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Evotec hebt die EBITDA-Prognose für 2019 schon das zweite Mal an

Veröffentlicht am 29.01.2020, 09:13
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Nach Ablauf des Geschäftsjahres 2019 hat Evotec (DE:EVTG) (WKN: 566480) am 20.01.2020 verkündet, dass das bereinigte EBITDA für das Jahr 2019 um über 25 % angestiegen sein soll. Auch wenn diese Information erst nach Ablauf des Geschäftsjahres kommt, ist es bereits das zweite Mal, dass das Management die Wachstumsprognose für das bereinigte EBITDA anhebt. Der Hamburger Konzern ist wegen seines hybriden Geschäftsmodells eben etwas besonderes.

Das Geschäftsmodell Evotec ist im Bereich der Wirkstoffforschung tätig. Das bedeutet, der Konzern konzentriert sich im Kern darauf, Wirkstoffe für benötigte Medikamente zu finden. Dabei hat es sich Evotec zur Aufgabe gemacht, vor allem die frühen Phasen der Forschung abzudecken. Denn bis zur Markteinführung eines Medikamentes muss dieses erst einen langwierigen Prozess durchlaufen.

Ganz grob kann man den Prozess folgendermaßen beschreiben: Man beginnt mit der Suche und der Forschung nach möglichen Wirkstoffen und geht dann in präklinische Tests über. Anschließend kommen die klinischen Phasen eins, zwei und drei, dann die Zulassung des Produktes durch die entsprechende Behörde und schlussendlich der Markteintritt. Dabei kann nach jedem Schritt auch das Aus für die Forschung an der Substanz eingeläutet werden, wenn diese nicht den hohen Ansprüchen gerecht wird.

Evotec hat sich vor allem auf den Anfang dieser Wertschöpfungskette spezialisiert. Bis zum Start der klinischen Phase eins kann das Hamburger Unternehmen die benötigten Leistungen anbieten. Durch die Akquisition von Just Biotherapeutics im Juli 2019 könnte Evotec nun auch in der Lage sein, für Teile der frühen klinischen Phasen die Herstellung zu übernehmen.

Dabei fährt der Konzern während des gesamten Prozesses zweigleisig. Einerseits wird auf eigene Faust geforscht. Sobald ein Wirkstoff in der Forschung so weit vorangeschritten ist, dass er nicht mehr in den Aufgabenbereich von Evotec fällt, wird das Projekt an Dritte übergeben. Geistiger Eigentümer bleibt jedoch in der Regel der MDAX-Konzern.

Auf der anderen Seite wird auch im Auftrag Dritter geforscht. Nicht gerade selten ist der Anfang einer solchen Forschungskooperation mit Zahlungen an Evotec verbunden, welche (zumindest zum Teil) die Kosten für Evotec decken. Nachdem der Zuständigkeitsbereich nicht mehr in die Hände des Hamburger Konzerns fällt, wird die Verantwortung für das Projekt weitergegeben.

Jetzt kommt der geniale Teil an diesem Modell: Nun hat Evotec keine nennenswerten Kosten mehr, bekommt jedoch für jeden Meilenstein, also beispielsweise den Übergang einer Substanz von einer klinischen Phase zur nächsten, eine Meilensteinzahlung. Diese liegt nicht gerade selten in Millionenhöhe. Sollte das Produkt am Ende sogar auf den Markt kommen, winkt ein Umsatzanteil, der oft im hohen einstelligen Prozentbereich liegt. Und das, obwohl die Verantwortung und die Kosten von Evotec schon vor dem Start der klinischen Phasen enden. Das Risiko liegt dann also voll beim Partner. Upside Potential ohne weitere nennenswerte Kosten – einfach genial.

Der Konzern wächst weiter In so ziemlich jedem messbaren Bereich wächst Evotec mit beeindruckender Geschwindigkeit. Dabei sind sowohl organisches Wachstum als auch Akquisitionen für das Wachstum verantwortlich. Hinzu kommen Allianzen mit Universitäten und eine Vielzahl kleinerer Co-owned Unternehmen, die das Portfolio nicht nur auf die Pipeline beschränken. Co-owned Unternehmen bedeutet, dass Evotec als Eigenkapitalgeber in diesen Firmen investiert ist.

Wie bereits erwähnt, hob das Management die Prognose für das bereinigte EBITDA bereits ein zweites Mal für das vergangene Jahr an.

Nachdem die Prognose bereits von ursprünglich über 10 auf 15 % bereinigtes EBITDA-Wachstum angehoben wurde, ließ das Unternehmen nun durchblicken, dass es wohl eher über 25 % Wachstum des operativen Ergebnisses für das vergangene Geschäftsjahr werden. Das ist ein Indiz dafür, mit welcher Geschwindigkeit der Konzern wächst.

Auch sonst ist das Unternehmen in Bewegung: Die Mitarbeiterzahl konnte seit Beginn 2019 von rund 2.500 auf (voraussichtlich) 3.000 erhöht werden. Grund dafür sind mit Sicherheit auch die übernommenen Mitarbeiter aus verschiedenen Akquisitionen, die Evotec im letzten Jahr abschließen konnte.

Auch in der Pipeline tut sich etwas. Insgesamt befinden sich momentan neun Substanzen in der klinischen Phase zwei, zwei davon stehen am Ende dieser Phase und könnten im Idealfall bald in die klinische Phase drei überführt werden. Zum Vergleich: Vor rund einem Jahr haben sich gerade einmal zwei Substanzen in der klinischen Phase zwei befunden. Meiner Meinung nach sind das alles Schritte, die in eine richtige Richtung deuten.

Leider wächst Evotec auch in seiner Bewertung durch den Markt. Das relativ hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis, das laut Bloomberg etwa bei 70 (Stand: 23.01.2020) liegen soll, klingt durchaus hoch. Sollte es der Konzern jedoch auch weiterhin schaffen, in so einem schnellen Tempo zu wachsen, wäre diese Bewertung für mich wirklich in Ordnung.

Fazit Ich bin sowohl von dem Geschäftsmodell als auch von dem Management, das dieses offensichtlich herausragend umsetzt, einfach angetan. Evotec bleibt deshalb einer der Kandidaten, von denen ich eine marktschlagende Performance erwarte. Trotz der hohen Bewertung. Jedoch würde ich vor dem Kauf der Aktie darauf achten, ob diese auch zu deiner Risikoneigung passt. Wenn man eher konservativ eingestellt ist, könnte man mit Unternehmen wie Henkel (DE:HNKG_p) vielleicht etwas besser schlafen.

Yannic Joekel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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