FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche-Bank-Chef John Cryan hält den Radikalumbau des Konzerns für alternativlos. Dass die Bank für 2015 den ersten Jahresverlust seit der Finanzkrise 2008 ausweise, sei zwar "ernüchternd", räumte der Brite in einer Botschaft an die Mitarbeiter des Dax (DAX)-Konzerns ein. "Die genannten Belastungen sind jedoch die Konsequenz aus den notwendigen Entscheidungen, die wir im Rahmen der Strategie 2020 getroffen haben. Diese Entscheidungen werden die Bank einfacher und effizienter machen."
Es gehe darum, Risiken zu verringern und "Rechtsstreitigkeiten so rasch wie möglich abzuschließen". Die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) erwartet laut vorläufigen Zahlen für 2015 rund 6,7 Milliarden Euro Verlust - unter anderem wegen Belastungen für Rechtsstreitigkeiten, Abschreibungen im Investmentbanking und im Privatkundengeschäft sowie Kosten für Stellenstreichungen. Das hatte das Institut am Mittwochabend mitgeteilt, eine Woche vor der Bilanzvorlage am 28. Januar. Cryan bekräftigte, in den kommenden beiden Jahren kämen auf die Bank "harte Arbeit und Belastungen" zu. "Mit diesen Schritten schaffen wir jedoch das Potenzial, uns zu einer starken, effizienten und gut geführten Institution zu entwickeln, die sowohl unseren Kunden, Geschäftspartnern als auch der Gesellschaft dient sowie gute Erträge für unsere Aktionäre erzielt.