Der polnische Spieleentwickler CD PROJEKT (TG:CDR) (WKN: 534356) macht mit einer neuen Meldung auf sich aufmerksam. Jedoch gehört die frische Ankündigung nicht zu der Art Neuigkeit, die Investoren gerne lesen. Wieder einmal schockiert CD Projekt den Markt mit einer Hiobsbotschaft. Als Reaktion darauf wanderte der Kurs der Aktie von CD Projekt gleich gen Süden.
Doch eins nach dem anderen. Was genau ist passiert?
CD Projekt hat offenbar Probleme in der Entwicklung Mittlerweile dürfte jedem Beobachter der Aktie von CD Projekt bekannt sein, dass der langersehnte Release von „Cyberpunk 2077“ ein Flop war. Nicht unbedingt finanziell, jedoch aus Sicht der Spielqualität. Das Spiel enthielt nämlich bei Veröffentlichung noch einige Bugs und Glitches, vor allem auf den Versionen für die Konsolen Xbox und PlayStation.
Daraufhin folgten seither einige Hotfixes und Patches, um das Spielerlebnis für die Gamer wieder zurechtzurücken. Viele Konsolen-Spieler warten jedoch bewusst auf den Release des Spiels für die Next-Gen-Spielkonsolen, da sie dem Braten einfach nicht mehr trauen.
CD Projekt hatte angekündigt, die Next-Gen-Version von „Cyberpunk 2077“ noch in diesem Jahr zu veröffentlichen. Außerdem hatten sich Gamer auch auf die überarbeitete Version des Klassikers „The Witcher 3: Wild Hunt“ gefreut. Nun kündigt der Spieleentwickler an, beide Versionen für die Next-Gen-Spielkonsolen verschieben zu müssen – auf das Jahr 2022.
Dem Markt gefällt diese Ankündigung nicht Genauer gesagt gab das Management bekannt, dass die führenden Entwickler der beiden Spiele dazu raten, der Entwicklung mehr Zeit zu geben. Dieser Empfehlung folgt das Management offenbar durch die Bekanntgabe der Verschiebung. Nun sollen die Next-Gen-Version von „Cyberpunk 2077“ im ersten Quartal 2022 und die Next-Gen-Version von „The Witcher 3: Wild Hunt“ im zweiten Quartal 2022 erscheinen.
Die Reaktion des Aktienmarkts auf diese Ankündigung fällt deutlich aus: Die Aktie von CD Projekt fiel daraufhin gleich um ein paar Prozentpunkte. Ebenfalls kommentierten einige Nutzer auf Twitter die Ankündigung negativ oder gar spöttisch. Dem gegenüber stehen allerdings um ein Vielfaches mehr Likes, die diese Ankündigung offensichtlich gutheißen.
Fazit zur Aktie von CD Projekt Eins ist klar: Für kurzfristig orientierte Anleger ist das wieder einmal eine Schocknachricht, der den Aktienkurs von CD Projekt negativ beeinflusst. Doch für Gamer und langfristig orientierte Aktionäre scheint das ein gutes Zeichen zu sein. Das Management hat offenbar aus dem problematischen Release von „Cyberpunk 2077“ eine Lektion gelernt.
In diesem Jahr wird das Unternehmen daher kein Geld mit der Veröffentlichung der genannten Titel in den überarbeiteten Versionen verdienen. Aufgeschoben bedeutet jedoch nicht aufgehoben. Lieber veröffentlicht das Unternehmen fertige Titel später, als auf den schnellen Taler aus zu sein.
Auch die Reihenfolge leuchtet ein: Während „Cyberpunk 2077“ für Next-Gen eigentlich schon entwickelt wurde, müssen hier vermutlich noch einige Unebenheiten ausgemerzt werden. „The Witcher 3: Wild Hunt“ hingegen muss neu für die Next-Gen-Konsolen entwickelt werden.
Meiner Meinung nach schockt diese Ankündigung zwar im ersten Moment, aber für langfristige Anleger bedeutet sie, dass das Management nicht dieselben Fehler erneut machen möchte. Ich bleibe daher weiterhin bei CD Projekt engagiert.
Caio Reimertshofer besitzt Aktien von CD Projekt. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021