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DAX-ETF statt MSCI-World-ETF? Was der Fokus auf deutsche Aktien wirklich bringt

Veröffentlicht am 01.09.2022, 10:01
Aktualisiert 01.09.2022, 10:05
DAX-ETF statt MSCI-World-ETF? Was der Fokus auf deutsche Aktien wirklich bringt
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Ein kostengünstiger MSCI-World-ETF ist für viele Anleger zur Standardlösung für den Vermögensaufbau geworden. Doch es gibt eine solche Fülle an Investitionsmöglichkeiten – darunter viele deutsche Konzerne, die auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurückblicken können. Die bekanntesten sammeln sich im deutschen Leitindex DAX. Da scheint es doch vernünftig, einen DAX-ETF in Erwägung zu ziehen.

In einem MSCI World-ETF machen deutsche Aktien unter 3 % des Fondsvermögens aus – das ist fast vernachlässigbar und vielleicht sogar etwas schade. Sollten Investoren einen DAX-ETF als Ergänzung oder gar als Ersatz für den MSCI World (ETR:X010) in Betracht ziehen?

DAX-ETF: Nur auf den ersten Blick eine gute Idee Ja, Tradition und Beständigkeit haben ihren Reiz. Aber was hatte ein DAX-ETF in der Vergangenheit davon? Nicht viel. Gute Renditen regnete es jedenfalls nicht.

Wer einen Blick auf den DAX-Kursindex wirft (dieser ist eine viel bessere Vergleichsbasis gegenüber internationalen Indizes als der „normale“ DAX, da im Kursindex die Dividenden nicht berücksichtigt werden), stellt fest, dass ebenjenes Börsenbarometer derzeit unter seinem Hoch aus dem Jahr 2000 steht. Ja, richtig gehört: Wer Anfang 2000 in DAX-Aktien investierte, machte nur durch die Dividenden Plus. Die Aktienkurse stehen heute niedriger als damals.

Im Gegensatz dazu steht der MSCI World heute mehr als doppelt so hoch wie damals – die Dividenden kamen noch obendrauf. Auch über längere Zeiträume gewinnt der Weltindex. Mit einem MSCI-World-ETF hätte man also wirklich gutes Geld verdient.

Noch mehr Gründe für den MSCI-World-ETF Nun sind vergangene Renditen alleine noch kein Grund für gute Renditen in Zukunft. Aber es gibt noch weitere Gründe, warum ich persönlich einen MSCI-World-ETF jederzeit einem DAX-ETF vorziehen würde.

Ein gewissermaßen aktuelles Problem ist der regionale Fokus, den man sich mit einem DAX-ETF ins Depot holt. Denn derzeit leiden viele deutsche Unternehmen unter der Energiekrise, während beispielsweise US-Unternehmen dieses Problem nicht haben. Das zeigt: Wer in Aktien aus vielen verschiedenen Ländern investiert, minimiert sein Risiko.

Auch der Fokus auf bestimmte Branchen ist ein Problem des DAX. Chemie, Pharma und Industrie stehen gemeinsam für mehr als die Hälfte unseres Leitindex, während man starke Tech-Aktien (NYSE:XLK) nach dem Vorbild von Apple (NASDAQ:AAPL), Alphabet (NASDAQ:GOOGL) oder Microsoft (NASDAQ:MSFT) vergeblich sucht. Gerade diese wachstumsträchtigen Branchen waren in den letzten Jahren erhebliche Treiber für jeden MSCI-World-ETF.

Und nicht zuletzt spricht auch die geringe Anzahl an enthaltenen Aktien gegen einen DAX-ETF. Während unser Heimatindex lediglich 40 Unternehmen beinhaltet, sind es beim MSCI World über 1.500. Das bedeutet ein deutlich besser verteiltes Risiko.

Spricht denn gar nichts für einen DAX-ETF? Ein möglicher Trumpf für den DAX-ETF könnte das Währungsrisiko eines MSCI-World-ETF sein. Denn Letzterer besteht zu fast 70 % aus US-Aktien – und deren Kurse sind natürlich vom Dollar-Wechselkurs abhängig.

Doch ein DAX-ETF geht diesem Risiko nur oberflächlich aus dem Weg. Denn viele der enthaltenen Unternehmen erzielen große Teile ihrer Umsätze und Gewinne in fremden Währungsräumen. Das Risiko ist daher eigentlich gar nicht weg – es ist nur woanders, etwas versteckt in der Unternehmensbilanz.

Unterm Strich spricht aus meiner Sicht wenig bis gar nichts dafür, einen MSCI-World-ETF mit einem DAX-ETF zu ergänzen oder ihn gar durch einen zu ersetzen. Es hat seinen Grund, warum deutsche Aktien im Weltindex nur ein so geringes Gewicht haben: Sie sind einfach nicht attraktiv genug. Das ist nicht gerade ein gutes Argument, warum man hier manuell nachsteuern sollte.

Christoph Gössel besitzt Aktien von Alphabet (C-Aktien). Suzanne Frey, eine Führungskraft bei Alphabet, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A- und C-Aktien), Apple und Microsoft. The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Long March 2023 $120 Calls auf Apple und Short March 2023 $130 Calls auf Apple.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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