauer an der Börse? Der zweite Teil der Theorie: Aufgrund des Informationsvorsprungs der Finanzprofis machen diese auf lange Sicht die Gewinne, während wir Privatanleger langfristig nur Geld verlieren. Ist da etwas dran?

Das können wir durch einen kurzen Blick auf die langfristige Entwicklung des Aktienmarkts widerlegen. Zwar gibt es einige Aktien von dauerhaft erfolglosen Unternehmen, die langfristig fallen. Die Mehrheit der Aktien jedoch steigt langfristig und hat dafür gesorgt, dass Anleger mit einer langfristigen Investition in den breiten Aktienmarkt in der Vergangenheit etwa 7 bis 9 % Rendite im Jahr erzielen konnten.

Diese Rendite von 7 bis 9 % galt für jeden, der in den breiten Aktienmarkt investiert und die Anteile langfristig gehalten hat – sowohl für einen Profi als auch für einen Privatmann.

Was können Anleger tun? Jedem steht die Möglichkeit offen, sich Einzelaktien auszusuchen, von denen er sich besonders viel verspricht. Meiner Meinung nach sollte man diese Strategie jedoch nur verfolgen, wenn man die Zeit hat, sich tief gehend mit seinen Unternehmen zu beschäftigen. Nur so kann man die Zukunftsaussichten, die Wettbewerbsvorteile und die Strategie des Unternehmens gut genug beurteilen und herausfinden, ob die Aktie besser laufen könnte als der Markt oder nicht.

Anleger, für die das nichts ist, haben mit Exchange Traded Funds (ETFs) eine super Alternative. ETFs bilden einen Aktienindex wie den DAX ab, enthalten also viele verschiedene Unternehmen auf einmal. Dadurch ist das Risiko breit gestreut: Läuft eine Aktie weniger gut, kann das durch die Kursgewinne bei anderen Aktien ausgeglichen werden.

Das Einzige, was man nun noch tun muss, ist im wahrsten Sinne des Wortes: nichts. Denn nur, wenn man seinen Aktieninvestments die nötige Zeit gibt, neutralisieren sich die Schwankungen des Aktienmarkts und man kommt in den Genuss der hervorragenden langfristigen Rendite. Als Richtwert würde ich eine Mindestdauer von fünf bis zehn Jahren ansetzen, je länger, desto besser.

Zusammengefasst Wir halten fest: Zwar haben Finanzanalysten und Börsenprofis mehr Informationen und Zeit, sich mit der Börse zu beschäftigen, als der normale Privatmann. Da das Prognostizieren von Börsenkursen jedoch unmöglich ist, haben sie davon nicht allzu viel.

Daher ist auch die Mär vom ständig verlierenden Privatanleger und vom ständig gewinnenden Börsenhai verkehrt: Privatanleger und Börsenprofis haben gleichermaßen die Chance auf Gewinne. Am einfachsten geht das für den Privatmann durch eine langfristige Anlage in einen ETF, der einen breit gestreuten Aktienindex abbildet. So kann jeder von den langfristigen Renditechancen der Aktienmärkte profitieren.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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