von Senad Karaahmetovic
Investing.com - Exxon Mobil und Chevron konnten im letzten Quartal dank der weiterhin hohen Energiepreise massive Gewinne einfahren. Ersterer warnte in seiner Bilanzpräsentation vor zusätzlichen Risiken für die Energiesicherheit, insbesondere im Hinblick auf Europa, wo der Öl- und Gasriese klar Stellung zur europäischen Energiepolitik bezieht.
In Reaktion auf die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen zogen die Aktien der Ölgiganten Chevron (NYSE:CVX) und Exxon Mobil (NYSE:XOM) um jeweils mehr als 2% an.
Mit einem Gewinn je Aktie von 5,66 Dollar im dritten Quartal bei einem Umsatz von 66,64 Milliarden Dollar hat Chevron die Schätzungen klar übertroffen. Analysten hatten im Vorfeld der Zahlen mit einem EPS von 4,83 Dollar und einem Umsatz von 57,03 Milliarden Dollar gerechnet.
Ausschlaggebend für den Gewinnsprung waren die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 81 % auf 9,31 Milliarden Dollar gestiegenen Einnahmen im Upstream-Bereich. Wie Chevron mitteilte, erwirtschaftete das Unternehmen einen Cashflow von 15,3 Milliarden Dollar, der bereinigte Cashflow aus dem operativen Geschäft für die ersten neun Monate des Jahres beläuft sich nun auf 35,9 Milliarden Dollar.
"Der wichtigste Faktor für die positive Entwicklung waren die internationalen Upstream- und Downstream-Geschäfte, in denen die internationale Erdgasproduktion und die realisierten Preise über den GS-Schätzungen für das Quartal lagen", schreiben die Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS) in einer Kundenmitteilung.
Auch Exxon Mobil konnte bei der Bekanntgabe seiner Zahlen die Erwartungen sämtlicher Experten toppen. Der US-Energieriese meldete für das dritte Quartal einen Gewinn je Aktie von 4,45 Dollar bei einem Umsatz von 112,07 Milliarden Dollar. Hier waren die Schätzungen von einem Gewinn je Aktie von 3,67 Dollar und Umsatzerlösen in Höhe von 107,24 Milliarden Dollar ausgegangen.
"Eine strenge Kostenkontrolle und das Wachstum der margenstärkeren Erdöl- und Chemieprodukte leisteten ebenfalls einen Beitrag zum Gewinn- und Cashflow-Wachstum im Quartal", erklärte das Unternehmen.
Exxon bekräftigte seine CAPEX-Prognose von 21 bis 24 Milliarden Dollar. Zudem sei man auf dem besten Weg, 2023 jährliche Einsparungen von über 9 Milliarden Dollar zu erzielen.
In seiner Quartalspräsentation ging Exxon Mobil auch auf das Thema Energiesicherheit ein und konnte sich einen Seitenhieb gegen die europäische Energiepolitik angesichts der schrumpfenden Öl- und Gasindustrie auf dem Kontinent nicht verkneifen.
"Eine wettbewerbsfähige, berechenbare und rationale Fiskalpolitik ist erforderlich, um Entwicklungsinvestitionen anzuziehen und die Energiesicherheit zu verbessern", hieß es darin.
Für Exxon hat das Versagen der Politik in Europa zur Folge, dass die lokalen Investitionen zurückgehen, die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Raffinerien sinkt, die Importe zunehmen und die Energiepreise für die Kunden steigen.