Jetzt ist es also Gewissheit: Warren Buffett hat sein Aktienpaket an Barrick Gold (NYSE:GOLD) (WKN: 870450) verkauft. Damit endet ein augenscheinlich sehr kurzes Intermezzo in den Goldmarkt. Für das Orakel von Omaha ist diese Investition sowieso alles andere als üblich gewesen.
Dass Warren Buffett verkauft hat, ist womöglich keine Überraschung. Allerdings könnte es ein Fehler gewesen sein. Denn Barrick Gold hat im Laufe dieser Woche ebenfalls frische Zahlen präsentiert, die wir uns heute einmal näher ansehen wollen. Lass uns daher einmal überprüfen, ob das Orakel von Omaha möglicherweise wirklich einen Fehler gemacht hat. Oder vielleicht auch nicht.
Barrick Gold: Das Zahlenwerk im Blick Wie wir mit Blick auf das Quartalszahlenwerk erkennen können, konnte der Produzent von Gold von einem höheren durchschnittlichen Preisniveau profitieren. Mit Blick auf das vierte Quartal lag der durchschnittliche Verkaufspreis bei 1.871 US-Dollar je Feinunze. Das ist höher gewesen als im Jahresdurchschnitt. Hier lag der Wert bei ca. 1.776 US-Dollar. Allerdings ist auch das ein Top-Wert, bei dem das Unternehmen profitabel wirtschaften konnte.
Barrick Gold wies für das vierte Quartal ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,39 US-Dollar aus. Auf Jahresbasis liegt dieser Wert hingegen bei 1,15 US-Dollar. Das ist deutlich besser als der Vorjahreswert mit 0,51 US-Dollar. Das Nettoergebnis liegt insgesamt bei 1,31 US-Dollar. Das könnte ein ziemlich interessanter Wert sein.
Auch der Cashflow ist überaus positiv. Barrick Gold konnte im Gesamtjahr 2020 einen freien Cashflow von 3,63 Mrd. US-Dollar generieren. Das ist Pi mal Daumen dreimal so hoch wie der Vorjahreswert. Eigentlich Faktoren, die Warren Buffett gefallen könnten.
Warum Warren Buffett nicht mehr investiert Die Aktie von Barrick Gold notiert derzeit auf einem Aktienkursniveau von 20,42 US-Dollar. Wenn wir das Ergebnis je Aktie für 2020 in diesen Betrachtungskreis einpflegen, so erhalten wir ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 15,6. Das ist keineswegs ein hohes Bewertungsmaß. Das dürfte jedoch auch nicht der Grund sein, weshalb Warren Buffett die Reißleine gezogen hat.
Nein, sondern der Grund dürfte Gold selbst gewesen sein. Wie gesagt: Auch hier unter der Prämisse, dass der Starinvestor selbst investiert hat. Warren Buffett ist jedoch kein Fan des Edelmetalls und offenbar auch nicht so recht ein Fan von Goldunternehmen. Von daher ist es für mich kein Fehler gewesen, dass sich die Beteiligungsgesellschaft jetzt in Gänze von ihrem Aktienpaket getrennt hat. Nein, sondern das Orakel von Omaha ist eigentlich bloß konsequent in seinem Ansatz.
Vielleicht zum Abschluss noch einmal das Fazit, das ich in diesem Kontext sowieso des Öfteren bedient habe: Warren Buffett hat vielleicht nicht einmal selbst in die Aktie von Barrick Gold investiert. Dass dieses Kapitel jetzt frühzeitig beendet worden ist, sollte nicht überbewertet werden. Auch aufgrund des geringen Volumens nicht.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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