Gerade heutzutage ist die Angst davor, im Alter nicht ausreichend Einnahmen zu erhalten, um sich versorgen zu können, groß. Viele der heutigen Rentner haben bereits Probleme, mit ihrer regulären Rente über die Runden zu kommen. Folgerichtig machen sich immer mehr junge Leute schon jetzt Gedanken, wie sie die drohende Rentenlücke schließen können.
Ein sehr effektiver Weg, das zu tun, besteht darin, Investitionen in großartige Unternehmen zu tätigen, indem man deren Aktien kauft. Doch die Angst davor, dass es sich beim Aktienhandel nur um Spekulation und wilde Zockereien handelt, scheint teilweise größer zu sein als die Angst vor der Altersarmut selbst – so kommt es mir zumindest manchmal vor.
Viele wissen womöglich nicht, dass es im Grunde genommen einfach auf die Art und Weise ankommt, wie man am Aktienmarkt aktiv ist. Ohne Kenntnisse über eine bestimmte Aktie diese zu kaufen, nur weil es irgendwer anderes tut, ist eine Möglichkeit, wie man aller Wahrscheinlichkeit nach eher Geld verliert, als es sinnvoll anzulegen.
Wir bei The Motley Fool sind davon überzeugt, dass Investitionen stets unternehmensorientiert ablaufen sollten, das heißt, dass wir die Unternehmen vor einer möglichen Investition genau unter die Lupe nehmen, um einen möglichst guten Eindruck über das Management, die Philosophie, die Ziele und die Zahlen des Unternehmens zu erhalten.
Der zweite Grundpfeiler besteht darin, langfristig in diesen Aktien investiert zu bleiben und sich nicht von kurz- oder mittelfristigen Marktschwankungen beirren zu lassen. Im Grunde genommen bleiben wir meistens so lange investiert, bis sich etwas Grundlegendes an unserer Investitionsthese geändert hat, die wir vor der Investition für uns persönlich festlegen.
Hierbei geht natürlich jeder etwas anders vor. Ein Beispiel für einen Punkt aus einer Investitionsthese könnte sein, dass das Unternehmen einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil besitzt. Sollte dieser Wettbewerbsvorteil wegbrechen, könnte die Investitionsthese ins Schwanken kommen und müsste überdacht werden.
Aktien rentieren sich Natürlich fällt das Wissen über Unternehmensanalysen nicht vom Himmel; dazu gehört selbstredend etwas Arbeit, indem man sich grundlegende Kenntnisse über die Börsen- und Finanzwelt aneignet. Das klingt jetzt aber schlimmer, als es ist: Es macht wirklich Spaß, sich mit solchen Dingen auseinanderzusetzen, und vor allem kann es sich wirklich lohnen – doch dazu kommen wir gleich.
Historisch gesehen konnte der deutsche Leitindex DAX innerhalb von 50 Jahren (1968 bis 2018) eine jährliche Rendite in Höhe von 7 % aufweisen. Das ist meiner Meinung nach ein ganz schön attraktiver Wert, vor allem wenn man bedenkt, dass es heutzutage fast keine Zinsen oder sogar Negativzinsen auf das Ersparte bei der Bank gibt.
Wichtig zu erkennen ist auch, dass die Haltedauer ausschlaggebend ist: Statistisch gesehen erzielt man mit einer langen Haltedauer seiner Aktien eher eine positive als eine negative Rendite. Vereinfacht gesagt bedeutet das, dass man sein Vermögen langfristig gesehen steigert.
Steigere dein Vermögen Nun möchten wir uns ansehen, wie es möglich sein soll, bis zum Renteneintritt über 500.000 Euro an Vermögen zu verfügen. Werfen wir einen Blick auf die nachstehende Tabelle.
Alter jetzt | Alter Renteneintritt | Haltedauer in Jahren | Anfangskapital | Monatliche Sparrate | Jährliche Rendite | Wiederanlage Dividenden? |
30 | 66 | 36 | 20.000 Euro | 200 Euro | 7 % | Ja |
Vermögen im Alter von 66 Jahren |
599.282 Euro |
Wichtig ist nur, seine Hausaufgaben zu machen, Foolish zu bleiben und vor allem niemals emotional getriebene Entscheidungen zu treffen (zum Beispiel Panikverkauf). Beachtet man diese Dinge und investiert lediglich Kapital, das man mindestens für die kommenden fünf bis zehn Jahre nicht braucht, kann – historisch gesehen – nicht allzu viel schiefgehen.
Motley Fool Deutschland 2020