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APA ots news: Wirtschaftsleistung im II. Quartal 2012 neuerlich gesteigert

Veröffentlicht am 14.08.2012, 09:06
Wien (APA-ots) - Trotz der Rezession im Euro-Raum erhöhte sich

das BIP in Österreich im II. Quartal 2012 weiter. Gegenüber dem

Anstieg von 0,5% zu Jahresbeginn ließ das Expansionstempo allerdings

erheblich nach, die Wirtschaftsleistung nahm gegenüber dem Vorquartal

um 0,2% zu.

Die Schnellschätzung des WIFO zum Wirtschaftswachstum im II.

Quartal berücksichtigt wie üblich die im Juli von Statistik Austria

neu veröffentlichten Werte für die vergangenen Jahre. Daraus ergeben

sich stärkere Revisionen der zurückliegenden Quartalsergebnisse.

Nach einem Wirtschaftswachstum von real 0,5% im I. Quartal 2012

erhöhte sich die gesamtwirtschaftliche Produktion im II. Quartal

gegenüber der Vorperiode um 0,2% (bereinigt um Saison- und

Kalendereffekte). Damit hat sich die Konjunktur deutlich abgekühlt,

jedoch ist diese Entwicklung angesichts der Rezession im Euro-Raum

als relativ gut zu bezeichnen.

Die mäßige Konjunkturdynamik zeigte sich in nahezu allen

Nachfragekategorien: Sowohl der gesamtwirtschaftliche Export als auch

der Import wuchsen im II. Quartal mit real +0,5% bzw. +0,6% zwar

stärker als im I. Quartal (+0,4% bzw. -0,1%), da jedoch beide

Komponenten gleichmäßig zunahmen, lieferte der Außenbeitrag nahezu

keinen Wachstumsimpuls für die heimische Wirtschaft.

Die Anlageinvestitionen wurden mit real +0,4% ähnlich ausgeweitet

wie im I. Quartal (+0,3%). Während die Nachfrage nach

Bauinvestitionen gegenüber der Vorperiode stagnierte, nahmen die

Investitionen in Ausrüstungsgegenstände abermals zu.

Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte stagnierte im II.

Quartal 2012, nachdem sie im I. Quartal um 0,2% gewachsen war. Der

öffentliche Konsum stieg mit +0,5% etwas schwächer als in der Periode

zuvor (I. Quartal 2012 +0,6%).

Im Vorjahresvergleich nahm die gesamtwirtschaftliche Produktion im

II. Quartal real um 0,2% zu. Im I. Quartal war (unbereinigt um den

Kalendereffekt des Schalttages) eine Erhöhung um 2% verzeichnet

worden.

Übersicht 1: WIFO-Schnellschätzung zur vierteljährlichen

Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung - auf der WIFO-Website (

http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12 )

Zwtl.: Methodische Hinweise und Kurzglossar

Periodenvergleiche

Zeitreihenvergleiche gegenüber der Vorperiode, z. B. dem

Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte Effekte bereinigt. Dies

schließt auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche Zahl

von Arbeitstagen in der Periode ausgelöst werden (etwa Ostern). Im

Text wird auf 'saison- und arbeitstägig bereinigte Veränderungen'

Bezug genommen.

Die Formulierung 'veränderte sich gegenüber dem Vorjahr . . .'

beschreibt hingegen eine Veränderung gegenüber der gleichen Periode

des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen.

Die Analyse der saison- und arbeitstägig bereinigten Entwicklung

liefert genauere Informationen über den aktuellen Konjunkturverlauf

und zeigt Wendepunkte früher an. Die Daten unterliegen allerdings

zusätzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen

Methoden beruht.

Durchschnittliche Veränderungsraten

Die Zeitangabe bezieht sich auf Anfangs- und Endwert der

Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche Rate

2005/2010 als 1. Veränderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte

jene von 2009 auf 2010.

Reale und nominelle Größen

Die ausgewiesenen Werte sind grundsätzlich real, also um

Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden Werte nominell

ausgewiesen (z. B. Außenhandelsstatistik), so wird dies eigens

angeführt.

Produzierender Bereich

Diese Abgrenzung schließt die NACE-2008-Abschnitte B, C und D

(Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Herstellung von Waren,

Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen Vergleich

verwendet.

Inflation, VPI und HVPI

Die Inflationsrate misst die Veränderung der Verbraucherpreise

gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein

Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte

Verbraucherpreisindex (HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare

Messung der Inflation in der EU und für die Bewertung der

Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone ( siehe auch

http://www.statistik.at/ ).

Die Kerninflation als Indikator der Geldpolitik ist nicht

eindeutig definiert. Das WIFO folgt der gängigen Praxis, für die

Kerninflation die Inflationsrate ohne die Gütergruppen unverarbeitete

Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden knapp 87% der im

österreichischen Warenkorb für den Verbraucherpreisindex (VPI 2010)

enthaltenen Güter und Dienstleistungen in die Berechnung der

Kerninflation einbezogen.

WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest

Der WIFO-Konjunkturtest ist eine monatliche Befragung von rund

1.500 österreichischen Unternehmen zur Einschätzung ihrer aktuellen

und künftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest ist

eine halbjährliche Befragung von Unternehmen zu ihrer

Investitionstätigkeit ( http://www.konjunkturtest.at/ ). Die

Indikatoren sind Salden zwischen dem Anteil der positiven und jenem

der negativen Meldungen an der Gesamtzahl der befragten Unternehmen.

Arbeitslosenquote

Österreichische Definition: Anteil der zur Arbeitsvermittlung

registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot der Unselbständigen.

Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und

unselbständig Beschäftigten (gemessen in

Standardbeschäftigungsverhältnissen). Datenbasis: Registrierungen bei

AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.

Definition gemäß ILO und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen,

die nicht erwerbstätig sind und aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als

erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde

selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die

Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den

Erwerbstätigen, nicht hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die

Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an allen

Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis:

Umfragedaten von privaten Haushalten (Mikrozensus).

Begriffe im Zusammenhang mit der österreichischen Definition der

Arbeitslosenquote

Personen in Schulungen: Personen, die sich zum Stichtag in

AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung der

Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler

berücksichtigt.

Unselbständig aktiv Beschäftigte: Zu den 'unselbständig

Beschäftigten' zählen auch Personen, die Kinderbetreuungsgeld

beziehen, sowie Präsenz- und Zivildiener mit aufrechtem

Beschäftigungsverhältnis. Zieht man deren Zahl ab, so erhält man die

Zahl der 'unselbständig aktiv Beschäftigten'.

Rückfragehinweis:

Rückfragen bitte am Dienstag, 14. August 2012, ab 9:30 Uhr an Dr. Marcus Scheiblecker, Tel. (1) 798 26 01/245, Marcus.Scheiblecker@wifo.ac.at.

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0026 2012-08-14/09:00

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