Investing.com – Obwohl positive Konjunkturdaten aus China dem Dax am Morgen Impulse verliehen hatten, trat er im Vorfeld der Europa- und Ukraine-Wahlen auf der Stelle.
Die Prorussischen Separatisten haben damit gedroht, die Abstimmung in der Ostukraine zu boykottieren. Es wird eine erneute Gewaltspirale befürchtet.
Der Kurs des deutschen Leitindexes verlief heute in Folge bis zum Börsenschluss in einer engen Handelsspanne zwischen einem Tagestief von 9.689,13 Punkten und eines Tageshochs von 9.734,14 Zählern. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex mit einem leichten Plus von 0,24% auf 9.720,91 Punkte.
In der zweiten Börsenliga konnte heute vor allem der MDax punkten. Der mittlere Unternehmen umfassende Index schloss um 1% fester bei 16.490,97 Zählern. Der TecDax verzeichnete einen Gewinn von 0,48% auf 1.250,64 Punkte.
Für Antrieb hatte am Morgen der vorläufige HSBC Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Mai gesorgt. Der Index kletterte von 48,1 im April auf 49,7, was einem Fünf-Monatshoch entspricht und nur ganz knapp unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern liegt. Der Teilindex für die Produktion im verarbeitenden Gewerbe legte sogar von 47,9 im Vormonat auf 50,3 Punkte zu, teilte heute das Markit Institut in London mit. Die wieder anziehende Exportnachfrage und die Stimulierungsmaßnahmen der Regierung in Peking dämmten die rückläufige Konjunkturdynamik ein.
An der Wall Street starteten die Kurse heute mit moderaten Gewinnen. Nach europäischem Börsenschluss verzeichnete der Dow Jones ein Plus von 0,13% auf 16.554,00 Punkte, der S&P 500 legte um 0,33% auf 1.894,20 Zähler zu und der Nasdaq 100 rückte um 0,46% auf 3.652,40 Punkte vor.
Das gestern veröffentlichte Sitzungsprotokoll der Federal Reserve Bank beinhaltete zwar keien wesentliche Überraschungen, doch sorgte die Bekräftigung, die US-Notenbank werde sich bis zu einer Zinsanhebung und insgesamt einer Normalisierung der derzeit ultraexpansiven Geldpolitik weiter Zeit lassen, für eine gewisse Erleichterung unter den Anlegern, von den die US-Kurse am Vortag profitiert hatten.
Leicht enttäuschend wirkte sich heute dagegen ein unerwarteter Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche bis zum 17. Mai aus. Die Zahl legte um 28.000 auf 326.000 zu, nach 298.000 Anträgen in der Woche davor, meldete heute das US-Arbeitsministerium. Von Bloomberg befragte Analysten waren von einem Anstieg auf lediglich 310.000 ausgegangen.
Zusätzlich sind in den USA die Verkäufe bestehender Häuser im April im Vormonatsvergleich gegenüber Erwartungen von 2,2% um 1,3% gestiegen, gab heute die National Association of Realtors (NAR) bekannt. Allerdings handelt es sich um den ersten Anstieg seit Ende 2013.
Weitere Konjunkturdaten kamen heute aus der Eurozone, wo die heute veröffentlichten Markit-Daten auf eine leichte Abschwächung des Wachstums deuteten. Der gesamte vorläufige Einkaufsmanagerindex für die Produktion gab im Mai minimal von 54 auf 53,9 Punkte im Vormonat nach. Der Service-Sektor schnitt wesentlich besser ab. Der entsprechende Indikator kletterte von 53,1 auf 53,5 Zähler, während der Einkaufsmanagerindex für die Industrie und der Teilindex für die Industrieproduktion auf jeweils 52,5 nach 53,4 im April und 54,7 nach 56,5 im Vormonat zurückgingen. Nichtsdestotrotz bleibt die Privatwirtschaft der Eurozone weiter auf Expansionskurs.
In Deutschland blieb der Einkaufsmanagerindex für Mai gegenüber April zwar unverändert bei 56,1 Punkten, doch liegt dieser Wert deutlich über den Langzeit-Durchschnittswert von 53 Punkten, teilte heute das Markit Institut in London mit. Die Dienstleistungsbranche legte zudem weiterhin stark zu. Der Teilindex für die Geschäftstätigkeit im Service-Sektor kletterte im Mai von 54,7 im Vormonat auf 56,4 Zähler, was einem 35-Monatshoch entspricht.
Was die Industriebranche anbelangt, so dämmte sich das Wachstum leicht ein. Der Teilindikator für die Industrie fiel von 54,1 auf 52,9 Punkte, markierte somit ein 6-Monatstief. Auch die Produktion dieses Wirtschaftssegments gab nach, wie der Rückgang von 58,8 auf 55,3 Zähler signalisiert. Nichtsdestotrotz bleibt die Lage nach wie vor robust, was vorwiegend auf den 11. Auftragszuwachs in Folge zurückzuführen ist.
Frankreich wies erneut Schwächesymptome auf. Nach zwei Monaten geringem Wachstum, rutschte der Gesamtindex für die Produktion von 50,6 auf 49,3 Zähler, was darauf hindeutet, dass die Konjunktur wieder schrumpft. Auch die Industrie und der Servicesektor fielen unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Der EUR/USD schwächte sich am Morgen weiter ab. Zuletzt notierte der Kurs bei 1,3651 Dollar.
Unterdessen wurde im Vereinigten Königreich die Wachstumsrate für das erste Quartal von 0,8% Angaben der Statistikbehörde ONS zufolge bestätigt.
An den europäischen Aktienmärkten schlossen die wichtigsten Leitindexe uneinheitlich. Der FTSE 100 gab um 0,01% nach, der CAC40 legte um 0,21% zu, der Ibex 35 rutschte um 0,10% ab und der FTSE 100 fiel um 1,09%.
Am Frankfurter Parkett ging Continental als Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 1,87% aus dem Handel. Topwerte im MDax und TecDax waren Klöckner & Co und CANCOM (XETRA:COKG) bei Anstiegen von jeweils 4,18% und 5,16%.
Zu den Flops zählten SAP, die Aareal Bank und Drillisch (XETRA:DRIG) bei Abschlägen von jeweils 1,86%, 1,12% und 5,07%.