Frankfurt, 20. Mrz (Reuters) - Die Aktionärsvereinigung DSW wehrt sich nach der Absage zahlreicher Hauptversammlungen wegen der Corona-Krise gegen eine Beschneidung von Aktionärsrechten. Es stelle sich durchaus die Frage, ob und gegebenenfalls wie der deutsche Gesetzgeber helfen könne, um Hauptversammlungen im Netz zu ermöglichen, sagte Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), am Freitag. "Wer jetzt fordert, Frage- oder Anfechtungsrechte von Aktionären außer Kraft zu setzen, schießt deutlich über das Ziel hinaus und will bewusst einen Dammbruch provozieren". Damit stellte sich Tüngler gegen einen Vorschlag des Deutschen Aktieninstituts, das wegen der Coronakrise ein Notfallgesetz und die Beschneidung von Aktionärsrechten gefordert hatte. Hauptversammlung ist neben Vorstand und Aufsichtsrat das dritte Organ einer Aktiengesellschaft und gesetzlich vorgeschrieben. Einige wichtige Entscheidungen wie Beschlüsse über die Dividende oder Kapitalmaßnahmen kann nur sie treffen. Ein rein virtuelles Aktionärstreffen ist in Deutschland aber bisher nicht rechtssicher möglich.