Erwischt: Fed-Chef Powell verkaufte kurz vor Börsen-Korrektur seine Aktien

Veröffentlicht am 18.10.2021, 20:56
© Reuters.
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Investing.com - US-Notenbankchef Jerome Powell trennte sich am 1. Oktober 2020 von Aktien aus seinem persönlichen Portfolio im Wert von 1 bis 5 Millionen Dollar, berichtete The American Prospect am Montag unter Berufung auf Meldebögen, die das Magazin einsehen konnte. Pikant dabei ist, dass der Verkauf unmittelbar vor einer deutlichen Korrektur am US-Aktienmarkt geschah.

Insgesamt tätigte Powell im Jahr 2020 26 Transaktionen, 7 davon waren Verkäufe und 19 Käufe. Die Geschäfte verstießen nicht gegen den Verhaltenskodex der Fed, der den Handel während einer spezifischen "Blackout Period" untersagt. Die Verkäufe am 1. Oktober erfolgten nach der Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed, aber vor der offiziellen Veröffentlichung des Protokolls.

In einer Rede am 6. Oktober, also unmittelbar nach seinem Aktienverkauf, warnte Powell, dass ein Ausbleiben weiterer Konjunkturmaßnahmen "tragische" wirtschaftliche Folgen haben könnte. Er sagte: "Die Expansion ist noch lange nicht abgeschlossen ... Zu wenig Unterstützung würde zu einem schwachen Aufschwung führen und unnötige Nöte schaffen."

Am 12. Oktober kam der Dreh am US-Aktienmarkt und der Dow Jones sank in den Folgetagen bis Ende Oktober um mehr als 1800 Punkte oder 7 Prozent.

Laut den Meldebögen 2020, die auch Angaben zum persönlichen Vermögen enthalten, beläuft sich Powells Nettovermögen zwischen 20 und 55 Millionen Dollar.

Andere Fed-Vertreter wie der Präsident der Dallas Fed, Robert Kaplan, und der Präsident der Boston Federal Reserve, Eric Rosengren, traten erst kürzlich vorzeitig von ihren Ämtern zurück, nachdem ihre persönlichen Geschäfte am Aktienmarkt während der Corona-Pandemie öffentlich bekannt geworden waren.

Baldige Entscheidung zu Powells Zukunft erwartet

Präsident Biden will wohl in Kürze entscheiden, ob Jerome Powell weiterhin an der Spitze der Fed stehen darf.

US-Senatorin Elizabeth Warren hatte sich Ende September gegen eine Wiederernennung Powells für eine zweite Amtszeit ausgesprochen. Powells Bilanz bereite ihr "große Sorgen".

"Wieder und wieder haben Sie [Powell] dafür gesorgt, dass unser Bankensystem unsicherer wird, und das macht Sie zu einem gefährlichen Mann an der Spitze der Fed, und deshalb bin ich gegen Ihre Wiederernennung", hatte Warren damals gesagt.

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