PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienbörsen haben sich am Dienstag etwas von ihren kräftigen Vortagesverlusten erholt. Positiv verlaufene Anleiheauktionen in Italien und in den Niederlanden stützten. Am Nachmittag gaben Konjunkturdaten aus den USA den Notierungen dann noch einmal kräftig Auftrieb. Der Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,75 Prozent auf 2.284,08 Punkte. Der Cac 40 gewann wegen guten Unternehmensnachrichten besonders kräftig hinzu: Für den Pariser Index ging es um 2,29 Prozent auf 3.169,32 Zähler nach oben. Die Gewinne im Londoner FTSE 100 fielen mit 0,78 Prozent auf 5.709,49 Punkte etwas niedriger aus. Am Vortag hatte er jedoch auch nicht so stark verloren wie seine Pendants vom Festland.
Spürbaren Schub erhielten die europäischen Aktienmärkte am Nachmittag von US-Konjunkturdaten. Die Verkäufe neuer Häuser in den USA waren besser ausgefallen als am Markt erwartet. Zwar waren die Verkäufe im März zurückgegangen, nach einer Datenrevision des Vormonats jedoch weniger stark als von Experten angenommen. Auch die Daten zu den Häuserpreisen des Case-Shiller-Index hatten für Zuversicht auf dem für die US-Wirtschaft wichtigen Immobilienmarkt gesorgt. Zum ersten Mal seit April 2011 waren die Preise im Vergleich zum Vormonat wieder gestiegen. Die etwas schwächeren Daten zum Verbrauchervertrauen konnten die Stimmung nicht spürbar dämpfen.
Aktien seien wegen der Liquiditätsversorgung der Zentralbanken derzeit zäher als im vergangenen Herbst, sagte ein Börsianer in Stockholm. Die Märkte sollten demnach besser mit den derzeitigen Turbulenzen zurechtkommen als im vergangenen Jahr.
Auf Unternehmensseite standen mehrere Konzerne mit Quartalsbilanzen im Fokus. Die Aktien von Novartis waren nach Zahlen Schlusslicht im Züricher SMI-Index mit minus 1,47 Prozent. Der Schweizer Pharmakonzern verfehlte mit Ausnahme des Pharma-Umsatzes die Markterwartungen, bestätigte aber die Jahresprognose. WestLB-Experte Oliver Kämmerer sprach daraufhin von 'schwachen Resultaten' im ersten Quartal.
Die KPN-Titel stiegen trotz eines Gewinneinbruchs in Amsterdam um 3,68 Prozent. Die größte niederländische Telekomgesellschaft bestätigte ihren Jahresausblick und erwartet auf dem schwächelnden Heimatmarkt im zweiten Halbjahr Besserung. Die schwedische Telefongesellschaft Teliasonera teilte unterdessen mit, ihre Beteiligung am russischen Mobilfunker Megafon zurückzufahren und für ihre Anteile 3,25 Milliarden Dollar einstreichen zu wollen. Die Papiere legten daraufhin in Stockholm 6,57 Prozent zu.
Die Aktien von STMicro erholten sich im Cac 40 mit plus 1,95 Prozent nur leicht von ihren Vortagesverlusten von knapp 14 Prozent. Europas größter Halbleiterhersteller meldete für das erste Quartal zwar einen überraschend hohen Verlust, der Konzern kündigte daraufhin aber neue Kosteneinsparungen an und will kräftig Arbeitsplätze abbauen. Analyst Thomas Becker von der Commerzbank kommentierte, das Kerngeschäft habe zwar ordentliche Resultate geliefert, das Mobilfunkgeschäft sei aber ein Desaster. Bereits tags zuvor hatten Probleme beim Joint-Venture ST-Ericsson die Aktie einbrechen lassen.
Spitzenreiter im Cac 40 waren die Anteilsscheine von Michelin . Sie legten nach den am Vorabend bekanntgegebenen Umsatzzahlen des Reifenherstellers um 6,12 Prozent zu. Der Umsatzanstieg um rund fünf Prozent im ersten Quartal hatte die Markterwartung übertroffen. Die VW-Tochter Scania überzeugte die Börsianer mit einem geringer als erwarteten Ergebnisrückgang. Ein Marktteilnehmer sprach von einer positiven Überraschung. Die Aktien legten an der Stockholmer Börse um 4,25 Prozent zu. Nach Angaben des Konzerns soll sich der Auftragseingang anfangs des Jahres nicht weiter verschlimmert haben, was Beobachter als gutes Zeichen werteten./men/wiz
Spürbaren Schub erhielten die europäischen Aktienmärkte am Nachmittag von US-Konjunkturdaten. Die Verkäufe neuer Häuser in den USA waren besser ausgefallen als am Markt erwartet. Zwar waren die Verkäufe im März zurückgegangen, nach einer Datenrevision des Vormonats jedoch weniger stark als von Experten angenommen. Auch die Daten zu den Häuserpreisen des Case-Shiller-Index hatten für Zuversicht auf dem für die US-Wirtschaft wichtigen Immobilienmarkt gesorgt. Zum ersten Mal seit April 2011 waren die Preise im Vergleich zum Vormonat wieder gestiegen. Die etwas schwächeren Daten zum Verbrauchervertrauen konnten die Stimmung nicht spürbar dämpfen.
Aktien seien wegen der Liquiditätsversorgung der Zentralbanken derzeit zäher als im vergangenen Herbst, sagte ein Börsianer in Stockholm. Die Märkte sollten demnach besser mit den derzeitigen Turbulenzen zurechtkommen als im vergangenen Jahr.
Auf Unternehmensseite standen mehrere Konzerne mit Quartalsbilanzen im Fokus. Die Aktien von Novartis
Die KPN-Titel
Die Aktien von STMicro
Spitzenreiter im Cac 40 waren die Anteilsscheine von Michelin