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Royal Dutch Shell, BP & Co.: WTI crasht auf minus (!) 39 US-Dollar – fängt der Ölspuk gerade erst an?

Veröffentlicht am 22.04.2020, 09:26
Royal Dutch Shell, BP & Co.: WTI crasht auf minus (!) 39 US-Dollar – fängt der Ölspuk gerade erst an?
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Der Ölmarkt findet in diesen Tagen weiter keine Ruhe. Eigentlich sollte der Deal der OPEC+ die Märkte ein kleines bisschen beruhigen. Zumindest kurzfristig führt die Einigung jedoch zu keinerlei Verbesserung, was womöglich damit zusammenhängt, dass die Maßnahmen erst ab dem Monat Mai greifen.

Das Umfeld für Ölkonzerne wie Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S), BP (LON:BP) (WKN: 850517) und alle weiteren Namen in diesem Bereich bleibt entsprechend rau. Die derzeitig operative Lage entspricht Belastungen und Verlusten anstatt Gewinnen. Wobei die Hoffnung auf eine mittelfristig bessere Perspektive besteht.

Kurzfristig erweisen sich die Ölmärkte allerdings als volatiler denn je, wobei jetzt auch eine Mainstream-Notierung erstmals deutlich negativ notiert. Lass uns im Folgenden einmal schauen, was das konkret bedeutet.

WTI zur Lieferung im Mai crasht massiv! Genauer gesagt war es die Ölsorte WTI, die zum Montag dieser Woche für starke Kurskapriolen gesorgt hat. Ein sogenannter Future auf die Notierung ist im Handel stark eingebrochen. Zunächst war es ein 21-Jahres-Tief von 4 US-Dollar, mit dem die Sorte West Texas Intermediate gekämpft hat. Allerdings ist das im Laufe des Tages nicht alles gewesen.

Bis zum Ende des Tages brach die besagte Sorte zur Lieferung im Mai sogar bis auf minus 39,55 US-Dollar ein. Ausgehend von einem Startniveau von ca. 20 US-Dollar bedeutet das ein Tagesminus von über 60 US-Dollar. Eine Volatilität, wie selbst erfahrene Investoren sie wohl eher selten gesehen haben. Mit einer rekordverdächtig tiefen Notierung.

Das Barrel WTI ist bislang nämlich noch nicht in den negativen Bereich vorgedrungen, sondern notiert erstmals so tief. Wobei es lediglich die Lieferung im Mai ist, die so unbeliebt ist. Kurzfristig haben sich Spekulanten von ihren Bezugsrechten getrennt und dabei auch ein hohes Minus in Kauf genommen, um keine physische Lieferung zu erhalten, für die es keinerlei Abnehmer gegeben hat. Das hat den Druck per Ende April nun gigantisch erhöht.

Was das für den Ölmarkt jetzt bedeutet Es sind somit weiterhin volatile Zeiten für den Ölmarkt und die Sorte West Texas Intermediate ist dabei in eine Phase eingetreten, die wir irgendwie als Tiefpunkt definieren können. Wobei es zugegebenermaßen viele Tiefpunkte in den letzten Wochen und Monaten gegeben hat.

Aber dennoch: Der Minuspreis zeigt, dass gegenwärtig niemand im Ölmarkt noch eine Nachfrage nach dem schwarzen Gold hat. Die Lager sind voll und sogar die Spekulanten bezahlen lieber Geld dafür, kurzfristig kein Öl zu erhalten. Eine Ausgangslage, die sehr prekär ist und wohl zu einem Handeln führen wird.

Speziell der US-Markt dürfte davon betroffen sein, WTI ist schließlich eine Sorte, die hier gefördert wird. Erste Stimmen rechnen bereits damit, dass die USA nun weitere Maßnahmen zwangsweise ergreifen müssen, um den heimischen Ölmarkt wieder zu stabilisieren. Wobei hier ebenfalls von gigantischen Förderkürzungen die Rede ist.

Die derzeitige Phase der Übertreibung könnte entsprechend ein notwendiges Warnsignal sein, dass 250.000 Barrel, die nicht gefördert werden, einfach zu wenig sind. Auf dem derzeitigen Niveau jedenfalls werden viele weniger liquide Förderer nicht lange durchhalten. Früher oder später wird es daher auf irgendeine Weise zu einer Bereinigung kommen. Wobei wir jetzt zugegebenermaßen eine sehr extreme Ausgangslage erreicht haben.

Die Akteure werden realisieren, was gerade passiert Viele Ölakteure dürften entsprechend jetzt realisieren, was eigentlich gerade in ihrem Markt passiert. Die teilweise noch immer hohen Förderungen finden keine Abnehmer. Und fördern, um das schwarze Gold mit einem Geldgeschenk abzugeben, ist nicht Sinn der Sache.

Das spricht für weitere kurzfristige Lösungen, die eine Stütze für die Preise werden dürften. Wobei es vermutlich ausgerechnet die bislang wenig kürzenden USA sind, die nun größere Schritte gehen müssen, um eine Pleitewelle zu verhindern.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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