Von Scott Kanowsky
Investing.com - Für Ericsson-Aktien (ST:ERICb) ging es heute im Frühhandel um mehr als 14 % bergab. Zuvor hatte der schwedische Telekommunikationskonzern schwächer als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen für sein drittes Quartal und einen Anstieg der Restrukturierungskosten bekannt gegeben.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank im Berichtszeitraum auf 7,6 Mrd. SEK, das entspricht einem Rückgang von 18 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Grund waren höhere Investitionskosten in Forschung und Entwicklung sowie eine einmalige Aufwendung in Höhe von 500 Mio. SEK. Die Kosten im Zusammenhang mit der 6,2 Milliarden-Dollar-Übernahme von Vonage, einem Unternehmen für cloudbasierte Dienste, das Ericsson im Rahmen der größten Transaktion der Firmengeschichte übernommen hatte, stiegen ebenfalls an.
Die Gewinnmarge brach in diesem Zusammenhang von 16,5 % im 3. Quartal 2021 auf 11,2 % im abgelaufenen 3. Quartal ein.
CEO Börje Ekholm schrieb in einer Erklärung, dass das Unternehmen als Reaktion auf den jüngsten Anstieg der Inflation die Preise erhöht und die Kosten gesenkt habe, um den Druck auf die Margen zu verringern.
Ekholm fügte hinzu, dass das Unternehmen Ausgaben "herausnehmen" werde, um das Erreichen seines langfristigen Ziels einer EBITA-Marge von 15 % bis 18 % bis spätestens 2024 sicherzustellen.
Er merkte jedoch an: "Um die Kostensenkungen zu erreichen, erwarten wir, dass die Restrukturierungskosten steigen und unserer langfristigen Prognose von 1 % des Nettoumsatzes entsprechen, wenn auch von Quartal zu Quartal unterschiedlich."
Die Revision deutet nach Einschätzung der Citi-Analysten darauf hin, dass Ericsson } Schwierigkeiten beim Kostenmanagement haben könnte. Man erwarte nun einen stärkeren Druck auf die Margen von Ericsson als bisher angenommen.
Viele dieser Bedenken hinsichtlich Kosten und Rentabilität sind auf einen Wettlauf europäischer Telekommunikationsunternehmen in den letzten zehn Jahren zurückzuführen. Dabei ging es darum, als Sieger bei den Ausschreibungen für technologische Aufrüstungen auf das 5G-Netz um jeden Preis hervorzugehen.
Der finnische Ericsson-Rivale Nokia Oyj (HE:NOKIA) meldete am Donnerstag ebenfalls einen Rückgang der operativen Gewinnmarge von 11,7 % im Vorjahresquartal auf 10,5 %. Höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung - mit dem Ziel, "die Technologieführerschaft aufrechtzuerhalten" - in Kombination mit einem Kostenanstieg haben das Wachstum des Nettoumsatzes überlagert.
Die Aktien von Nokia büßten um mehr als 5 % ein.