Continental (DE:CONG) (WKN: 543900) hat ein paar richtig harte Jahre hinter sich. 2020 musste der Konzern den zweiten Jahresverlust in Folge verkraften und zudem hagelt es von allen Seiten Kritik an den Sparplänen des Unternehmens.
Die gute Nachricht ist aber, dass es im laufenden Jahr wieder bergauf gehen soll. Die schlechte, dass Continental selbst, wenn alles glattläuft, noch weit entfernt von seinen besten Zeiten sein wird.
Continental versucht, die Krise hinter sich zu lassen Zumindest vom katastrophalen Jahr 2020 will sich Continental im laufenden Jahr nachhaltig erholen und wieder profitabel werden. Laut aktueller Prognose wird der Umsatz zwischen 40,5 und 42,5 Mrd. Euro liegen. Im Vorjahr lag der Umsatz bei 37,7 Mrd. Euro. Das ist also schon mal ein ordentlicher Schritt nach vorne.
Allerdings ist in der Prognose die geplante Abspaltung der Tochter Vitesco, die den ehemaligen Bereich Powertrain umfasst, noch nicht inbegriffen. Sollte Continental den Börsengang der Tochter wie geplant über die Bühne bringen, wird es im Laufe des Jahres noch zu einer Anpassung der Prognose kommen. Insbesondere der Umsatz wird darunter erheblich leiden. Im vergangenen Jahr hat Vitesco, bzw. der Bereich Powertrain, knapp 7 Mrd. Euro Umsatz beigetragen.
Aber abgesehen von dem zwangsläufig fallenden Umsatz hat die Abspaltung praktisch nur positive Auswirkungen. Beispielsweise hat der Bereich im vergangenen Jahr einen Verlust vor Zinsen und Steuern von 450 Mio. Euro eingefahren und das Gesamtergebnis von Continental erheblich belastet. Auch im Jahr davor war der Bereich schon defizitär, weshalb es nicht schwierig ist, zu sehen, weshalb Continental das Geschäft gerne abgeben möchte.
Tatsächlich befindet sich der Konzern aktuell in einem tief greifenden Umbau. In Zukunft müssen Komponenten für Elektrofahrzeuge für Wachstum sorgen. Darüber hinaus möchte man gerne im Softwarebereich stark aufgestellt sein. Das dürfte sicherlich kein leichtes Unterfangen sein und stellt die neue Konzernführung vor enorme Herausforderungen.
Kommt jetzt der Aufschwung? Aber auch für die Anleger waren die letzten Jahre nicht einfach. Dank der katastrophalen Geschäftszahlen hat die Aktie innerhalb der vergangenen drei Jahre etwa die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. Aktuell kostet ein Anteilsschein noch 117,90 Euro (Stand 16.03.2021), was zwar schon eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr ist, aber noch meilenweit von Rekordwerten entfernt. Da ist auch die angekündigte Streichung der Dividende nicht hilfreich.
Vielleicht bringt das aktuelle Jahr auch in dieser Hinsicht endlich die Wende. Denn wenn alles nach Plan verläuft, wird Continental in diesem Jahr endlich wieder profitabel arbeiten. Gleichzeitig wird ein schwieriger Geschäftsbereich an die Börse gebracht, was Kapital freisetzt und einen Verlustbringer aus der Bilanz wirft. So gesehen geht es mit Continental also eindeutig wieder aufwärts. Aber angesichts des allgemeinen Wandels in der Automobilindustrie dürften Continental noch einige Herausforderungen bevorstehen.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021