Düsseldorf (Reuters) - Im Streit um Gehaltskürzungen bei Kaufhof verlangt die Gewerkschaft Verdi vom Management einen tragfähigen Zukunftsplan.
Bei einer Betriebsrätekonferenz sei die Kaufhof-Geschäftsführung Antworten schuldig geblieben, kritisierte die Gewerkschaft in einer Reuters am Freitag vorliegenden Mitteilung an die Beschäftigten. "Statt deutlichen Antworten gab es überwiegend Schweigen und Achselzucken". Es sei weiter unklar, was das Management genau von den Beschäftigten verlange. "Die Strategie der Ungewissheit, um die Ängste bei den Kaufhof-Beschäftigten zu schüren, ist perfide." Ein Kaufhof-Sprecher sagte, das Management wolle sich mit der Gewerkschaft an einen Tisch setzen.
Die Warenhauskette kämpft mit Umsatzrückgängen und Verlusten. Das Management will in Gesprächen mit Verdi einen neuen Tarifvertrag durchsetzen, der nach den Worten von Arbeitsdirektor Peter Herlitzius für die Beschäftigten Einschnitte mit sich bringen würde. Die Kette beschäftigt knapp 21500 Menschen. Kaufhof war 2015 vom nordamerikanischen Handelsriesen HBC übernommen worden. HBC liegt eine Übernahmeofferte der Signa-Holding des österreichischen Investors Rene Benko vor, der schon den Konkurrenten Karstadt übernommen hat.
Verdi will nun mit Blick auf die Forderungen des Kaufhof-Managements über die Einsetzung einer Tarifkommission entscheiden, die mit dem Management verhandeln könnte. Zudem soll ein Wirtschaftsprüfer bestellt werden, der das Zahlenwerk der Warenhauskette prüfen und die Tarifkommission beraten soll. Die Prüfung durch die Gewerkschaft stehe noch aus, seitens Galeria Kaufhof stehe Gesprächen nichts im Wege, fügte der Kaufhof-Sprecher hinzu: "Wir hoffen, dass wir hier in den nächsten Tagen einen Schritt weiter sind."