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Europas Anleger werden nach Impfstoff-Rally vorsichtiger

Veröffentlicht am 13.11.2020, 12:05
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Frankfurt (Reuters) - Zum Abschluss einer starken Börsenwoche haben Europas Anleger auf die Bremse getreten.

Der Dax hielt sich am Freitagvormittag dennoch über der psychologisch wichtigen Marke von 13.000 Punkten und notierte 0,4 Prozent höher bei 13.108 Zählern. Der EuroStoxx50 legte ebenfalls 0,4 Prozent auf 3444 Punkte zu.

“Auf die Impfstoff-Euphorie folgt an den Börsen der Realitätscheck”, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. “Die entscheidende Frage auf dem Parkett lautet: Welchen wirtschaftlichen Schaden wird Covid-19 noch anrichten, bevor es von einem Impfstoff besiegt wird.” Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Freitag für Deutschland 23.542 nachgewiesene Ansteckungen binnen 24 Stunden - ein erneuter Rekordwert. Auch die mangelnden Fortschritte im Ringen um ein US-Konjunkturpaket waren für einige Anleger ein willkommener Anlass für Gewinnmitnahmen.

In der ablaufenden Woche steuerte der Dax auf einen Anstieg von rund fünf Prozent zu. Viele Anleger sahen angesichts der Fortschritte bei der Impfstoff-Suche Licht am Ende des Tunnels. “Es gibt die zweite Welle des Coronavirus, neue Einschränkungen, klare Probleme auf der ganzen Welt, Reisen, die wieder ausfallen... Aber gleichzeitig haben wir den stärksten Beweis dafür, dass wir einen Impfstoff haben”, sagte Michael Frazis, Portfoliomanager bei Frazis Capital Partners in Sydney.

Anleger griffen vor dem Wochenende dennoch lieber zu sicheren Häfen wie den japanischen Yen und Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen Bundespapiere fiel im Gegenzug auf minus 0,544 Prozent von zuvor minus 0,534 Prozent. Das als Anti-Krisen-Währung genutzte Gold verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 1878 Dollar je Feinunze.

ANLEGER HOFFEN AUF KOMPROMISSE LONDONS IM BREXIT-KRIMI

Im Blick behielten die Anleger auch die in einer heißen Phase befindlichen Brexit-Gespräche. Das Pfund legte 0,5 Prozent auf 1,3175 Dollar zu, nachdem der engste Berater des britischen Premierministers Boris Johnson, Dominic Cummings, seinen politischen Rückzug zum Jahresende in Aussicht stellte. “Mit Cummings Weggang, der als einer der Schlüsselpersonen hinter Brexit angesehen wird, deutet dies darauf hin, dass Johnson weitere Kompromisse in Betracht ziehen könnte, was positiv zu werten sein wird. So nimmt der Markt diese Nachricht wahrscheinlich auf”, sagte Lee Hardman, Währungsanalyst beim Broker MUFG. Nach dem offiziellen EU-Austritt ist Großbritannien bis Ende 2020 in einer Übergangsphase, in der noch EU-Regeln gelten. Über die künftigen Beziehungen samt Freihandelsabkommen wird seit Monaten gerungen - bislang ohne Ergebnis, weshalb die Wirtschaft ab Anfang 2021 Chaos und steigende Zölle befürchtet.

DEUTSCHE WOHNEN SPÜRT KRISE BISLANG KAUM

Am Aktienmarkt waren vor allem Finanzwerte gefragt. Der europäische Sektorindex kletterte um 1,2 Prozent. Die Titel von Deutsche Wohnen (DE:DWNG) legten um bis zu 2,8 Prozent zu. Der Immobilienkonzern spürt die Auswirkungen der Corona-Krise bislang kaum. Nach wie vor hätten sich mit knapp über einem Prozent nur wenige Mieter gemeldet und krisenbedingte Unterstützung angefragt.

Mehr als vier Prozent abwärts ging es hingegen für Stabilus. Der Auto- und Industriezulieferer verbuchte in dem im September abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinnrückgang um über 60 Prozent auf 30 Millionen Euro.

Der französische Versorger Engie (PA:ENGIE) überzeugte die Anleger hingegen mit einem geringer als befürchtet ausgefallenen Ergebnisrückgang. Die Aktien stiegen in Paris um 4,4 Prozent auf 12,45 Euro. Damit notierten sie so hoch wie seit acht Monaten nicht mehr. Credit Suisse (SIX:CSGN) zufolge schnitt vor allem der Bereich Erneuerbare Energien in den ersten neun Monaten besser ab als gedacht.

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