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Darum würde ich die E.ON-Aktie eher kaufen als die Deutsche-Bank-Aktie

Veröffentlicht am 21.11.2018, 09:42
Aktualisiert 21.11.2018, 10:15
Darum würde ich die E.ON-Aktie eher kaufen als die Deutsche-Bank-Aktie

Die Deutsche-Bank (WKN:514000)-Aktie und die E.ON (WKN:ENAG99)-Aktie haben eine Sache gemeinsam: Im Jahr 2007 erreichten sie ihre jeweiligen Allzeithochs – und sind dann gnadenlos abgestürzt.

Heute ist die Deutsche-Bank-Aktie bei circa 10 % ihres damaligen Wertes, bei der E.ON-Aktie sind immerhin noch knapp 20 % übrig geblieben. Das sieht nach zwei wirklich günstigen Aktien aus!

Das Chancen-Risiko-Verhältnis deutet darauf hin, dass die E.ON-Aktie die attraktivere Variante sein könnte.

Die Chancen der Deutschen Bank Lass uns zunächst einen Blick auf die Chancen der beiden Unternehmen werfen – beginnen wir mit der Deutschen Bank. Eine Sache, die ihr langfristig sicherlich helfen würde, wären höhere Zinsen.

Denn Banken generieren einen Teil ihrer Einkünfte aus der Zinsdifferenz zwischen geliehenem und verliehenem Geld – und diese Spanne ist umso größer, je höher das allgemeine Zinsniveau ist. Höhere Zinsen sind daher eine echte Chance für die Deutsche Bank (DE:DBKGn).

Und ich glaube, es ist nicht einmal so unwahrscheinlich, dass wir in Zukunft wieder höhere Zinsen sehen werden. In den USA beispielsweise ist das Niveau bereits deutlich angestiegen. Meiner Meinung nach wird das früher oder später auch in Europa der Fall sein.

Jetzt kommt allerdings das große Aber: Die Deutsche Bank ist größtenteils eine Investmentbank – und generiert lediglich 38,5 % ihrer Einkünfte aus dem Privat – und Firmenkundengeschäft. Nur in diesem Segment würden höhere Zinsen einen positiven Effekt für die Deutsche Bank haben.

Steigende Zinsen sind also eine Chance für die Deutsche Bank. Der Einfluss auf das Geschäft – und damit die Aktie – ist allerdings nicht allzu groß.

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Die zweite Chance, die ich bei der Deutschen Bank sehe, ist ein Comeback im Investmentbanking. Wer hier gut ist, kann richtig viel Geld verdienen! Für mich als Laien ist es allerdings ziemlich schwierig, diese Chance richtig einzuschätzen.

Was macht eine gute Investmentbank aus? An welchen Merkmalen erkenne ich eine gute Investmentbank? Und wird die Bank auch zukünftig eine gute Investmentbank sein? Auf all diese Fragen habe ich keine Antworten. Fakt ist allerdings: Die Konkurrenz im Investmentbanking ist enorm.

Verglichen mit Goldman Sachs (NYSE:GS), JPMorgan (NYSE:JPM) oder Morgan Stanley (NYSE:MS) kommt mir die Deutsche Bank eher wie eine Kreissparkasse vor. Es bleibt daher abzuwarten, ob das Investmentbanking tatsächlich eine echte Chance für die Frankfurter sein wird oder nicht – ich bin eher skeptisch.

Die Chancen von E.ON Lass uns nun einen Blick auf die Chancen der E.ON-Aktie werfen – oder besser gesagt auf die eine Chance, die ich bei E.ON sehe: nämlich einen steigenden Strombedarf. Sollte die Übernahme von Innogy (WKN:A2AADD) wie geplant über die Bühne gehen, dann wird E.ON über eines der größten Stromnetze Europas verfügen.

Für die Benutzung seiner Netze kassiert E.ON eine Gebühr von den Abnehmern, die rund ein Viertel des Strompreises ausmacht. Daraus resultiert die einfache Gleichung:

höherer Stromverbrauch = höherer Profit für E.ON

  • eine steigende Anzahl von Elektroautos, bis zu 15 % mehr Strombedarf allein in Deutschland
  • Hochleistungsrechner für Kryptowährungen und andere Blockchain-Anwendungen sind wahre Stromfresser
  • Digitalisierung und Automatisierung, denn Roboter brauchen im Gegensatz zu menschlichen Arbeitskräften Strom

Die Risiken der Deutschen Bank Die Chance Investmentbanking ist in meinen Augen zugleich auch ein großes Risiko für die Deutsche Bank. Denn wenn man hier nicht zurück in die Spur findet, dann bleibt nicht mehr viel übrig, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Im Privatkundengeschäft ist die Konkurrenz groß, Wettbewerbsvorteile sind kaum vorhanden.

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Die Vermögensverwaltung DWS, inzwischen an der Börse, muss sich ebenfalls gegen starke Konkurrenten behaupten, allen voran gegen Amundi und BlackRock. Zugleich dürfte der Trend weg von aktiv gemanagten Fonds hin zu passiven ETFs an den Gewinnmargen nagen.

Damit ist klar: Wenn das Investmentbanking nicht liefert, dann wird die Luft dünn für die Deutsche Bank. Ein großes Risiko, das für Laien wie mich kaum kalkulierbar ist.

Ein weiteres Risiko ist die „Anfälligkeit“ für Skandale. Manipulationen und andere rechtswidrige Verhaltensweisen führten in der Vergangenheit gefühlt alle paar Monate zu Strafzahlungen oder Vergleichen. Ich bin der Meinung, dass solch eine Anhäufung von Skandalen kein Zufall ist.

Weitere Skandale sind in meinen Augen daher nicht auszuschließen – mit all ihren negativen Auswirkungen auf den Aktienkurs, die Gewinne und die Reputation der Bank.

Die Skandalträchtigkeit der Deutschen Bank stellt daher in meinen Augen ein nicht unerhebliches Risiko für die Deutsche-Bank-Aktie dar.

Die Risiken von E.ON Auch bei E.ON gibt es – wie bei jedem Investment – Risiken. Wie oben erwähnt, wird E.ON nach dem Innogy-Deal vor allen Dingen ein Netzbetreiber sein. Der natürliche Feind eines jeden Netzbetreibers ist die dezentrale Versorgung.

Würden also alle Haushalte, Behörden und Unternehmen ihren Strom und ihre Wärme selbst erzeugen, bräuchten sie die Strom- und Gasleitungen von E.ON nicht mehr – ein Desaster für den Essener Energieriesen!

Dieses Risiko sollte man meiner Meinung nach tatsächlich im Auge behalten – derzeit halte ich es allerdings für nicht besonders bedrohlich. Denn die dezentrale Versorgung beruht vor allen Dingen auf Solarstrom. Wie wir alle wissen, scheint die Sonne aber weder permanent noch planbar.

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Wer beispielsweise sein Eigenheim komplett ohne Netzstrom versorgen will, der braucht riesige Speicher, um die sonnenfreie Zeit irgendwie zu überbrücken. Die sind teuer, was eine dezentrale Versorgung meist unwirtschaftlich macht. Und selbst wenn es möglich wäre – es würde wohl niemand auf seinen Netzanschluss verzichten wollen.

Sicher ist sicher.

Außerdem kann man die Netze auch zur Rückspeisung des nicht benötigten und nicht speicherbaren Stroms nutzen. Dieser kann beispielsweise für energieintensive Industrien verwendet werden. Der Erzeuger verdient sich mit seinem ungenutzten Strom etwas dazu – und der Netzbetreiber hält natürlich ebenfalls die Hand auf.

Ich würde das Risiko einer dezentralen Energieversorgung zwar nicht unterschätzen. Ich glaube aber nicht, dass Strom- und Gasleitungen in den nächsten 20 Jahren verschwinden werden. Ich gehe daher davon aus, dass die Haupteinnahmequelle von E.ON so schnell nicht versiegen wird und das Risiko der dezentralen Energieversorgung somit nicht wirklich akut ist.

Ein zweites Risiko sehe ich in der Bilanz. E.ON ist derzeit hoch verschuldet – Ende September betrugen die langfristigen Verbindlichkeiten mehr als 31 Mrd. Euro. Und das wird wohl auch nach der Innogy-Übernahme so sein. Steigende Zinsen stellen daher definitiv ein Risiko dar.

Denn jedes Zehntel Prozent mehr Zinsen hebt die jährliche Zinslast um ein paar Millionen Euro an – gerade bei hoch verschuldeten Unternehmen wird dieser Effekt schnell spürbar. Langfristig höhere Zinsen würden den Gewinn von E.ON daher negativ beeinflussen.

Ein bedrohliches Risiko stellt dies meiner Meinung nach aber nicht dar. Zum einen sind die Zinssätze zumindest teilweise auf mehrere Jahre festgeschrieben. Steigende Zinsen schlagen also nicht unmittelbar auf die Bilanz von E.ON durch.

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Zum anderen deckt der Gewinn vor Steuern und Zinsen die Finanzierungskosten derzeit mit dem Faktor 4,5. Das ist zwar kein berauschender Wert – aber auch nichts, was mir große Sorgen bereiten würde.

Mein Fazit: E.ON-Aktie ja, Deutsche-Bank-Aktie nein Jede Aktie bietet Chancen – sogar die Deutsche-Bank-Aktie. Allerdings ist die Eintrittswahrscheinlichkeit beziehungsweise die Auswirkung auf das Unternehmen in meinen Augen nicht besonders groß. Demgegenüber stehen erhebliche Risiken. Meiner Meinung nach bietet die Deutsche-Bank-Aktie daher ein unattraktives Chancen-Risiko-Verhältnis.

Ganz anders beurteile ich die E.ON-Aktie. Die Eintrittswahrscheinlichkeit der Chancen ist in meinen Augen ziemlich hoch, während die Risiken, wenn überhaupt, erst in einigen Jahren eintreten. Außerdem stellen sie selbst im Eintrittsfall nicht das gesamte Geschäftsmodell von E.ON infrage. Zumindest dann nicht, wenn sie in dem Maße eintreten, wie ich es erwarte.

So hat es die E.ON-Aktie sogar in mein Depot geschafft – etwas, das ich mir bei der Deutsche-Bank-Aktie nicht vorstellen kann!

Thomas Brantl besitzt Aktien von E.ON. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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