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Darum könnte 2023 das Jahr der Fintech-Aktien werden

Veröffentlicht am 04.01.2023, 09:28
Aktualisiert 04.01.2023, 09:35
© Reuters.  Darum könnte 2023 das Jahr der Fintech-Aktien werden
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2022 war ein Desaster für Fintech-Aktien. Viele haben ihren Wert halbiert, manche hat es sogar noch deutlich schlimmer erwischt. Pessimisten schreiben den Trend für das neue Jahr fort und bleiben dem angeschlagenen Segment fern, als sei es für immer vergiftet. Dabei gibt es gute Gründe für Optimismus. Im besten Fall könnten Fintech-Aktien 2023 sogar alle anderen Segmente hinter sich lassen.

Die Marktchancen sind unverändert gewaltig

Wenn man auf den Chart eines Fintech-ETFs wie zum Beispiel dem „Global X FinTech ETF“ schaut, dann könnte man meinen, dass Fintech nur einen vergangenen Hype darstellt. Bis November 2021 war die Welt noch in Ordnung. Seither geht es steil bergab Aber ist es wirklich ein Anlegerthema, das wir an die Seite von Marihuana, Weltraumtourismus und Web3 in das Archiv stellen können? Keineswegs!

Tatsächlich sind die mittel- bis langfristigen Aussichten für viele Fintech-Geschäftsmodelle unverändert großartig. Während noch vor wenigen Jahren nur eine Minderheit digitale Zahlungsmittel einsetzte, ist heutzutage in vielen Ländern die Mehrheit der Bevölkerung damit vertraut. Selbst im bargeldliebenden Deutschland ist der Anteil der Menschen, die mit Smartphone oder Smartwatch bezahlen, laut einer GfK-Studie zuletzt auf 26 % gestiegen. Bei der jüngeren Generation ist der Prozentsatz noch weitaus höher.

Das Transaktionsvolumen beim mobilen Bezahlen wird in diesem Jahr laut einer YouGov-Erhebung im Vergleich zu 2019 mehr als dreimal so hoch sein. Der Trend zeigt also weiterhin steil nach oben. Und die Fintech-Branche unternimmt große Anstrengungen, um ihn weiter anzufeuern. Krösus PayPal (NASDAQ:PYPL) (WKN: A14R7U) hat seinen Umsatz auch im vergangenen Jahr weiter ausgeweitet. Nach 25,4 Mrd. US-Dollar im Jahr 2021 belief sich der Umsatz der letzten vier Quartale auf 27,1 Mrd. US-Dollar.

Mit neuen Partnerschaften, einer Diversifizierung der Geschäftsaktivitäten und der weiteren Erschließung von internationalen Märkten strebt das Management unbeirrt langfristiges Wachstum an. Die Liste der strategischen Initiativen, die es in der Analystenpräsentation zum dritten Quartal präsentierte, ist lang. Und das zeigt uns, dass es bei Fintech eben um weit mehr geht, als nur einfache Käufe schnell zu bezahlen.

Vielmehr stellt Fintech Plattformen bereit, die viele Geschäftsmodelle erst möglich machen und daher im Zentrum von unzähligen Unternehmen dieser Welt stehen. Das ist ein zeitloser Trend, der uns noch sehr lange begleiten wird – also eigentlich das Gegenteil von Hype.

Die Marktbereinigung verbessert die Marktposition der Starken

Dennoch ist nicht alles, was irgendwie mit Fintech zu tun hat, ein Selbstläufer. Es gibt unzählige gute Ideen, aber nicht alles funktioniert in der Realität so, wie von den Entwicklern erdacht. Zudem hat sich manch ein Marktteilnehmer zu stark darauf verlassen, dass das Nullzinsumfeld ewig anhalten würde. Noch 2021 gehypte Themen wie „Buy now, pay later“ ließen sich 2022 einfach kaum noch profitabel betreiben. Das eine oder andere Start-up musste seine ambitionierten Ziele drastisch zurückschrauben oder sogar aufgeben.

Somit hat eine Marktbereinigung eingesetzt und das bedeutet auch, dass zuletzt weniger Investorengelder in den Aufbau von neuen Konkurrenten geflossen sind. Für die verbliebenen und erfolgreichen Fintech-Unternehmen resultiert daraus, dass sie sich wieder besser entfalten können, weil der Konkurrenzdruck etwas geringer geworden ist. Lautstark auftretende Newcomer, die viele Millionen mit teuren Kampagnen verbrennen, sind seltener geworden.

Das Zinsumfeld könnte schon bald wieder für Rückenwind sorgen

Steigende Zinsen haben vielfältige Auswirkungen. Für einige Geschäftsmodelle in der Finanzbranche sind sie sogar positiv, weil mit den Einlagen der Kunden wieder Geld verdient werden kann. Andererseits drohen in Verbindung mit einer Rezession die Ausfallraten in die Höhe zu schießen. Und bei schnell wachsenden Fintechs, die noch Verluste schreiben, kommt noch hinzu, dass die künftig erhofften Gewinne von Analysten stärker abdiskontiert werden. Das drückt massiv auf die Bewertung, wie man an den Aktienkursen ablesen kann.

Das Gute dabei ist, dass das Ganze auch in die andere Richtung funktioniert. Sobald klar wird, dass die Inflation und die Zinsen wieder sinken werden, könnten einige Fintech-Aktien regelrecht abheben. Und auch wenn Zentralbänker derzeit alles dafür tun, den Eindruck der Härte zu erwecken, spricht aus meiner Sicht vieles dafür, dass der Wind schon bald drehen könnte. Frachtraten und viele Rohstoffkosten sinken seit Monaten stark. Und die Furcht vor Rezession und Entlassungswellen sollte die Gehaltsforderungen der Arbeitnehmer begrenzen.

Hier lauern große Chancen

Obwohl zentrale Fintech-Anwendungen rund um das digitale Bezahlen in der Pandemiezeit weltweit einen unheimlichen Aufschwung erlebt hat, liegen die Kurse vieler Fintech-Aktien heute tiefer als vor COVID-19. Dabei ist unbestritten, dass sich die Gewohnheiten der Verbraucher dauerhaft geändert haben, weg vom Bargeld, hin zur digitalen Wallet. Gleichzeitig findet die Branche immer wieder neue Möglichkeiten, darauf aufbauend noch weitere gut skalierbare Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Zuletzt sorgte das abrupt sich wandelnde Zinsumfeld und die zunehmende Vorsicht der Anleger bei Tech-Aktien (NYSE:XLK) allgemein für stark fallende Kurse. Smarte Anleger nutzen die Gelegenheit, um sich frühzeitig mit einigen der besten Fintech-Aktien einzudecken. Günstiger als heute wird es möglicherweise nicht mehr.

Der Artikel Darum könnte 2023 das Jahr der Fintech-Aktien werden ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2023

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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