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Der bessere Kauf: Die NEL-Aktie versus Nordex

Veröffentlicht am 16.05.2019, 11:31
Der bessere Kauf: Die NEL-Aktie versus Nordex
Der bessere Kauf: Die NEL-Aktie versus Nordex

Die Energiewende nimmt Fahrt auf und viele Anleger versuchen, sich mit den besten Aktien des Sektors zu positionieren. Aktuell gehört die norwegische NEL (WKN:A0B733) zu den beliebtesten Titeln und scheint einem Windkraftpionier wie Nordex (WKN:A0D655) den Rang abzulaufen. Aber ist die Aktie des Elektrolyse-Spezialisten wirklich besser? Genau dieser Frage bin ich nachgegangen.

Zwei komplementäre Technologien Wenn die Energiewende wirklich funktionieren soll, dann müssen erstens alle fossilen Kraftwerke durch regenerative Alternativen ersetzt werden, zweitens muss der Elektromobilität zum Erfolg verholfen werden und drittens der Einsatz von Öl, Kohle und Erdgas für die Industrie und Landwirtschaft auf ein Minimum reduziert werden. Ein Beitrag zur Lösung dieser drei Komponenten besteht im Zusammenspiel von Windkraft und Elektrolyse.

Der grüne Wasserstoff, der mit überschüssiger erneuerbarer Energie gewonnen wird, kann gespeichert, verstromt, zu Chemikalien weiterverarbeitet oder als Brennstoff verwendet werden. Diese universellen Einsatzmöglichkeiten machen das Element so unglaublich attraktiv. Das einzige Problem dabei ist, dass er noch immer deutlich teurer als traditionell aus Erdgas reformierter Wasserstoff ist. Entweder muss Erdgas also wesentlich teurer werden oder grüner Wasserstoff wesentlich billiger.

NEL und Nordex sind zwei Unternehmen, die dafür sorgen wollen, dass grüner Wasserstoff wirtschaftlich wird. Die Norweger denken groß und planen den Aufbau von hocheffizienten Wasserstofffabriken, die primär mit Grünstrom versorgt werden. Nordex wiederum hat kürzlich den Einstieg in die 5-Megawatt-Klasse verkündet. Schon 2021 soll die leistungsstarke Turbine in Serie gefertigt werden und sie wird dafür sorgen, die Stromkosten an geeigneten Standorten weiter nach unten zu drücken.

Die Kombination von billigem Windstrom und einer überragenden Elektrolyse-Effizienz von rund 80 % könnte der Schlüssel für den zukünftigen Erfolg der Wasserstoffwirtschaft sein.

NEL und Nordex im direkten Vergleich Zur Vollständigkeit darf man allerdings nicht vergessen, dass beide zwar ganz vorne mitspielen in ihrem jeweiligen Kernmarkt, aber längst nicht ohne Konkurrenz sind. Nordex ist sogar eher ein Underdog im Spiel der Großen. NEL auf der anderen Seite hat sich zwar zunächst ausgezeichnet positioniert – sowohl bei der Elektrolyse als auch bei Tankstellen –, aber zu einem Champion muss sich das heute noch relativ kleine Unternehmen erst noch entwickeln.

Lass uns also ein paar Kennzahlen ansehen, um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, wo die beiden stehen:

Nordex NEL Verhältnis
Aktienkurs 15.05.2019 (in EUR) 13,57 0,84
Marktkapitalisierung 15.05.2019 (in Mrd. EUR) 1,32 1,03 128 %
Umsatz 2018 (in Mio. EUR) 2.459 46 5346 %
Interessanterweise werden aktuell beide im Bereich von 1 Mrd. Euro bewertet, obwohl Nordex nicht nur viel größer ist, sondern auch bereits bewiesen hat, dass es profitabel wirtschaften kann (trotz der ziemlich furchtbaren Geschäftsjahre 2017 und 2018). Die jüngste Auftragslage deutet darauf hin, dass Nordex wieder ganz gut in der Spur ist. Ein auskömmlicher Gesamtbestand von 6,6 Mrd. Euro wurde zum 31.03. gemeldet, gegenüber 41 Mio. Euro bei NEL. Die Tatsache, dass NEL trotzdem vergleichbar bewertet wird, kann nur durch deutlich bessere langfristige Wachstumsaussichten erklärt werden.

Es kann nur einen Sieger geben Um zu entscheiden, welche der beiden Aktien heute attraktiver ist, müssen wir folglich ziemlich weit in die Zukunft blicken. Wo werden die beiden beispielsweise 2030 stehen? Bis dahin dürfte es auf allen Kontinenten gigantische Wasserstoffproduktionskapazitäten geben und die weltweite Windstromerzeugung an Land sich gegenüber heute vervielfachen. Große Wachstumspotenziale haben definitiv beide und es gilt jeweils, dass dem erwarteten starken Ausbau stetig fallende Preise entgegenwirken.

Was wir uns nun überlegen müssen, ist, ob NEL oder Nordex bessere Chancen hat, die aktuellen Marktanteile zu verteidigen oder gar auszubauen. Hier gehe ich davon aus, dass Nordex leichte Abschläge hinnehmen muss, weil die Konkurrenz eher noch härter wird. NEL hingegen fährt gerade die Produktion hoch und dürfte mittelfristig außerordentliche Wachstumsraten aufweisen. Aber kann NEL sich darüber hinaus an der Spitze halten und damit in besonderem Maße von der Entfaltung der Wasserstoffwirtschaft profitieren?

Möglich ist das schon, aber ich befürchte, dass bei zunehmender Marktgröße gefährliche Rivalen angreifen werden. Neben den bereits am Markt aktiven Akteuren wie etwa Siemens (WKN:723610), Sunfire oder thyssenkrupp (WKN:750000) könnten auch jederzeit aus einem der zahlreichen ambitionierten Forschungsprojekte neue Wettbewerber entstehen, die dann gestützt etwa durch Private Equity in der Lage wären, schnell hochzuskalieren. Im Bereich der Elektrolyse sind die Strukturen noch längst nicht so festgefahren wie im in vielerlei Hinsicht standardisierten Windkraftmarkt. Vieles ist hier noch in Bewegung.

Diese Überlegungen, in Verbindung mit der Tatsache, dass NEL noch Verluste schreibt, lassen mich heute eher zur Nordex-Aktie tendieren. Das Risiko ist geringer und die Chancen auf dem aktuellen Bewertungsniveau sind ähnlich hoch. Sobald sich jedoch zukünftig abzeichnet, dass NEL sich tatsächlich zu einem profitablen Champion entwickelt, könnte ich meine Meinung sehr schnell ändern.

Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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