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Britische Krisenbank RBS steckt in der Verlustzone fest

Veröffentlicht am 24.02.2017, 11:59
© Reuters. A man walks past a  Royal Bank of Scotland branch reflected in a puddle in central London
BARC
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- von Andrew MacAskill und Lawrence White

London (Reuters) - Die Royal Bank of Scotland (RBS) kommt nicht aus den roten Zahlen.

Für das vergangene Jahr wies das britische Geldhaus am Freitag einen Verlust von knapp sieben Milliarden Pfund (8,25 Milliarden Euro) aus, mehr als drei Mal soviel wie 2015. Seit 2007 hat die verstaatlichte Krisenbank überhaupt keinen Jahresgewinn mehr gemacht. Stattdessen summieren sich die Verluste seitdem auf mehr als 58 Milliarden Pfund. "Wir müssen weitere Fortschritte machen", sagte Vorstandschef Ross McEwan. "Dies ist eine starke Kernbank, die für ihre Sünden aus der Vergangenheit büßen muss." McEwan will mit einem Sparkurs, Beteiligungsverkäufen und einem stärkeren Fokus auf den Heimatmarkt das Ruder herumreißen.

Die traditionsreiche Bank aus Edinburgh betonte, 2017 könnte womöglich das letzte Jahr mit einem Verlust wegen der Altlasten aus der weltweiten Finanzkrise werden. Im vergangenen Jahr sorgten diese für Sonderlasten im Höhe von 5,9 Milliarden Pfund. Vor allem wurde Geld für potenzielle Strafen in den USA zurückgelegt. Nachdem dort bereits viele US-Institute und auch die Deutsche Bank (DE:DBKGn) Milliarden-Bußen gezahlt haben, rechnen Analysten bei der RBS mit einer Rekordstrafe. Es wird geschätzt, dass allein an das US-Justizministerium neun Milliarden Pfund gehen werden.

Die RBS war einst für kurze Zeit die weltgrößte Bank und hat in den USA ein großes Rad gedreht. Sie verkaufte aber wie viele Konkurrenten toxische Wertpapiere, die bei Investoren zu hohen Verlusten führten und die Finanzkrise auslösten. McEwan sagte, die Verhandlungen über einen Vergleich mit der US-Regierung hätten noch nicht begonnen.

© Reuters. A man walks past a  Royal Bank of Scotland branch reflected in a puddle in central London

An der Londoner Börse verloren RBS-Aktien zum Wochenschluss 1,5 Prozent an Wert. Mehr als 70 Prozent der Anteile liegen weiter beim Staat, der das Institut 2008 gerettet hat. Ein Abbau des Pakets wird erst erwartet, wenn die US-Altlasten aus dem Weg geräumt sind.

Dann könnte die Bilanz langsam wieder besser ausfallen. McEwan will in den nächsten vier Jahren weitere zwei Milliarden Pfund einsparen. Die Bank machte allerdings keine Angaben, wo genau angesetzt werden soll. In den vergangenen Jahren wurden vor allem Stellen gestrichen und Filialen geschlossen.

Von den britischen Großbanken steht RBS weiterhin am schlechtesten da. Auch Branchenprimus HSBC musste 2016 für Altlasten büßen, der Gewinn brach um fast zwei Drittel ein, summierte sich aber immer noch auf 7,1 Milliarden Dollar. Lloyds machte deutliche Fortschritte und wies den höchsten Gewinn seit einem Jahrzehnt aus. Barclays (LON:BARC) - ebenfalls immer wieder von Skandalen erschüttert - meldete sich mit einem Milliardengewinn zurück. Standard Chartered (LON:STAN) kehrte 2016 in die Gewinnzone zurück und verdiente vor Steuern 409 Millionen Dollar. Eine Dividende soll allerdings nicht gezahlt werden, weswegen die Aktien am Freitag um vier Prozent fielen.

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