Berlin (Reuters) - Im Streit über inhaftierte Deutsche hat Kanzlerin Angela Merkel signalisiert, den wirtschaftlichen Druck auf die Türkei erhöhen zu können.
Die wirtschaftlichen Kontakte zur Türkei seien bereits eingeschränkt worden, sagte die CDU-Chefin am Donnerstag im MDR. "Und wenn notwendig - das möchte ich nicht - werden wir das noch weiter tun." Deutschland werde wo nötig die Kontakte erhalten, um die inhaftierten Deutschen freizubekommen. Sie bekräftigte ihre Kritik an dem von Präsident Recep Tayyip Erdogan eingeschlagenen Kurs: "Die Türkei entfernt sich von dem, was wir als Rechtsstaat verstehen."
In der Türkei sind eine Reihe deutscher Staatsbürger festgenommen worden, denen die Sicherheitsbehörden die Unterstützung von Terroristen vorwerfen. Die Bundesregierung und Bürgerrechtsorganisationen kritisieren die Festnahmen als willkürlich. Zuletzt verweigerten türkische Behörden Vertretern des deutschen Konsulates den Besuch bei dem seit über 200 Tagen inhaftierten "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel.