Viele Anleger haben sich zwar eine Strategie zurechtgelegt, nach der sie ihre Anlageentscheidungen treffen. Doch die wenigsten haben sich ein Konzept für den Fall erarbeitet, dass es einmal mit den Kursen kräftig nach unten geht. Und im März dieses Jahres bekam man schon mal einen Vorgeschmack darauf, wie sich eine heftige Korrektur so anfühlt. Mit den Notierungen ging es danach zwar schnell wieder nach oben, doch der richtige Corona-Crash könnte uns ja durchaus noch bevorstehen.
Ob es dazu kommt, kann heute natürlich noch niemand mit absoluter Sicherheit sagen. Doch wenn es an den Börsen noch einmal so richtig abwärtsgehen sollte, dann ist es meiner Meinung nach von Vorteil, wenn man auf solch eine Situation gut vorbereitet ist. Eine Menge Investoren haben für diesen Fall einfach ein wenig Cash gehortet, um billig nachkaufen zu können.
Aber man sollte folgendes Zitat von John Maynard Keynes immer im Hinterkopf behalten: „Der Markt kann sich länger irrational verhalten, als man selbst zahlungsfähig bleibt.“ Noch bevor die nächste Börsenkrise also ihre volle Macht entfalten kann, können sich mit den folgenden zwei Tipps schon mal alle interessierten Leser darauf vorbereiten.
Nicht zu viel Nachrichten konsumieren Es ist ja durchaus so, dass die meisten Anleger in einer heftigen Korrektur ein sehr unangenehmes Gefühl beschleicht. Und um mit diesem einigermaßen klarzukommen, sind die Medien meiner Meinung nach definitiv keine Hilfe. Egal ob Radio, Fernsehen oder Internet, in Crash-Phasen wird die Situation meistens noch schlimmer dargestellt, als sie es in Wirklichkeit ist. Häufig wird hier so schwarzgemalt, dass einen das Gefühl beschleicht, der Weltuntergang stehe kurz bevor.
In Krisenzeiten ist es also wirklich nicht von Vorteil, sich solch einer Art „Gehirnwäsche“ auszusetzen. Meines Erachtens wäre es besser, sich seine eigene Meinung zu bilden und alle Horrormeldungen über die Aktienmärkte tunlichst zu meiden. Dies ist bestimmt nicht immer leicht. Aber es könnte durchaus dabei helfen, dass die eigene Stimmung nicht noch katastrophaler wird, als sie es wahrscheinlich ohnehin schon ist.
Sich nicht von den Verlusten verunsichern lassen Für Investoren kann es einer der härtesten Momente in ihrem Leben sein. Und zwar wenn sie nach einem großen Kurseinbruch in ihr Depot schauen. Denn unterm Strich steht dort dann meistens ein mehr oder weniger großes Minuszeichen. Und es könnte natürlich durchaus sein, dass nun einzelne Positionen vorhanden sind, die überdurchschnittlich viel an Wert eingebüßt haben.
Jetzt sollte man sich aber von dem vielen Rot im Depot auf keinen Fall blenden lassen. Viel besser ist es meiner Meinung nach, in solch einer Situation absolute Ruhe zu bewahren. Was man dort sieht, sind nämlich nur Buchverluste. Und dies bedeutet nichts anderes, als dass man real überhaupt noch kein Geld verloren hat. Auch wenn es mitunter schwerfällt, sollte man sich jetzt zwingen, hier in keiner Weise tätig zu werden. Verkauft man jetzt nämlich zu diesen tiefen Kursen, hat man den Verlust auch tatsächlich realisiert.
Es wäre also offensichtlich gut, in einem Crash auf keinen Fall ans Verkaufen zu denken. Vielmehr könnte es ratsam sein, wenn man seinen Blick einmal in die Vergangenheit richtet. Hier sollte man sich dann den Verlauf von anderen großen Korrekturen mal genauer betrachten. Wenn man dies tut, kann man sehr schön erkennen, dass es nach einer Krise mit den Kursen immer wieder nach oben gegangen ist. In den USA sind die Aktien beispielsweise später sogar immer über ihren Höchststand geklettert, den sie vor dem Crash markiert hatten.
Fazit Dies waren jetzt nur zwei Dinge, die man beherzigen sollte, wenn es an der Börse mal wieder turbulent zugeht. Des Weiteren ist natürlich auch eine durchweg positive Einstellung immer von Vorteil. Gepaart mit dem Wissen, dass die Kurse nach einem Crash irgendwann auch wieder steigen werden, sollte so auch die nächste große Korrektur nicht zum absoluten Desaster für dich werden.
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