Investing.com - An den europäischen Aktienbörsen ging es am Dienstag abwärts, da die verfahrene politische Situation in Deutschland weiter die Zuversicht der Investoren belastet.
Der EURO STOXX 50 fiel um 0,10%, der französische CAC 40 rutschte um 0,01% ab, während der Dax 30 bis 09:40 MEZ 0,09% abgab.
Die Märkte sind nervös, nachdem am Sonntag Bundeskanzlerin Angela Merkel mit der Bildung einer Koalitionsregierung gescheitert war, als die Freien Demokraten von der FDP überraschend die Verhandlungen abbrachen.
Merkel sagte am Montag, sie ziehe Neuwahlen einer Minderheitsregierung vor. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier meinte allerdings, dass die politischen Parteien gegenüber ihren Wählern verpflichtet seien, eine Regierungsbildung zu versuchen.
Finanzaktien stiegen auf breiter Front. Aktien der französischen Institute BNP Paribas (PA:BNPP) und Societé Generale (PA:SOGN) legten um respektive 0,16% und 0,41% zu, während Anteile der Commerzbank (DE:CBKG) und der Deutschen Bank (DE:DBKGn) jeweils um 0,78% und 0,38% anstiegen.
Unter den Kreditinstituten im Mittelmeerraum verteuerten sich die italienische Intesa Sanpaolo (MI:ISP) und der Unicredit (MI:CRDI) um respektive 0,14% und 0,30%. Die spanischen Banken Banco Santander (MC:SAN) und BBVA (MC:BBVA) allerdings schlugen sich schlechter als der Markt und gaben 0,07% bzw. 0,77% ab.
Ansonsten stiegen Anteile von Enel (MI:ENEI) um 0,38%, nachdem der italienische Energiekonzern verkündet hatte, er plane in den nächsten drei Jahren Anlageinvestitionen in Höhe von 24,6 Mrd Euro, von denen 5,3 Mrd Euro für die Digitalisierung vorgemerkt sind.
Der Report kam einen Tag nachdem der deutsche Versorger RWE AG ST O.N. (DE:RWEG) mitgeteilt hatte, er plane seinen Anteil in Höhe 16,8 Mrd Euro am Privatkundenanbieter Innogy abzubauen, in einem Deal der möglicherweise Enel ins Spiel bringen könnte.
In London rutschte der FTSE 100 um 0,12% ab, belastet von Compass Group PLC (LON:CPG), deren Aktie um 3,90% einbrach, nachdem das Cateringunternehmen einen 15 prozentigen Anstieg des Gesamtjahresgewinns berichtet und außerdem angedeutet hatte, dass die Lage in seiner vom Ölgeschäft abhängigen Offshore-Sparte wieder besser werde.
Kingfisher (LON:KGF) Plc war mit einem Kursrutsch von 1,12% ebenfalls unter den Verlierern, nachdem das Baumarktunternehmen im Kerngeschäft einen Rückgang der Umsätze für das letzte Quartal berichten musste, was vor allem am schwachen Geschäft in Frankreich liegt.
Unterdessen gab das im Index hoch gewichtete Bergbausegment ein gemischte Bild ab. Anteile von Glencore (LON:GLEN) fielen 0,50% und Rio Tinto (LON:RIO) rutschte um 0,07% ab, während BHP Billiton (LON:BLT) um 0,15% zulegte.
Unterdessen lagen die meisten Finanzaktien im Plus. Lloyds Banking (LON:LLOY) legte um 0,04% zu und Royal Bank of Scotland (LON:RBS) stieg um 0,07% an, während es mit Barclays (LON:BARC) um 0,24% aufwärts ging. HSBC Holdings (LON:HSBA) entwickelte sich hingegen schlechter als der Markt und gab um 0,36% nach.
EasyJet PLC (LON:EZJ) war mit einem Aufschlag von 4,54% am zweiten Tag in Folge unter den besten Werten im Index, nachdem die Airline eine Anhebung der Preise in diesem Winter vorhergesagt hatte, da der Zusammenbruch von Konkurrenten, einschließlich Monarch Airlines Ltd einige der Überkapazitäten aus einigen der größten Märkte für das Unternehmen beseitigt.
Für die US-Aktienmärkte deutet sich eine Handelseröffnung auf Niveau des gestrigen Schlusskurses oder leicht darunter an. Der Dow Jones Industrial Average Futures gab 0,02% nach, der S&P 500 Futures sank um 0,03%, während der Nasdaq 100 Futures um 0,02% abrutschte.