12. Feb (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
INTELSAT (OTC:INTEQ) IJSA.F I.N - München: Der weltgrößte Satelliten-Betreiber hat sich mit seinen Gläubigern auf einen Schuldenschnitt geeinigt. Die Schuldenlast soll auf sieben von zuletzt 14,8 Milliarden Dollar reduziert werden, wie Intelsat mitteilte. Die Gläubiger bekommen dafür im Gegenzug Aktien. Das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg hatte im Mai Insolvenz (Chapter 11) nach US-Recht angemeldet, weil die Umsätze und Einnahmen im Zuge der Corona-Krise einbrachen. Eine jährliche Zinsbelastung von 1,13 Milliarden Dollar überforderte Intelsat. Größter Aktionär des 1964 gegründeten Unternehmens mit 1200 Mitarbeitern ist bisher der Finanzinvestor BC Partners, der zuletzt 34,1 Prozent hielt. Im zweiten Halbjahr werde man mit dem Schuldenschnitt aus der Insolvenz herauskommen, hieß es in der Mitteilung.
TESLA TSLA.O - Berlin: Der US-Elektroautobauer kann am Standort Grünheide weitere Maschinen installieren. Eine entsprechende Genehmigung erteilte das Landesamt für Umwelt in Potsdam. Demnach können weitere Anlagenteile und Ausrüstungen für die Lackieranlage, das Presswerk und den Karosseriebau in das Gebäude eingebaut werden. Bisher gibt es noch keine endgültige Baugenehmigung für die Tesla-Fabrik, die aber nach mehreren vorläufigen Genehmigungen gewaltige Fortschritte macht - allerdings auf eigenes Risiko von Tesla. Die Prüfung der abschließenden Genehmigung dauert weiter an. Tesla will schon im Sommer die ersten Elektroautos zu produzieren.
DERMAPHARM DMPG.DE - Berlin: Die Herstellung des Covid-19-Impfstoffes für BioNtech BNTX.O und Pfizer (NYSE:PFE) PFE.N wird den Umsatz der Pharmafirma ankurbeln. Im laufenden Gesamtjahr werde die Zusammenarbeit einen hohen zweistelligen Millionen-Umsatz bringen, teilte Dermapharm mit. Dermapharm produziert den Impfstoff seit Oktober in Brehna bei Leipzig und bereitet die Produktion in Reinbek bei Hamburg vor. Am 30. März gibt der Hersteller von patentfreien Arzneimitteln Einblick in das abgelaufene Geschäftsjahr. 2019 hatte Dermapharm rund 700 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.
ROSNEFT ROSN.MM - Moskau: Die Corona-Pandemie hat dem russischen Energieriesen einen Gewinneinbruch um fast 80 Prozent eingebrockt. Unter dem Strich fiel der Gewinn im vergangenen Jahr auf 147 Milliarden Rubel (1,65 Milliarden Euro), wie Rosneft mitteilte. Der Umsatz sank um 33,6 Prozent auf 5,8 Billionen Rubel, während das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 42,6 Prozent auf 1,2 Billionen Rubel zurückging. Öl- und Gasproduzenten hat die Corona-Krise hart getroffen, weil der Flugverkehr fast komplett zum Erliegen kam und auch Industrie und Straßenverkehr weniger Energie benötigten. An Rosneft ist der britische BP BP.L -Konzern mit knapp 20 Prozent beteiligt.
AXEL SPRINGER SPRGn.H - Berlin: Der Medienkonzern holt einen weiteren Investor in sein Kontrollgremium. Pascal Keutgens (46) vom Canada Pension Plan Investment Board (CPPIB) soll auf der Hauptversammlung im Mai in den Aufsichtsrat gewählt und dann Vorsitzender des Audit Comittees werden. Ulrich Plett (64) werde wie geplant ausscheiden. Im Zuge der strategischen Partnerschaft von Springer mit dem US-Großaktionär KKR KKR.N hatte sich CPPIB als Co-Investor mit rund 25 Prozent an der Gesellschaft Traviata beteiligt, die die Axel-Springer-Beteiligung von KKR hält. Später soll der frühere Generaldirektor der BBC und Ex-Chef der "New York Times", Mark Thompson, in das Kontrollgremium einziehen. Der 63-Jährige berät seit Anfang 2021 Aufsichtsrat und Vorstand von Axel Springer (DE:SPRGn). Er kenne "den US-Medienmarkt wie kein zweiter" und solle Springers Wachstumsstrategie begleiten.
TESLA TSLA.O - Berlin: Der Elektroautohersteller muss nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) weltweit gut 12.300 Autos zurückrufen. Betroffen seien Fahrzeuge vom Typ Model X, die 2015 und 2016 gebaut worden seien, heißt es in der Rückrufdatenbank des KBA. Bei diesen Fahrzeugen könne es dazu kommen, dass sich die Zierleiste löse und auf die Straße falle. Wie viele Fahrzeuge in Deutschland betroffen seien, sei derzeit nicht bekannt.
DEUTSCHE TELEKOM DTEGn.DE - Berlin: Ähnlich wie SAP SAPG.DE und die Software AG SOWGn.DE will die Telekom-Großkundentochter T-Systems ihr Geschäft auf die Cloud ausrichten. Dafür werde ein dreistelliger Millionenbetrag investiert, kündigte der IT-Dienstleister an. In den vergangenen Monaten sei die Zusammenarbeit mit Microsoft MSFT.O und der Amazon AMZN.O -Cloudtochter AWS ausgebaut worden, die auf externen Servern Speicherplatz sowie Anwendungen zur Verfügung stellen. Nun will T-Systems die Zahl der Cloud-Spezialisten auf 8000 von 3000 erhöhen und führt neue Angebote für die Migration ein. Die 2018 gestartete und mit dem Abbau Tausender Stellen einhergehende Neuausrichtung zieht sich hin. Das Neugeschäft war zuletzt wegen der Corona-Krise "mit Verzögerungen und Ausfällen belastet". Wegen der schlechteren Aussichten schrieb die Telekom im dritten Quartal 500 Millionen Euro auf das Systemgeschäft ab. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 30 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) und +49 30 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)