Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Dienstag an ihre Vortagesgewinne im Vorfeld der US-Wahlen anknüpfen.
Der DAX-Future in Deutschland gewinnt 0,7%, der CAC 40-Future in Frankreich steigt um 0,8% und der FTSE 100-Future in Großbritannien klettert um 0,7%.
Die Wahllokale eröffnen am Dienstag, wenngleich fast 100 Millionen Wähler bereits ihre Stimme für Präsident Donald Trump oder für dessen demokratischen Herausforderer Joe Biden abgegeben haben. Jüngste Umfragen deuten darauf hin, dass Biden landesweit einen deutlichen Vorsprung hat, aber die Umfragen in mehreren der wichtigsten Swing-Staaten lassen auf einen sehr viel engeren Ausgang der Wahl schließen.
"Wenn die Umfragen korrekt sind und Joe Biden einen klaren Sieg erringt, bei dem die Demokraten das Repräsentantenhaus behalten und die Kontrolle über den Senat erlangen, ist dies wahrscheinlich die Konstellation, die den schnellsten und aggressivsten fiskalischen Stimulus liefert", so die Analysten von ING (AS:INGA) in einer Notiz.
Allerdings dürfte sich das Gesamtbild am Ende nicht so klar darstellen, da ein Gewinner aufgrund der Stimmenauszählung per Post möglicherweise mehrere Tage lang nicht bekannt gegeben wird. Zudem besteht die Möglichkeit, dass das Wahlergebnis am Ende in einen Gerichtsstreit mündet.
In der Zwischenzeit hat Italien als jüngstes europäisches Land strengere Eindämmungsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Covid-19-Virus erlassen, darunter Reisebeschränkungen zwischen den am schlimmsten betroffenen Regionen und eine nächtliche Ausgangssperre.
Die europäischen Staats- und Regierungschefs versuchen verzweifelt, den Anstieg des Virus noch vor den Weihnachtsferien zu bremsen. Unter anderem Großbritannien, Frankreich und Deutschland haben in den letzten Tagen partielle Lockdowns verhängt.
Abgesehen von den politischen Entwicklungen in den USA blicken die Investoren gespannt auf eine ereignisreiche Woche mit Zentralbanksitzungen der Federal Reserve und der Bank of England sowie der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten per Berichtsmonat Oktober.
Unternehmensseitig steht die BNP Paribas (DE:BNPP) SA im Fokus, nachdem die französische Bank im Anleihen- und Aktienhandel die Schätzungen übertroffen hat und gleichzeitig geringere Rückstellungen für uneinbringliche Kredite als erwartet ausgewiesen hat.
Die Ölpreise gingen am Dienstag leicht zurück, obwohl es Spekulationen gibt, dass Russland sich mit einer Produktionssteigerung im neuen Jahr zurückhalten könnte. Der Ölmarkt steht angesichts der zunehmenden Corona-Fälle und den damit einhergehenden Lockdowns in Europa sowie dem steigenden Angebot aus Libyen seit einigen Tagen unter Druck.
Der russische Energieminister Alexander Novak traf sich gestern mit den Topmanagern der russischen Ölfirmen, um eine mögliche Verlängerung der Ölförderbeschränkungen bis ins Jahr 2021 zu erörtern, berichtete Reuters am Montag.
Die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten, darunter auch Russland, wollen das Angebot im Januar um zwei Millionen Barrel pro Tag erhöhen, müssen diese Entscheidung aber wegen der Schwäche des Ölmarktes überdenken.
Der US-Ölpreis WTI sank um 0,2% auf 36,75 Dollar pro Barrel gehandelt, während die Nordseesorte Brent um 0,4% auf 38,82 Dollar fiel.
Die Gold-Futures gewannen 0,1% auf 1.893,45 Dollar pro Barrel, während der EUR/USD um 0,2% tiefer bei 1,1659 stand.