Von Peter Nurse
Investing.com -- Die europäischen Aktienmärkte dürften am Montag etwas höher in die neue Handelswoche starten. Die Anleger verarbeiten den enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht und die damit einhergehenden möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik der Federal Reserve (Fed) sowie die globalen Wachstumsaussichten.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland 0,3% höher, der CAC 40 Future in Frankreich kletterte um 0,1% und der FTSE 100 Future in Großbritannien stieg um 0,2%.
Die geringe Handelsaktivität in Europa am Montag, die auf einen Feiertag in den USA zurückzuführen ist, folgt auf den US-Arbeitsmarktbericht für August, der ein deutlich geringeres Beschäftigungswachstum als erwartet, aber auch einen kräftigen Anstieg der Löhne auswies.
Die Federal Reserve hofft auf eine Steigerung der Beschäftigungszahlen, bevor sie ihre außerordentlichen geldpolitischen Impulse zurückfährt. Mit 235.000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen im Vergleich zu den erwarteten 750.000 dürfte sich der Zeitpunkt der Reduzierung ihres Anleihekaufprogramms verzögern, während die Notenbank die Auswirkungen der Zunahme der Covid-19-Fälle auf die Wirtschaft abschätzt.
Damit rückt auch die Europäische Zentralbank in den Fokus, denn auf ihrer Sitzung am Donnerstag debattiert die Zentralbank der Region voraussichtlich darüber, ob sie ihre Stimulusmaßnahmen zurückfahren soll.
Die Inflation im Euroraum ist mit 3 % auf den höchsten Standd seit 10 Jahren gestiegen, was die eher hawkishen Mitglieder des EZB-Rats auf den Plan rief, die Bank solle ihr umfangreiches Programm zum Ankauf von Vermögenswerten zurückfahren.
Gleichzeitig belegen die PMI-Daten der Region, dass das Vertrauen in den Aufschwung schwindet. Außerdem besteht die Sorge, dass die Gemeinschaftswährung im Falle eines vor der US-Notenbank einsetzenden Taperings der EZB und der damit einhergehenden Auswirkungen auf die Exporte stark aufwerten wird.
Die Rohölpreise gaben am Montag deutlich ab, nachdem der weltgrößte Exporteur Saudi-Arabien am Wochenende seine Verkaufspreise für Kunden in Asien gesenkt hatte, was auf eine unsichere Nachfrageentwicklung hindeutet.
Der staatliche Ölriese Saudi Aramco (SE:2222) kündigte am Sonntag an, dass er die Preise für alle Rohölsorten, die er im Oktober auf dem asiatischen Markt verkauft, um mindestens 1 Dollar pro Barrel senken wird.
Diese Sorgen um die Nachfrage - die Zahl der Covid-19-Fälle nimmt weiter zu - kamen, nachdem die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten, die sogenannte OPEC+, in der vergangenen Woche ihre Absicht bekräftigt hatten, das Angebot im Oktober um weitere 400.000 Barrel pro Tag zu erhöhen.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der US-Rohöl-Future 1,4% niedriger auf 68,30 Dollar pro Barrel und der Brent-Kontrakt fiel 1,5% auf 71,56 Dollar.
Für den Gold-Future ging es um 0,3% auf 1.829,10 Dollar je Unze nach unten. Der EUR/USD fiel um 0,1% auf 1,1871 Dollar.
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