27. Jul (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
DEUTSCHE BANK DBKGn.DE - Frankfurt: Das größte deutsche Geldhaus steigt aus der Finanzierung von Kohleprojekten aus. Bis spätestens 2025 werde die Bank ihr Engagement in diesem Bereich beenden und keine Darlehen und Kapitalmarkt-Transaktionen mehr anbieten, teilte das Institut mit. Auch in den Bereichen Öl und Gas solle es künftig strengere Richtlinien bei Geschäften mit Kunden geben. "Damit werden wir unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten und das Ziel der EU unterstützen, bis 2050 CO2-neutral zu wirtschaften", sagte Bankchef Christian Sewing. Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Urgewald erklärte, die Pläne seien ein guter Anfang. Allerdings gingen die Richtlinien nicht weit genug, die Bank hinke weiter der Konkurrenz hinterher.
ROLLS-ROYCE RR.L - London: Der Triebwerkhersteller hat seine Investmentgrade-Einstufung bei der Ratingagentur Moody's verloren. Die Agentur stufte ihre Bonitätsnote für das britische Unternehmen am Montag um zwei Stufen auf "Ba2" und damit auf Ramschniveau zurück. Grund sei die anhaltende Schwäche im Luftverkehr. Rolls-Royce stellt unter anderem Triebwerke für die Boeing (NYSE:BA) 787 und den Airbus (PA:AIR) 350 her. Wegen des Shutdown in Folge der Corona-Pandemie muss der Konzern nach eigenen Angaben einen Mittelabfluss von drei Milliarden Pfund (3,34 Milliarden Euro) verkraften.
MITSUBISHI MOTORS 7211.T – Tokio: Der japanische Autohersteller rechnet im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 mit einem Verlust wegen rückläufiger Autoverkäufe. Der Betriebsverlust werde 140 Milliarden Yen (1,13 Milliarden Euro) betragen, teilte Mitsubishi mit. Das Unternehmen verbuchte im ersten Quartal einen über den Markterwartungen liegenden operativen Verlust von 53,3 Milliarden Yen, verglichen mit einem Gewinn von 3,9 Milliarden Yen im Vorjahr.
NOVARTIS NOVN.S - Zürich: Der Schweizer Pharmakonzern will in Österreich weiterhin Antibiotika produzieren. Das Werk der Generika-Tochter Sandoz in Kundl (Tirol) soll nach Angaben des Konzens für mehr als 150 Millionen Euro ausgebaut werden, um im großen Maßstab Penicillin-Wirkstoffe herstellen zu können. Rund 50 Millionen der Summe wird der Staat Österreich beisteuern. Antibiotika werden heutzutage aus Kostengründen nahezu ausschließlich in Asien hergestellt und Kundl ist eine der letzten Fabriken in der westlichen Hemisphäre, in der die Arzneien gegen von Keimen ausgelöste Infektionen produziert werden. Fast alle großen Konzerne haben sich mangels Lukrativität aus der Antibiotika-Forschung zurückgezogen. EPED.PA - Paris: Mit Kostensenkungen will der zuletzt defizitäre französische Autozulieferer im zweiten Halbjahr wieder in die Gewinnzone kommen. Faurecia rechnet für das zweite Halbjahr mit einem Umsatz von rund 7,6 Milliarden Euro und einer operativen Marge von rund 4,5 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Wegen der Coronakrise war der Umsatz in den ersten sechs Monaten auf vergleichbarer Basis um 35,4 Prozent zurückgegangen, wodurch Faurecia einen Betriebsverlust von 114 Millionen Euro eingefahren hatte.
ASTRAZENECA AZN.L - Bangalore: Der britische Pharmakonzern hat eine weitere Milliarden-Kooperation mit dem japanischen Konkurrenten Daiichi Sankyo 4568.T auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung bekanntgegeben. Insgesamt werde AstraZeneca bis zu sechs Milliarden Dollar für die Zusammenarbeit beim Antikörper-Krebsmittel DS-1062 zahlen, davon eine Milliarde als Vorabzahlung. Beim Brustkrebs-Mittel Enhertu arbeiten die Firmen bereits zusammen.
RYANAIR RYA.I - Dublin: Die Verluste der größten europäischen Billigfluggesellschaft waren im ersten Quartal geringer als befürchtet. Es sei aber unmöglich zu sagen, ob der Konzern aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie einen Jahresgewinn erzielen könne, teilte Ryanair mit. Die irische Fluggesellschaft verbuchte in den drei Monaten bis zum 30. Juni einen Verlust nach Steuern von 185 Millionen Euro, Analysten hatten 232 Millionen Euro erwartet. Konzernchef Michael O'Leary warnte vor einer möglichen zweiten Corona-Welle im Spätherbst zum Beginn der jährlichen Grippesaison. "Das ist gerade unsere größte Angst", sagte er.
WIENERBERGER WBSV.VI - Wien: Der Baustoffhersteller hat im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatz von 1,64 (1,74) Milliarden Euro und ein bereinigtes Ebitda von 255 (290) Millionen Euro verbucht. Angesichts der negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sei das "ein solides Halbjahresergebnis", erklärte der Konzern. Bei den Absatzmengen erwarte Wienerberger jedoch eine Abschwächung gegenüber dem im Juni verzeichneten hohen Niveau, sobald der Nachholbedarf von April und Mai abgebaut sei. Das bereinigte Ebitda solle im Gesamtjahr bei 460 bis 480 Millionen Euro liegen, sagte Vorstandschef Heimo Scheuch.
MODERNA MRNA.O - Washington: Das Biotechnologieunternehmen hat nach eigenen Angaben weitere 472 Millionen Dollar von der US-Regierung für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs erhalten. Damit sollen unter anderem fortgeschrittene Tests der sogenannten Phase drei finanziert werden. Das Unternehmen will 500 Millionen Impfstoffeinheiten pro Jahr herstellen und damit im kommenden Jahr beginnen.
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