Investing.com - Europäische Aktienpreise fallen am Donnerstag steil ab und beenden damit eine zweitägige Rally. Die Märkte stabilisieren sich allmählich, dennoch wird mit weiteren globalen Auswirkungen des Brexits gerechnet.
Im europäischen Morgenhandel verliert der DJ Euro Stoxx 50 0,75 Prozent, CAC 40 zieht sich um 0,73 Prozent zurück und der DAX stürzt um 0,61 Prozent ab.
Am Dienstag und Mittwoch erholten sich die Märkte von den Erschütterungen, die durch Befürchtungen ausgelöst wurden, dass der Brexit sich negativ auf Investitionen in die britische Wirtschaft auswirken, die Rolle Londons als globaler Finanzstandort gefährden und eine langfristige Wirtschaftsflaute auslösen könnte.
Präsident des Europäischen Rates Donald Tusk sagte am Mittwoch, es finde eine „ruhige und ernsthafte Diskussion“ über die Folgen der Abstimmung ab und betonte, dass es keine Verhandlungen mit Großbritannien über zukünftige Beziehungen geben würde, solang das Land keinen formellen Austrittsantrag gestellt hat.
Ölpreise bewegen sich am Donnerstag wieder nach unten. Am Mittwoch erklommen die Futures die strategische 50-$-Marke.
Energie-Aktien notieren uneinheitlich. Der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF) fällt um 0,259 Prozent und der italienische ENI (MI:ENI) rutscht um 0,42 Prozent ab. Statoil ASA (OL:STL) schnellt um 1,20 Prozent hoch und Gazprom (MCX:GAZP) gewinnt 0,27 Prozent dazu.
Finanzwerte handeln nach einer zweitägigen Gewinnstrecke durchgehend niedriger. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) brechen um 2,02 bzw. 1,71 Prozent ein, Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) und Commerzbank (XETRA:CBKG) stürzen um 4,49 bzw. 4,10 Prozent ab.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) und Unicredit (MILAN:CRDI) verlieren beide 4,98 bzw. 4,83 Prozent, die spanischen Banco Santander (MADRID:SAN) und BBVA (MADRID:BBVA) ziehen sich um 2,33 bzw. 0,96 Prozent zurück.
Die Aktie von Bayer (DE:BAYGN) fällt um 1,56 Prozent, nachdem Monsanto (NYSE:MON) eine Erhöhung des Übernahmeangebots von 10 auf 15 USD pro Aktie gefordert hatte.
In London fällt FTSE 100 um 0,52 Prozent, die britischen Kreditgeber folgten dem Abwärtstrend auf dem Kontinent. Die Anleger warten auf britische Wirtschaftswachstumszahlen für das erste Quartal, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden sollen.
HSBC Holdings (LON:HSBA) rutscht um 0,50 und die Royal Bank of Scotland (LON:RBS) um 0,83 Prozent ab, Lloyds Banking (LON:LLOY) verliert 1,76 Prozent. Barclays (LONDON:BARC) jedoch entwickelt sich überdurchschnittlich und steigt um 3,12 Prozent.
Bergbauwerte handeln im rohstofflastigen Index ebenfalls überwiegend niedriger. Rio Tinto (LONDON:RIO) rutscht um 1,35 Prozent ab und BHP Billiton (LONDON:BLT) fällt um 1,69 Prozent. Anglo American (LON:AAL) bricht um 1,95 Prozent ein.
3I Group (LON:III) gehört mit 5,75 Prozent Anstieg zu den Top-Performern des Index. Zuvor bestätigte die Private-Equity- und Risikokapitalgesellschaft, dass Action, ihr größtes Investmentportfolio, weiterhin stetig wachse.
Aktienmärkte in den USA starten niedriger. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,24 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,39 Prozent fallen. Bei Nasdaq 100 wird ein Abstieg von 0,40 Prozent erwartet.