Investing.com – Der Dax startete heute mit einem hauchdünnen Plus von 0,07% auf 7.946,55 Punkte in den Handel, drehte sich allerdings kurz darauf um minus 0,10% ins Minus. Der MDax legte in den ersten Handelsminuten um 0,17% auf 13.673,50 Punkte zu und der TecDax rückte um 0,92% auf 939,73 Punkte vor.
Positive Vorgaben aus Übersee konnten bei Börseneröffnung nur vorübergehend den deutschen Leitindex stützen. Allerdings werden für heute weitere Anstiege erwartet, die den Dax wieder auf die 8.000 Punkte Marke hieven könnten. Die schwächere US-Wachstumsrate und niedrigere US-Konsumausgaben schürten weltweit die Hoffnung der Anleger auf eine länger anhaltende lockere Geldpolitik und eine Fortsetzung der massiven Liquiditätszufuhr seitens der Federal Reserve Bank.
In Wall Street hatten am Vortag der Dow Jones und der S&P mit deutlichen Kursgewinnen von jeweils 1,01% und 0,96% geschlossen.
Gleichzeitig hat der Druck auf den chinesischen Geldmarkt wieder nachgelassen. Die Repo-Zinsraten sind, nachdem die PBoC einigen Finanzinstituten Liquidität zur Verfügung gestellt hat, wieder zurückgegangen, die Gefahr einer Kreditklemme ist somit momentan in den Hintergrund gerückt.
Der Hang Seng-Index notierte ein Plus von 0,57%, der Shanghai Composite-Index verbuchte ein dünnes Minus von 0,08%. In Tokio verzeichnete der Nikkei ein starkes Plus von 2,96%.
In Frankfurt liegt derzeit die Adidas-Aktie an der Spitze im Dax bei einem Anstieg von 2,52%. Größte Gewinnerwerte im MDax und TecDax sind momentan NORMA Group und MorphosSys bei Aufschlägen von jeweils 2,37% und 16,39%. Die größten Abschläge verbuchen dagegen LANXESS bei einem Minus von 5,29%, GEA Group mit minus 0,82% und EVOTEC bei einem Kursrutsch von 0,78%.
Indes ist die Arbeitlosenrate in Deutschland im Juni um 0,2 auf 6,6% gesunken, wie heute die Bundesagentur für Arbeit meldete. Dies entspricht einem Rückgang der Arbeitslosenzahl von 72.000 auf 2,865 Millionen Personen. Im Vorjahresvergleich ist die Zahl allerdings um 56.000 gestiegen.
Für weitere Impulse dürften heute Zahlen aus den USA zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, sowie der Index zu den anstehenden Hausverkäufen für Mai 2013 sorgen. Auch werden heute Daten zum europäischen Geschäfts- und Verbrauchervertrauen sowie der Geschäftsklimaindex für Juni erwartet. In Großbritannien wird das Wirtschaftswachstum für das erste Quartal 2013 dargelegt. Gleichzeitig werden heute in Italien fünf- und zehnjährige Anleihen versteigert. Der angepeilte Höchstbetrag liegt zwischen 2 und 2,5 Mrd. Euro. Der Verlauf der Anleiheauktion dürfte einen weiteren Einblick in die Lage am Rentenmarkt gewähren.
Andererseits haben sich am Vortag die EU-Finanzminister in Brüssel im Rahmen eines Gesetzentwurfes zur Bankenabwicklung auf Haftungsregeln für Banken geeinigt. Demnach sollen Eigner und Gläubiger mit Guthaben über 100.000 Euro statt dem Steuerzahler für die Rettung maroder Bankenriesen in Europa aufkommen.
Die einzelnen Staaten oder der Euro-Rettungsfonds ESM sollen sich zukünftig erst bei großen Finanzlöchern in Bankrettungen einschalten. Nachdem bereits eine Vereinbarung zu einer zentralen Bankenaufsicht getroffen wurde und nun auch die Grundlage für ein Gesetz zur Banken-Abwicklung steht, soll am Donnerstag und am Freitag beim EU-Gipfel über eine Reform der Einlagensicherung verhandelt werden. Nächste Woche soll die EU-Kommission dann einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen.