PARIS (dpa-AFX) - Die französischen Großbanken Societe Generale und Credit Agricole sind weiter auf Erholungskurs. Beide Institute meldeten am Donnerstag deutlich bessere Ergebnisse für das dritte Quartal als vor einem Jahr. SocGen steigerte den Überschuss von 90 Millionen auf 534 Millionen Euro. Bei Credit Agricole stand unter dem Strich nach einem Milliarden-Verlust vor einem Jahr nun ein Gewinn von 728 Millionen Euro.
Beide Institute hatten sich vor einem Jahr von Töchtern in Griechenland getrennt und dafür hohe Abschreibungen in Kauf genommen. Seitdem laufen die Geschäfte deutlich besser. Analysten hatten aber bei beiden Banken mehr erwartet. Die Aktien der Institute legten am Donnerstag zu und erhielten nach der EZB-Zinsentscheidung einen weiteren Schub.
SocGen profitierte im vergangenen Quartal unter anderem von einem Sparprogramm. Die Erträge des BNP-Paribas-Rivalen legten um rund sechs Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zu. Dabei konnte SocGen in allen Sparten zulegen. Zugleich erhöhte das Institut aber auch seine Risikovorsorge. Das lag unter anderem an neuen Rückstellungen für Rechtsrisiken. Das Institut befindet sich Presseberichten zufolge in Vergleichsverhandlungen mit der EU-Kommission im Skandal um manipulierte Zinssätze. Zum Stand der Gespräche wollte es sich nicht äußern.
SocGen-Chef Frederic Oudea sieht sein Haus dank der laufenden Neuausrichtung auf gutem Weg, mittelfristig weiter zu wachsen und dabei die Rendite zu steigern. Bis Ende 2015 soll die Eigenkapitalrendite bei zehn Prozent liegen. Davon ist sie aktuell nicht mehr weit entfernt. Bereinigt um Sondereffekte lag sie in den ersten neun Monaten bei 8,6 Prozent.
Credit Agricole halfen im dritten Quartal die Erholung des heimischen Privatkundengeschäfts sowie niedrigere Kosten. Die Bank kündigte an, sich gegen einen Vergleichsvorschlag der EU bei der Aufarbeitung des Skandals um die Zinssätze zu wehren. 'Ich habe ein Abkommen abgelehnt, das der Anerkennung einer Verantwortung gleichkommt', sagte Vorstandschef Jean-Paul Chifflet bei einer Pressekonferenz in Paris. Er ist der erste Banker, der sich öffentlich zur möglichen Strafe der EU äußert. Der Manager betonte zugleich, mit der EU weiter über eine Lösung zu sprechen.
Am Vortag hatten mehrere Medien berichtet, dass die EU-Kommission bei der Aufarbeitung des Skandals um die Manipulation von Referenzzinssätzen Druck macht. Noch in diesem Jahr wollen sich die Wettbewerbshüter mit der Deutschen Bank und fünf weiteren internationalen Finanzinstituten auf Strafen jeweils im dreistelligen Millionenbereich verständigen.
Derweil treiben beide Banken ihren Umbau voran. Sie wollen sich auf weniger Bereiche konzentrieren und so teures Kapital sparen. Dazu einigten sie sich nun auf einen Tausch verschiedener Beteiligungen. So soll SocGen dem Wettbewerber dessen 50-Prozent-Anteil am gemeinsamen Broker Newedge abkaufen. Im Gegenzug will Credit Agricole seinen Anteil am gemeinsamen Vermögensverwalter Amundi um 5 Prozent auf 80 Prozent aufstocken./enl/kja/stk
Beide Institute hatten sich vor einem Jahr von Töchtern in Griechenland getrennt und dafür hohe Abschreibungen in Kauf genommen. Seitdem laufen die Geschäfte deutlich besser. Analysten hatten aber bei beiden Banken mehr erwartet. Die Aktien der Institute legten am Donnerstag zu und erhielten nach der EZB-Zinsentscheidung einen weiteren Schub.
SocGen profitierte im vergangenen Quartal unter anderem von einem Sparprogramm. Die Erträge des BNP-Paribas-Rivalen
SocGen-Chef Frederic Oudea sieht sein Haus dank der laufenden Neuausrichtung auf gutem Weg, mittelfristig weiter zu wachsen und dabei die Rendite zu steigern. Bis Ende 2015 soll die Eigenkapitalrendite bei zehn Prozent liegen. Davon ist sie aktuell nicht mehr weit entfernt. Bereinigt um Sondereffekte lag sie in den ersten neun Monaten bei 8,6 Prozent.
Credit Agricole halfen im dritten Quartal die Erholung des heimischen Privatkundengeschäfts sowie niedrigere Kosten. Die Bank kündigte an, sich gegen einen Vergleichsvorschlag der EU bei der Aufarbeitung des Skandals um die Zinssätze zu wehren. 'Ich habe ein Abkommen abgelehnt, das der Anerkennung einer Verantwortung gleichkommt', sagte Vorstandschef Jean-Paul Chifflet bei einer Pressekonferenz in Paris. Er ist der erste Banker, der sich öffentlich zur möglichen Strafe der EU äußert. Der Manager betonte zugleich, mit der EU weiter über eine Lösung zu sprechen.
Am Vortag hatten mehrere Medien berichtet, dass die EU-Kommission bei der Aufarbeitung des Skandals um die Manipulation von Referenzzinssätzen Druck macht. Noch in diesem Jahr wollen sich die Wettbewerbshüter mit der Deutschen Bank
Derweil treiben beide Banken ihren Umbau voran. Sie wollen sich auf weniger Bereiche konzentrieren und so teures Kapital sparen. Dazu einigten sie sich nun auf einen Tausch verschiedener Beteiligungen. So soll SocGen dem Wettbewerber dessen 50-Prozent-Anteil am gemeinsamen Broker Newedge abkaufen. Im Gegenzug will Credit Agricole seinen Anteil am gemeinsamen Vermögensverwalter Amundi um 5 Prozent auf 80 Prozent aufstocken./enl/kja/stk