von Robert Zach
Investing.com - Der Dow Jones Industrial Average ist zur Eröffnung am Donnerstag um knapp 600 Punkte gefallen. Ausgehend vom Rekordhoch hat der US-Standardindex seit Mitte Februar um 10,90 Prozent an Wert verloren. Für den markt breiteren S&P 500-Index geht es um 2,60 Prozent nach unten und der Nasdaq 100 kollabiert um mehr als 3 Prozent. Der VIX, das Angstbarometer an der Wall Street, sprang um 20 Prozent gen Norden und steht nun auf dem höchsten Stand seit Dezember 2018.
Am Mittwochabend gab die US-Gesundheitsbehörde CDC einen neuen Coronavirus-Fall in den Vereinigten Staaten bekannt. Unklar ist jedoch, wo sich die Person angesteckt hat. Es gebe weder Erkenntnisse darüber, dass sich die Person im Ausland befunden habe noch dass sie Kontakt zu Infizierten gehabt habe, so die CDC. Damit wächst die Furcht der Anleger vor einer globalen Pandemie, die das Weltwirtschaftswachstum stärker als erwartet ausbremsen könnte
Aufgrund der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus spricht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von einer "sehr heiklen Situation". Die Verbreitung des Virus könne sich in jede Richtung entwickeln, sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Es komme darauf an, was man jetzt unternehme, wie Reuters berichtete. In den vergangenen Tagen war ein sprunghafter Anstieg der Virus-Infektionen in Südkorea, Italien und Iran zu beobachten. Einzelfälle gab es u.a. in der Schweiz, Deutschland und Österreich.
"Wir sind auf kurze Sicht extrem vorsichtig", sagte Tom Hainlin, Investmentstratege bei Ascent Private Capital Management, in einem CNBC-Bericht. "Keiner versteht sich wirklich als Experte für das Coronavirus. Wir haben so etwas in unserem ganzen Leben noch nicht gesehen".
Im Dow Jones zählten die Titel von Tesla (NASDAQ:TSLA), Boeing (NYSE:BA), Apple (NASDAQ:AAPL) und Exxon Mobil (NYSE:XOM) zu den schwächsten Aktien. Microsoft (NASDAQ:MSFT) verlor nach der gestrigen Umsatzwarnung gut 3 Prozent. Lediglich 3M (NYSE:MMM), Pfizer (NYSE:PFE), Merck (DE:MRCG) & Company (NYSE:MRK) und Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) konnten sich im Plus halten. Der Rest notierte im Minus.
Inzwischen sind die Aktien von Gilead Sciences (NASDAQ:GILD) um 1,9 Prozent gestiegen, nachdem das Unternehmen den Beginn zweier Studien für eine mögliche Coronavirus-Behandlung bekannt gab.
Die Flucht in Sicherheit spiegelte sich auch an den Anleihenmärkten. In den USA erreichten die langlaufenden Renditen mit einer Laufzeit von 10 und 30 Jahren neue Rekordtiefs, während der Goldpreis um knapp 15 Dollar zulegte.
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