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Dividendenstarke Ölmultiaktien könnten jetzt genau richtig sein für einkommensorientierte Depots

Veröffentlicht am 12.09.2019, 08:49
Aktualisiert 12.09.2019, 09:06
© Reuters.
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Es ist mal wieder IAA und manch einer stimmt schon den Abgesang der erdölbasierten Welt an. Sollte man also Dividendenwerte wie Total (PA:TOTF) (WKN: 850727), Shell (DE:RDSa) (WKN: A0D94M) oder BP (LON:BP) (WKN: 850517) meiden? Ich denke, nicht. Im Gegenteil könnte ein antizyklisches Investment in Ölmultis mit hohen Ausschüttungen gerade jetzt Sinn ergeben, und zwar aus gleich drei Gründen.

Einstiegsgrund Nr. 1: Andere steigen aus In der aktuellen Klimadebatte macht es sich nicht sonderlich gut, in schmutzigem Erdöl investiert zu sein. Wer also auf Äußerlichkeiten bedacht ist oder aufrichtig durch sein Anlageverhalten Einfluss nehmen will, der trennt sich von Aktien aus dem Fossilenergiesektor. Bei großen institutionellen Anlegern sind stattdessen mehr und mehr Nachhaltigkeit und Grünes bei Aktien und Anleihen gefragt.

Daraus könnte man nun zweierlei Schlüsse ziehen: Wenn dieser Trend gerade erst Kraft entwickelt, dann könnte es sinnvoll sein, selbst verstärkt auf das Thema „Sustainability“ zu setzen, um so vielen anderen zuvorzukommen. Andererseits: Wenn er schon weit vorangeschritten sein sollte, dann wäre es aus Renditesicht vielleicht schlauer, aufgewertete grüne Aktien zu reduzieren und bei den preiswerten Schmutzaktien zuzugreifen.

Jedenfalls ist nicht zu übersehen, dass die Aktien von Ölmultis wie Total, Shell und BP in letzter Zeit eher nach unten tendierten, obwohl die Ölpreise (Brent und WTI) relativ stabil um die Marke von 60 US-Dollar pendeln. Die vergünstigten Kurse sorgen im Umkehrschluss für erhöhte Renditen: Während am Anleihemarkt der Negativzins das Zepter übernommen hat, dürfen sich Aktionäre von Total voraussichtlich über Ausschüttungen von über 5 % auf die heutigen Einstiegskurse freuen (Stand 10.09.).

Einstiegsgrund Nr. 2: Hohe Cashflows und niedrige Zinsen Die Ölindustrie ist ein investitionsintensives Geschäft. Entsprechend hoch ist die Verschuldung der Konzerne. Bei Total lagen zum 30. Juni schon allein die langfristigen Verbindlichkeiten bei 82 Mrd. Euro, darunter Finanzverbindlichkeiten von 45 Mrd. Euro.

Das hört sich auf den ersten Blick gewaltig an, relativiert sich allerdings, wenn man sieht, dass das Anlagevermögen bei 185 Mrd. Euro liegt und im ersten Halbjahr 2019 operative Barmittelzuflüsse von 10 Mrd. Euro erwirtschaftet wurden. 7,5 Mrd. Euro davon wurden gleich wieder investiert, vermutlich überwiegend in gewinnsteigernde Geschäfte. Gleichzeitig kann sich Total derzeit zu Traumkonditionen Geld am Anleihenmarkt beschaffen.

Einstiegsgrund Nr. 3: Die Diversifizierung Ölmultis beschäftigen einige der besten Rohstoffanalysten der Welt. Es ist kaum damit zu rechnen, dass sie von irgendwelchen Marktentwicklungen völlig überrascht werden. Sobald sie jedoch zum Schluss kommen, dass ihr Kerngeschäft – Erdöl aus der Erde zu pumpen und raffiniert an die Tankstellen dieser Welt zu liefern – einbrechen wird, bin ich zuversichtlich, dass sie den einen oder anderen Trumpf in der Hinterhand haben werden.

Die Möglichkeiten, um sich breiter aufzustellen, sind vielfältig, und vieles davon ist ja auch schon jetzt zu sehen. BP mit seinem alten Slogan „Beyond Petroleum“ investiert bereits seit geraumer Zeit in die Entwicklung von alternativen Kraftstoffen. Gerade im Juli 2019 wurde mit Bunge (WKN: 762269) ein Joint Venture geschlossen, um in Brasilien ihr Bioethanolgeschäft zusammenzulegen und auszubauen.

Shell wiederum nutzt seine Offshore-Expertise, um bei Offshore-Windparks mitzumischen. Zuletzt bemüht sich deren Erneuerbare-Energien-Tochter darum, vor der Küste von Boston in den USA zusammen mit Partnern Windkraftwerke mit zusammen bis zu 4 Gigawatt Kapazität zu entwickeln.

Bei Total kann man die bereits länger zurückliegenden Akquisitionen von SunPower (WKN: A1JNM7) und Saft hervorheben, mit denen sich die Franzosen eine starke Stellung im Bereich „Solar & Storage“ gesichert haben. Weitere neue Betätigungsfelder betreffen zum Beispiel Flüssiggas (LNG) und Wasserstoff.

Und wenn tatsächlich irgendwann die Nachfrage nach Benzin stark zurückgehen sollte, dann gibt es ja immer noch die eigenen Chemiebetriebe, die gerne günstiges Erdöl zu nützlichen Werkstoffen und Produkten weiterverarbeiten. Der Petrochemie gehört schließlich weiterhin die Zukunft, Elektromobilität hin oder her.

Was will man mehr? Wer sein Geld relativ sicher und gleichzeitig renditebringend anlegen will, der liegt mit solchen Aktien aus meiner Sicht goldrichtig. Wahrscheinlich gibt es damit keine wahnsinnigen Kurssteigerungen, aber dafür stehen saftige Dividenden in Aussicht. Unternehmen wie Total, BP und Shell können sich derzeit super günstig refinanzieren und verfügen gleichzeitig über gewaltige Cashflows.

Damit lässt sich nicht nur eine Menge Geld an die Aktionäre ausschütten, sondern auch attraktives Neugeschäft zukaufen. Wenn grün angestrichene Investitionsvehikel davon nichts mehr wissen wollen, soll uns das recht sein.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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