(Neu: Aussagen Pressekonferenz)
MONTABAUR (dpa-AFX) - Mobiles Internet, sichere E-Mails und einfach zu erstellende Homepages für Privatleute und kleine Unternehmen treiben den Umsatz von United Internet (1&1, GMX, Web.de) in neue Höhen. Im vergangenen Jahr setzte der Internetdienstleister erstmals mehr als zwei Milliarden Euro um. Unternehmenschef, Gründer und Großaktionär Ralph Dommermuth gibt sich damit nicht zufrieden und will 2012 nachlegen - und den Erlös auf rund 2,4 Milliarden Euro steigern. 2013 sollen es dann schon knapp 2,8 Milliarden Euro sein. Dazu will er die Investitionen hochfahren und nimmt dafür auch einen Rückgang beim operativen Gewinn in Kauf. Das kam am Aktienmarkt nicht gut an. Zudem ernüchterte die stagnierende Dividende einige Investoren. Die Aktie des TecDax-Schwergewichts verlor in einem freundlichen Marktumfeld etwas an Boden.
Der Umsatz legte im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro zu - 2012 soll er um 15 Prozent klettern. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um knapp zwei Prozent auf 276 Millionen Euro. Wegen der höheren Ausgaben für das Anwerben von Kunden und der Werbung für neue Produkte rechnet Dommermuth im laufenden Jahr mit einem Wert zwischen 243 Millionen Euro und 281 Millionen Euro. Der 48 Jahre alte Westerwälder will bei den Investitionen in neue Geschäftsfelder im laufenden Jahr noch eine Schippe drauflegen. Dommermuth hatte das Unternehmen 1988 gegründet und zuletzt knapp 42 Prozent des an der Börse mit rund drei Milliarden Euro bewerteten Unternehmens gehalten.
WACHSTUM BEI KUNDENZAHL SOLL WEITER ZULEGEN
Insgesamt sollen 86 bis 124 Millionen (Vorjahr: 61) Millionen Euro investiert werden. Vor allem das Angebot zum Erstellen einer eigene Internetseite (Do-It-Yourself-Homepage) für Privatleute und kleine Gewerbebetreibende soll in sieben europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten ganzjährig beworben werden. Aber auch das Geschäft mit sicheren E-Mails, den sogenannten De-Mails, soll ausgebaut werden. Im Do-It-Yourself-Geschäft, das im Sommer 2010 gestartet wurde, sollen in diesem Jahr zwischen 200.000 und 300.000 neue Kunden dazukommen. Ende 2011 hatte United Internet 190.000 Kunden in diesem Bereich unter Vertrag - wobei das Geschäft vor allem im vierten Quartal stark gewachsen ist.
In den etablierten Geschäftsfeldern soll die Zahl der Kunden im laufenden Jahr um 900.000 zulegen. Damit will sich United Internet bei der Kundenzahl 2012 der Marke von zwölf Millionen nähern. 2011 stieg die Kundenzahl um 910.000 auf 10,67 Millionen. 2010 hatte das Plus bei den Kunden noch bei 610.000 gelegen. Sollte United Internet das Ziel beim Kundenwachstum erreichen, wird der Umsatz im kommenden Jahr um mindestens 15 Prozent steigen. In den vergangenen Jahren hatte Dommermuth bei der Zahl der Verträge seine selbst gesteckten Ziele immer erreicht.
INVESTITIONEN SOLLEN 2013 RUNTER - GEWINN SOLL DEUTLICH RAUF
Im kommenden Jahr sollen die Anlaufverluste in den neuen Geschäftsfeldern zurückgehen, da Dommermuth dann auch mit höheren Einnahmen aus diesen Bereichen rechnet. Der Internet-Unternehmer, der Anfang der neunziger Jahre durch den Verkauf von BTX-Zugängen - eine Art Vorläufer des Internets - für die Deutsche Telekom groß geworden ist, will dann die Ernte des Wachstums auch beim Gewinn einfahren. So soll der Gewinn je Aktie im Jahr 2013 auf 1,00 bis 1,10 Euro steigen - dies wären bis zu 39 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. 2012 wird hier ein Wert zwischen 80 und 90 Cent erwartet. Dies soll unter anderem auch wieder durch Rückkäufe neuer Aktien ermöglicht werden. Dies war neben dem Sondererlös aus dem Verkauf der Versatel-Beteiligung und niedrigeren Abschreibungen einer der wichtigsten Gründe für das dicke Plus beim Gewinn je Aktie von 36 Prozent auf 79 Cent im vergangenen Jahr./zb/enl/tw
--- Von Bernd Zeberl, dpa-AFX ---
MONTABAUR (dpa-AFX) - Mobiles Internet, sichere E-Mails und einfach zu erstellende Homepages für Privatleute und kleine Unternehmen treiben den Umsatz von United Internet (1&1, GMX, Web.de)
Der Umsatz legte im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro zu - 2012 soll er um 15 Prozent klettern. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um knapp zwei Prozent auf 276 Millionen Euro. Wegen der höheren Ausgaben für das Anwerben von Kunden und der Werbung für neue Produkte rechnet Dommermuth im laufenden Jahr mit einem Wert zwischen 243 Millionen Euro und 281 Millionen Euro. Der 48 Jahre alte Westerwälder will bei den Investitionen in neue Geschäftsfelder im laufenden Jahr noch eine Schippe drauflegen. Dommermuth hatte das Unternehmen 1988 gegründet und zuletzt knapp 42 Prozent des an der Börse mit rund drei Milliarden Euro bewerteten Unternehmens gehalten.
WACHSTUM BEI KUNDENZAHL SOLL WEITER ZULEGEN
Insgesamt sollen 86 bis 124 Millionen (Vorjahr: 61) Millionen Euro investiert werden. Vor allem das Angebot zum Erstellen einer eigene Internetseite (Do-It-Yourself-Homepage) für Privatleute und kleine Gewerbebetreibende soll in sieben europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten ganzjährig beworben werden. Aber auch das Geschäft mit sicheren E-Mails, den sogenannten De-Mails, soll ausgebaut werden. Im Do-It-Yourself-Geschäft, das im Sommer 2010 gestartet wurde, sollen in diesem Jahr zwischen 200.000 und 300.000 neue Kunden dazukommen. Ende 2011 hatte United Internet 190.000 Kunden in diesem Bereich unter Vertrag - wobei das Geschäft vor allem im vierten Quartal stark gewachsen ist.
In den etablierten Geschäftsfeldern soll die Zahl der Kunden im laufenden Jahr um 900.000 zulegen. Damit will sich United Internet bei der Kundenzahl 2012 der Marke von zwölf Millionen nähern. 2011 stieg die Kundenzahl um 910.000 auf 10,67 Millionen. 2010 hatte das Plus bei den Kunden noch bei 610.000 gelegen. Sollte United Internet das Ziel beim Kundenwachstum erreichen, wird der Umsatz im kommenden Jahr um mindestens 15 Prozent steigen. In den vergangenen Jahren hatte Dommermuth bei der Zahl der Verträge seine selbst gesteckten Ziele immer erreicht.
INVESTITIONEN SOLLEN 2013 RUNTER - GEWINN SOLL DEUTLICH RAUF
Im kommenden Jahr sollen die Anlaufverluste in den neuen Geschäftsfeldern zurückgehen, da Dommermuth dann auch mit höheren Einnahmen aus diesen Bereichen rechnet. Der Internet-Unternehmer, der Anfang der neunziger Jahre durch den Verkauf von BTX-Zugängen - eine Art Vorläufer des Internets - für die Deutsche Telekom
--- Von Bernd Zeberl, dpa-AFX ---