FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Rennen um das Italien-Geschäft des Energieversorgers Eon (ETR:EOAN) haben einem Zeitungsbericht zufolge sieben Interessenten die erste Hürde genommen. Wie die "Börsen-Zeitung" (Mittwoch) mit Bezug auf nicht näher genannte Quellen in Mailand schreibt, sind von anfänglich 20 Bewerbern sieben zum sogenannten Datenraum zugelassen worden. Goldman Sachs (FSE:GOS) F:GS berate den Konzern beim Verkauf. Die Geschäftsbereiche würden mit zwei Milliarden Euro bewertet. Eon kommentierte die Informationen nicht. Der Verkauf steht dem Vernehmen nach aber schon seit einiger Zeit im Raum.
Nach Angaben der Zeitung soll der Mailänder Versorger A2A ein unverbindliches Angebot sowohl für die Wasserkraftwerke als auch für die Gaskunden von Eon Italia präsentiert haben. Auch Italiens halbstaatlicher Versorger Enel (FSE:ENL) (AFF:ENEL) soll an den Gaskunden interessiert sein. Die französische GDF Suez (ETR:GZF) (PSE:PGSZ) bewerbe sich um die Tätigkeiten im Wasser-, Solarenergie- und Gasbereich. Die vom französischen Energiekonzern EDF (PSE:PEDF) kontrollierte Edison zeige an allen italienischen Eon-Geschäften Interesse, habe aber noch kein Angebot vorgelegt. Absicht sei es, Eon Italia mit Edison zu verschmelzen.
Auch mehreren Finanzinvestoren sowie Shanghai Electric wird Interesse an Eon Italia nachgesagt. Auch über den Verkauf des Eon Geschäfts in Spanien wird derzeit viel spekuliert. Der Konzern trennt sich seit einiger Zeit von einer Vielzahl von Beteiligungen. Angesichts stürmischer Zeiten in der Versorgerbranche will sich Eon für die Zukunft stabil aufstellen. Mit seinem Südeuropa-Geschäft, das Eon vor der Finanzkrise gekauft hatte, hatten die Düsseldorfer wenig Glück. Sie mussten in den vergangenen Jahren schon erhebliche Abschreibungen vornehmen, da die Auslastung der Anlagen im Zuge der konjunkturellen Einbrüche schwach war.tk