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Das eine große Problem, das Autoaktien wie BMW, Daimler und VW trotz günstiger Bewertung haben

Veröffentlicht am 04.02.2020, 08:32
Aktualisiert 04.02.2020, 08:35
© Reuters.
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Viele Autoaktien haben in diesen Tagen das eine oder andere Problem. Manche davon sind hausgemacht und auf Rückrufe wegen unerlaubter Abgastechnologie zurückzuführen. Andere hingegen sind konjunktureller oder handelspolitischer Natur und belasten die Ergebnisse.

Ein Problem, das viele dieser Aktien jedenfalls nicht haben, ist eine zu teure Bewertung. Zumindest fundamental betrachtet weisen viele Autoaktien wie Daimler (DE:DAIGn) (WKN: 710000), BMW (DE:BMWG) (WKN: 519000) oder auch Volkswagen (DE:VOWG) (WKN: 766403) günstige Bewertungen bei hohen Dividenden auf. Zudem sind die jeweiligen Aktien weiterhin allesamt profitabel, trotz der teilweise rückläufigen Ergebniszahlen.

Doch selbst wenn die Gewinne sprudeln, können Investoren hiervon nur wenig erwarten. Ein möglicherweise grundsätzliches Problem, das mit der Gewinnverwendung einhergeht und wohl auf absehbare Zeit die Rendite für Investoren schmälern wird.

Wie die Autobauer grundsätzlich ihre Gewinne einsetzen Es gibt gewiss viele Möglichkeiten, wie die Autobauer gegenwärtig ihre Gewinne einsetzen können und es auch tun. Eine üppige, jedoch gemessen an den jeweiligen Ausschüttungsverhältnissen eher geringe Dividende gehört in gewisser Weise zum guten Ton der Industrie dazu. Allerdings wird in diesen Tagen vornehmlich in neue Technologien investiert.

In den derzeit herausfordernden Zeiten, in denen Elektromobilität und Mobilitätsdienstleistungen zwei wichtige Stichworte sind, gewiss nicht der schlechteste Schritt, um mit den neuen technologischen Anforderungen Schritt halten zu können. Allerdings skizziert das Wörtchen Schritthalten bereits die grundsätzliche, problematische Ausgangslage, mit der Investoren konfrontiert werden.

Die hohen Investitionen in diese neuen Bereiche können zwar langfristig für den Eintritt in einen neuen Markt sorgen. Allerdings sind diese auch zwingend notwendig, um am Ball zu bleiben und eben nicht abgehängt zu werden. Eine vollkommen andere Perspektive, als Investitionen in sonstiger Weise getätigt werden.

Klassisch lehrbuchmäßig investieren Unternehmen nämlich, um wachsen zu können. Durch eine zweite Produktionsanlage können mehr Einheiten produziert werden oder Marketingausgaben erhöhen die Reichweite oder den Marktanteil. Nur, dass all das bei der Elektromobilität oder auch den Mobilitätsdienstleistungen zukünftig eher nicht der Fall sein wird.

Investieren für den Ersatzmarkt Tatsächlich investieren die Autobauer in diesen Tagen wohl eher in solche Zukunftsbereiche, um in einem Ersatzmarkt Fuß zu fassen, der die bisherigen etablierten Geschäftsmodelle langfristig verdrängen wird. Sofern man gängigen Statistiken oder Prognosen Glauben schenken möchte, werden Elektroautos und eben Car-Sharing-Angebot langfristig einen gewissen Teil des Absatzmarktes für sich beanspruchen oder vernichten. BMW, Daimler und VW müssen daher investieren, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Gewissermaßen hat das sogar einen existenziellen Charakter. Mithilfe der Investitionen soll der Status quo aufrechterhalten werden, indem teure Investitionen in ebenjene Zukunftsbereiche die schwächelnden klassischen Bereiche kompensieren sollen. Es wird also viel Geld benötigt, um eine neue Absatzquelle im Bereich der Elektroantriebe zu schaffen, die stark genug ist, um die Hunderttausende klassisch betriebener und Jahr für Jahr abgesetzter Verbrennermotoren langfristig kompensieren zu können.

Das bindet Mittel und frisst Rendite, bloß um die derzeitige Stärke aufrechtzuerhalten. Möglicherweise ein Blickwinkel, den man wählen sollte, wenn man die Bewertung gängiger Automobilaktien mit der Frage des Warum konfrontiert.

Kein Wachstum, sondern Status quo! Daimler, BMW und Volkswagen stehen daher, vereinfacht ausgedrückt, vor der schwierigen Aufgabe, langfristig die Stagnation zu erhalten. Das wird auch in den kommenden Jahren hohe Investitionen erfordern, um den Wandel der Mobilität mitzugehen, was Investoren jedoch Rendite kostet. Ob dieser Mix attraktiv ist, sollte man sich möglicherweise wirklich fragen, zumal das Geschäft außerdem stark zyklisch und von prominenter wachsender Konkurrenz begleitet wird.

Investoren werden hier in meinen Augen jedenfalls auf Rendite verzichten müssen, um langfristig an die Vision des Schritthaltens glauben zu können. Vielleicht ein teurer Spaß für alle, die auf diese günstigen Aktien setzen.

Vincent besitzt Aktien von BMW. The Motley Fool empfiehlt BMW.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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