FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag über 1,13 US-Dollar gestiegen. Die Aussicht auf eine lockere Geldpolitik in den USA brachte den Dollar zu allen wichtigen Währungen unter Druck. Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,1302 Dollar gehandelt. In der Nacht hatte er noch bei 1,1226 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1307 (Mittwoch: 1,1207) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8844 (0,8923) Euro.
Der Eurokurs profitierte von den jüngsten Aussagen der US-Notenbank Fed. Am Mittwochabend hatte Notenbankchef Jerome Powell eine lockerere Zinspolitik in Aussicht gestellt. Daraufhin zog der Euro deutlich an. Die Fed senkte den Leitzins zwar nicht, Powell verwies aber auf die Unsicherheit durch die Handelskonflikte und das nachlassende Weltwirtschaftswachstum. Man werde daher neue Informationen genau beobachten und "angemessen handeln", um die wirtschaftliche Expansion zu stützen.
Am Dienstag hatte bereits EZB-Präsident Mario Draghi eine Lockerung der Geldpolitik signalisiert, falls sich der Wirtschaftsausblick nicht verbessert und die Inflation im Euroraum nicht anzieht. Dies hatte den Euro vorübergehend belastet.
Deutliche Kursgewinne verbuchte die norwegische Krone. Die Zentralbank Norwegens setzt im Gegensatz zu anderen Notenbanken ihren geldpolitischen Straffungskurs fort. Ihr wichtigster Leitzins steigt um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent. Notenbankchef Oystein Olsen stellt sogar weitere Zinsanhebungen im laufenden Jahr in Aussicht. Zum Euro stieg die Krone um rund ein Prozent und zum Dollar um rund 1,7 Prozent.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89155 (0,89020) britische Pfund, 121,71 (121,49) japanische Yen und 1,1142 (1,1176) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1382 Dollar gehandelt. Das waren gut 22 Dollar mehr als am Vortag.