27. Nov (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
CORESTATE CCAG.DE - Berlin: Der Immobilienkonzern gibt in einer Pflichtmitteilung bekannt, dass die Aktionäre Norbert Ketterer, Sandra Ketterer und Yannick Heller, "die in signifikantem Umfang an der Gesellschaft beteiligt waren", nahezu sämtliche ihrer Corestate-Aktien an verschiedene Investoren verkauft haben. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Das SDAX-Unternehmen hatte sich vor etwa zwei Wochen in einem Reuters-Interview zuversichtlich gezeigt, 2021 wieder das Niveau von vor der Covid-Krise erreichen zu können. AIRPORT - London: Die neuen Quarantäne-Regelungen haben sich nach Aussage des Flughafenchefs von Gatwick Airport bereits positiv auf die Reise-Nachfrage in Großbritannien ausgewirkt. "Wir sehen bereits einen Anstieg der Flüge, so dass wir bis Mitte Dezember und über die Weihnachtszeit hinweg mit etwa 100 Flügen pro Tag rechnen", sagte Stewart Wingate, Chef von Großbritanniens zweitverkehrsreichstem Flughafen. Im Vergleich dazu sind es während des derzeitigen Lockdowns nur vier Flügen pro Tag. Die Regeländerung, die eine kürzere Quarantänezeit vorsieht, tritt Mitte Dezember in Kraft.
FACEBOOK FB.O - London/Zürich: Das weltgrößte Internetnetzwerk bringt einem Zeitungsbericht zufolge seine Kryptowährung noch im Januar an den Start. Dies meldete die "Financial Times" unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die in der Schweiz für den Aufbau des Kryptogeldes gegründete Libra Association wolle zunächst eine digitale Münze anbieten, die an den Dollar angebunden ist. Damit würde der Marktstart schmaler als erwartet ausfallen. Noch im April hatte der US-Konzern - nach massiven Bedenken von Regierungen und Finanzwächtern - seine Pläne zurückgeschraubt und angekündigt, mehrere Cyberdevisen anbieten zu wollen, die an einzelne Währungen wie möglicherweise den Euro, den Dollar oder an das britische Pfund angebunden sind. Facebook wollte keine Stellung zu dem Bericht nehmen. Das Internet-Netzwerk, zu dem auch Whatsapp und Instagram gehören, ist eins von 27 Mitgliedern der Libra Association.
iQIYI IQ.O - Hongkong/Peking: Die beiden chinesischen Technologieriesen Alibaba (NYSE:BABA) BABA.N 9988.HK und Tencent 0700.HK haben Insidern zufolge nur noch wenig Interesse, die Mehrheit an dem Onlinevideodienst zu übernehmen. Die Gespräche seien festgefahren und es sei unwahrscheinlich, dass sie bald wieder aufgenommen würden, teilten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen mit. Alibaba wie auch Tencent hätten separat voneinander mit iQIYI über den Kauf eines Mehrheitsanteils verhandelt. Vor allem die Bewertung von rund 20 Milliarden Dollar, die vom Mehrheitseigner Baidu BIDU.O verlangt werde, sei ein Hindernis für eine Einigung gewesen. Insidern zufolge soll zwischenzeitlich auch TikTok-Eigner ByteDance seine Fühler ausgestreckt haben. Der an der Nasdaq gelistete Netflix NFLX.O -Rivale iQIYI kommt aktuell auf eine Marktbewertung von rund 16,4 Milliarden Dollar, hat aber in seiner zehnjährigen Firmengeschichte noch nie einen Gewinn erzielt.
BBVA BBVA.MC /SABADELL SABE.MC - Madrid: Die beiden spanischen Großbanken haben ihre Fusionsgespräche wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen abgebrochen. "Die Banco Sabadell teilt mit, dass der Verwaltungsrat beschlossen hat, die Gespräche abzubrechen, da die Parteien keine Einigung über das Umtauschverhältnis der beiden Unternehmen erzielt haben", gab Sabadell in einer Erklärung bekannt. Die Geldhäuser hatten am 16. November angekündigt, über einen Zusammenschluss zu sprechen. Bei einer Verschmelzung wäre die zweitgrößte spanische Bank mit Vermögenswerten von fast 600 Milliarden Euro entstanden.
GOOGLE GOOGL.O /FACEBOOK FB.O - London: Großbritannien will mit verschärften Wettbewerbsregeln Internetriesen wie Google und Facebook in die Schranken weisen. Durchsetzen soll den Kodex eine neue Einrichtung, die bei der Wettbewerbsbehörde CMA angesiedelt ist. Die Digitalmärkte-Abteilung soll ihre Arbeit im April aufnehmen. Ihre Aufgabe ist es, kleinere Konkurrenten und Verbraucher vor einem Missbrauch der Marktmacht der Internetgiganten - insbesondere im Bereich der Online-Werbung - besser zu schützen. "Es ist Zeit, das anzugehen", betonte Digitalminister Oliver Dowden. Die neue Abteilung kann Entscheidungen von Technologiefirmen blockieren und Strafen verhängen. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt, Danzig, Zürich und Wien. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) oder 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)