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Brasiliens Regierung feiert Ölfeld-Auktion als historischen Erfolg

Veröffentlicht am 22.10.2013, 14:31
RIO DE JANEIRO (dpa-AFX) - Brasiliens Regierung hat die Vergabe der Förderrechte für das riesige Offshore-Ölfeld 'Campo de Libra' an ein Konsortium aus fünf Firmen als historischen Erfolg gefeiert. Mit der Entscheidung und der zu erwartenden Produktion werde der Staat durch die Gebühren, den Bonus und seinen Öl-Anteil in den nächsten 35 Jahren Einnahmen von über einer Billion Reais (ca. 336 Mrd Euro nach aktuellem Kurs) haben, prognostizierte Staatschefin Dilma Rousseff in einer TV-Ansprache nach der Auktion in Rio de Janeiro, die am Montag von Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei überschattet wurde.

Für die Förderrechte hatte nur ein Konsortium geboten und den Zuschlag mit dem Mindestgebot erhalten. Der Gruppe gehören die beiden Konzerne Shell (GB/Niederlande) und Total (Frankreich), die staatlichen Multis CNPC und CNOOC (beide China) sowie die staatlich kontrollierte Petrobras aus Brasilien an. Voraussetzung für den Zuschlag war, dass der brasilianische Staat einen Anteil von mindestens 41,65 Prozent am Öl bekommt. Das Konsortium blieb bei diesem Mindestgebot und bekam - mangels Konkurrenz - den Zuschlag.

Vor dem Auktionshotel kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Dabei setzte die Polizei Tränengas und Gummigeschosse ein. Es gab mehrere Verletzte. Die Demonstranten kritisierten einen 'Ausverkauf' der brasilianischen Ölreserven an ausländische Firmen. Rousseff betonte, davon könne keine Rede sein. 'Durch das Ergebnis der Versteigerung gehören 85 Prozent der Einnahmen aus Libra dem brasilianischen Staat und Petrobras.'

Großkonzerne wie Chevron , Exxon und BP waren bei der Auktion erst gar nicht an den Start gegangen. Die Regierung hatte anfangs mit 40 interessierten Konzernen gerechnet. Es war die erste Ausschreibung unter dem Regime des sogenannten 'Teilungs'-Modells, das dem Staat neben Gebühren auch feste Anteile am geförderten Öl zugesteht und zudem Petrobras mit einem gesetzten Anteil von 30 Prozent als Betreiber der Offshore-Operation in Libra festsetzt. Das Konsortium muss auch einen hohen Bonus an die Regierung in Höhe von 15 Milliarden Reais (etwa 5 Mrd Euro) zahlen.

Petrobras ist neben den 30 Prozent mit weiteren 10 Prozent an dem Konsortium beteiligt. Shell und Total halten je 20 Prozent und die chinesischen Staatskonzerne CNPC und CNOOC jeweils 10 Prozent. In dem Ölfeld werden 8 bis 12 Milliarden Barrel (je 159 Liter) Öl vermutet.

Das Öl in dem rund 180 Kilometer im Atlantik vor Rio gelegenen 'Campo de Libra' lagert in rund 6000 Metern Tiefe. Mit einer Aufnahme der Produktion wird 2018/2019 gerechnet. Bei Vollfunktion soll die Produktion bei 1,4 Millionen Barrel Öl pro Tag liegen. Derzeit produziert Brasilien insgesamt rund 2,1 Millionen Barrel Öl pro Tag, davon stammen etwa 320 000 Barrel aus dem Offshore-Bereich in großer Meerestiefe ('Pré-Sal')./hr/DP/stb

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