Investing.com - Aktien von KnowBe4 (NASDAQ:KNBE) sind am Montag dank einem von Vista Equity Partners unterbreiteten unverbindlichen Übernahmeangebot in Höhe von 24 Dollar je Aktie um 29 % nach oben geschossen. Das Private-Equity-Unternehmen hält bereits einen Anteil von 17,4% an der Cybersecurity-Firma.
KnowBe4 habe als Reaktion auf das Angebot einen Sonderausschuss gebildet, der sich ausschließlich aus unabhängigen Direktoren zusammensetze, um mit Vista Gespräche zu führen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.
Dank der heutigen Kursrallye legten die Papiere des Cybersecurity-Spezialisten zuletzt auf 22,45 Dollar zu, notieren damit aber immer noch unter dem Kaufangebot von 24 Dollar, das nach Einschätzung mancher Analysten das Unternehmen unterbewerten könnte.
24 Dollar seien zwar kein schlechter Preis, aber die Aktie könnte bei einer Übernahme leicht im mittleren bis hohen 20-Dollar-Bereich notieren, erklärte ein Cowen-Analyst exklusiv gegenüber Investing.com. Der Experte hält daher an seinem Kursziel von 28 Dollar fest.
Die Aktivitäten im Bereich Sicherheitssoftware laufen auf Hochtouren: Ping Identity (NYSE:PING) wurde kürzlich von Thoma Bravo zum 7-fachen des Umsatzes übernommen, SailPoint wurde zum 12- bis 13-fachen des Umsatzes an Thoma Bravo verkauft, und Turn River hat sich bereit erklärt, Tufin zum 3-fachen des Umsatzes zu kaufen.
Mit einem Umsatzwachstum von 36 % bezeichnete der Cowen-Analyst KnowBe4 als "makelloses" und sehr seltenes Asset.
"Mit einer jährlichen Umsatzwachstumsrate von 36 %, einer operativen Marge von ~14 % und einer FCF-Marge von 24 %, die im zweiten Quartal 2022 erzielt wurde, verstehen wir die Anziehungskraft von Vista auf ein Asset wie KNBE sehr gut", kommentierte er. "Darüber hinaus handelt es sich bei KNBE um das einzige börsennotierte Asset, das sich auf den geschäftskritischen Markt für Security Awareness Training (SAT) konzentriert - ein wachsender "Must-Have"-Bereich aus Unternehmensperspektive."
Einen Bieterkrieg um KnowBe4 erwartet der Analyst jedoch nicht. Grund dafür sei, dass strategische Käufer bei Private-Equity-Firmen nicht mehr so aktiv seien und dass alle bis auf einige wenige Privatinvestoren (Thoma Bravo und Vista Equity) ihre Aktivitäten angesichts steigender Zinssätze zurückgefahren hätten.