Investing.com - Nach einem Auf und Ab am Vortag dürfte der Dax kaum verändert in den Handel am Mittwoch starten. Gut zwei Stunden vor Börsenbeginn in Frankfurt wird der Terminkontrakt des deutschen Aktienbarometers (DAX-Future) auf 13.068 Punkte taxiert. Gestern schloss der Dax mit einem Minus von 0,27 Prozent auf 13.070 Punkten. Für Zurückhaltung sorgen die widersprüchlichen Signale in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China. Unklar ist, ob die neuen US-Zölle am 15. Dezember erlassen werden oder nicht.
Gestern berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf Personen, die mit der Sache vertraut sind, dass die USA und China sich um eine Verzögerung der Zölle bemühen.
Doch der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Larry Kudlow, der auf einer Konferenz sprach, spielte die Möglichkeit einer Verzögerung herunter. Die Zölle am 15. Dezember liegen noch "auf dem Tisch", sagte er. Ähnlich äußerte sich Trumps Handelsberater Peter Navarro, der keine Anzeichen für einen Stopp der Zölle Mitte Dezember sieht.
Konjunkturseitig stehen heute zunächst die Verbraucherpreise aus den USA auf der Agenda. Die größere Aufmerksamkeit dürfte jedoch die zinspolitische Entscheidung der Federal Reserve (Fed) am heutigen Abend erhalten. Änderungen werden zwar nicht erwartet. Investoren werden aber einen genauen Blick auf die aktuellen Projektionen bezüglich Wachstum und Zinsen werfen.
"Wir erwarten, dass das (Federal Open Market Committee) den Leitzins unverändert lässt", schrieb Joseph Capurso, Devisenstratege der Commonwealth Bank of Australia, in einer Notiz.
"Das FOMC ist zuversichtlich, dass die derzeitigen geldpolitischen Rahmenbedingungen angemessen sind, um die US-Inflation wieder in Richtung des Ziels zu bringen", sagte Capurso. "Wir bezweifeln, dass es seit der Oktober-Sitzung eine wesentliche Neubewertung dieser Ansicht gegeben hat."
Für Kursbewegung könnten auch die britischen Parlamentswahlen sorgen, die am Donnerstag anstehen. Einer aktuellen YouGov-Umfrage ist der Vorsprung der Konservativen auf Labour etwas geschrumpft. Nichtsdestotrotz dürfte es am Ende für Boris Johnson reichen, um eine Mehrheit im Parlament zu erlangen und den Brexit Ende Januar zu liefern.
Charttechnisch gibt es im Dax keine besonderen Auffälligkeiten. Die Markttechnik zeige sich weiterhin recht entspannt, so Donner & Reuschel-Analyst Martin Utschneider in einer Notiz. "Die wichtigsten Indikatoren befinden sich nach wie vor im neutralen Terrain. Die Bollinger-Bänder zeugen von einer kurzfristigen Bandbreite zwischen 13.342 sowie 12.986."
"Es bleibt ein 'Jammern auf sehr hohem Niveau'. Der kurzfristige Aufwärtsmodus bleibt intakt."
von Robert Zach