von Robert Zach und David Wagner
Investing.com - Investitionen in die Raumfahrt dürften in den kommenden Jahren immer mehr renditenhungrige Investoren anlocken. Der Grund: die Branche wächst und wächst.
Heutzutage gibt es viele Anbieter von Satellitenausrüstungen und -diensten sowie Unternehmen, die sich auf neue Bereiche des Weltraummarktes wie den Weltraumtourismus spezialisiert haben, allen voran Virgin Galactic (NYSE:SPCE), das auf diesem Gebiet wohl der bekannteste Player ist.
In einer aktuellen Studie greift die Bank of America (NYSE:BAC) das Thema Raumfahrt auf und schätzt, dass die Weltraumwirtschaft in den nächsten zehn Jahren um 1 Billion Dollar wachsen wird.
"Wir erwarten, dass die Weltraumwirtschaft allein im nächsten Jahrzehnt um mehr als 1 Billion Dollar wachsen wird. Obwohl die COVID-19-Pandemie bei einigen öffentlichen und privaten Firmen (Arianespace, Rocket Labs, ESA) Verzögerungen zur Folge hatte, scheint die Pandemie die Gesamtinvestitionen nicht nachhaltig beeinträchtigt zu haben", so die Bank in einer Notiz.
Die BoA ist der Ansicht, dass die Haupttreiber für Wachstum in der Raumfahrtindustrie erhöhte Ausgaben der "United States Space Force (USSF)" sein werden, einem Teil der Streitkräfte, die 2019 gegründet wurde und militärische Raumfahrtmissionen durchführen soll.
"Allein in den Vereinigten Staaten sind die Verteidigungsausgaben in den letzten 15 Jahren stetig gestiegen, und die Nutznießer sind meist öffentlich gehandelte und private Unternehmen", betonte die BoA.
"Diese Kennzahlen könnten in den kommenden Jahren weiter steigen und damit die Zahl der Regierungsaufträge, die öffentlichen und privaten Raumfahrtfirmen zur Verfügung stehen, erhöhen".
Die BoA stellt auch fest, dass das Wachstum der Industrie dadurch gefördert wird, dass Weltraumtechnologie leichter zugänglich ist, was zu Kosteneinsparungen für die Unternehmen führt. Im Besonderen sei hier auf "die Wiederverwendung von einstufigen Trägerraketen in einem großen Teil des kommerziellen Raumfahrtsektors" hingewiesen, "was ein wichtiger Kosteneinsparungsfaktor ist".
SpaceX, das von Tesla (NASDAQ:TSLA)-Mitgründer Elon Musk geschaffene private Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmen, das mittelfristig an die Börse gehen könnte, hat sich zum Branchenpionier für Kosteneinsparungen gemausert.
"Wenn die Schätzungen des Unternehmens korrekt sind, könnte SpaceX bis zu 20 Millionen Dollar pro Falcon 9-Start einsparen, indem es die einstufigen Trägerraketen und Verkleidungen zurückerhält", so die BoA. "Wenn eine Rakete während ihrer Lebensdauer 10 Flüge durchführt, könnte das Unternehmen bei dem derzeitigen Preisniveau mehr als 196 Millionen Dollar einsparen".
Es gibt jedoch Risiken, die vor Investitionen in die Raumfahrtindustrie zu beachten sind. Insbesondere weist die BoA auf das Problem der Anhäufung von Weltraumschrott hin, das ihrer Ansicht nach bei Investoren, die sich auf Umwelt-, Sozial- und Corporate Governance (ESG)-Fragen konzentrieren, Bedenken auslösen könnte.
Rentabilität und Sicherheit bleiben ebenfalls Schlüsselfaktoren, weshalb laut BoA bislang so wenige Raumfahrtunternehmen an der Börse gelistet sind.
Die Bank stellt jedoch auch fest, dass es viele Aktien gibt, die in der Raumfahrtindustrie engagiert sind, ohne zu sehr auf diesen Sektor spezialisiert zu sein. Für diejenigen, die ihr Portfolio gerne mit Raumfahrt-Aktien diversifizieren wollen, erstellte die Bank of America eine Liste mit 14 möglichen Titeln:
- Boeing (NYSE:BA) Co
- Northrop Grumman Corporation (NYSE:NOC)
- Lockheed Martin Corporation (NYSE:LMT)
- General Dynamics Corporation (NYSE:GD)
L3Harris Technologies (NYSE:LHX) (korrigiert)
- Babcock & Wilcox Enterprises Inc (NYSE:BW)
- Booz Allen Hamilton Holding (NYSE:BAH)
- Heico Corporation (NYSE:HEI)
- Hexcel Corporation (NYSE:HXL)
- Mercury Systems Inc (NASDAQ:MRCY)
- Parsons Corp (NYSE:PSN)
- Raytheon Technologies Corp (NYSE:RTX)
- SPX Corp (NYSE:SPXC)
- Transdigm Group Incorporated (NYSE:TDG)