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FOKUS 3-US-Börsen nach Ausverkauf im freien Fall

Veröffentlicht am 09.10.2008, 22:30
Aktualisiert 09.10.2008, 22:36
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(neu: Schlusskurse, Kreditmarkt, Umsatz)

New York, 09. Okt (Reuters) - Getrieben von Rezessionsängsten haben die US-Börsen am Donnerstag ihren freien Fall fortgesetzt und den siebten Tag in Folge mit massiven Verlusten beendet. Nach einem regelrechten Ausverkauf zum Handelschluss schlossen die drei wichtigsten Indizes auf dem tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Der Dow stürzte unter die 9000-Punkte-Marke. Händler fürchteten vor allem, dass die bisherigen Mittel gegen eine Ausweitung der Finanzkrise nicht ausreichten und eine globale Rezession zu erwarten sei.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte schoss 7,3 Prozent in den Keller auf seinen mit 8579 Punkten tiefsten Stand seit Juni 2003. Im Handelsverlauf pendelte er zwischen 8579 und 9448 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> rutschte mit einem Verlust von 7,6 Prozent das erste Mal seit mehr als fünf Jahren unter 950 Zähler und schloss bei 909 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> verbuchte ebenfalls seinen stärksten Verlust seit 2003 und schloss 5,5 Prozent im Minus bei 1645 Punkten. In Frankfurt setzte der Leitindex Dax<.GDAXI> ebenfalls seine Talfahrt fort und ging 2,5 Prozent tiefer bei 4887 Punkten aus dem Handel.

Im Zentrum der Panikverkäufe standen erneut Finanzwerte. Nach Einschätzung vieler Anleger droht die konzertierte Leitzinssenkung großer Notenbanken zu verpuffen, ohne dass ein besserer Kapitalfluss erreicht wird. "Es herrscht eine Vertrauenskrise. Ich spüre, dass wir die negativen Schlagzeilen noch für einige Zeit haben werden, darunter auch noch mehr Bankenzusammenbrüche", sagte Bruce Zaro von Delta Global Advisors. Für Verunsicherung sorgten auch Äußerungen von Finanzminister Henry Paulson zu einer möglichen Teilverstaatlichung privater Banken als Mittel gegen die ausufernde Finanzkrise.

Papiere der Citigroup büßten mehr als zehn Prozent ein. Morgan-Stanley-Papiere verloren sogar fast 26 Prozent, weil Anleger am milliardenschweren Einstieg der japanischen Bank Mitsubishi UFJ Financial Group<8306.T> zweifelten. Die Aktien von Bank of America verbilligten sich um 11,2 Prozent. Versicherungswerte verloren erdrutschartig. Die Händler vermuteten, dass die Branche in der sich zuspitzenden Finanzkrise zusätzliche Geldspritzen benötigt. An der Börse kursieren seit längerem Gerüchte, ein größerer Versicherer könnte in Zahlungsschwierigkeiten sein. Die Papiere des zweitgrößten US-Versicherers Prudential Financial brachen um mehr als 23 Prozent ein, die der Protective Life Corp verbilligten sich gar um mehr als 44 Prozent. Titel der arg gebeutelten AIG verloren erneut mehr als 25 Prozent. Aktien von XL Capital rutschten sogar fast 54 Prozent in die Tiefe.

Es herrsche immer noch viel Nervosität darüber, dass noch viele Probleme im Zuge der Finanzkrise vor uns liegen, sagte Analyst Michael James von Wedbush Morgan. "Die Leute fürchten sich vor dem, was sie nicht kennen. Die Angst vor dem Unbekannten veranlasst sie, Aktien zu verkaufen und erst anschließend Fragen zu stellen."

Auf Sturzflug ging auch die Aktie des Autobauers General Motors. Mit einem Verlust von mehr als 31 Prozent fielen seine Titel nach enttäuschenden Europa-Absatzzahlen auf den tiefsten Stand seit 1950.

In den Strudel des Ausverkaufs gerieten letztlich auch Technologiewerte, obwohl der IT-Dienstleister IBM unerwartet gute Quartalszahlen vorgelegt hatte. IBM-Aktien verloren nach starkem Auftakt 1,7 Prozent. Auch der Computerkonzern Apple konnte frühe Gewinne nicht halten. Seine Anteilsscheine verbilligten sich um 1,2 Prozent.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 2,04 Milliarden Aktien den Besitzer. 243 Werte legten zu, 2952 gaben nach und 37 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,95 Milliarden Aktien 411 im Plus, 2427 im Minus und 90 unverändert.

An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 33/32 auf 101-25/32. Sie rentierten mit 3,781 Prozent. Die 30-jährigen Bonds sanken 34/32 auf 106-27/32 und hatten eine Rendite von 4,098 Prozent.

(Reporter: Kristina Cooke; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Angelika Stricker)

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