03. Mrz (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
ANGHAMI - Dubai: Der im Nahen Osten und Nordafrika beliebte Spotify-Konkurrent will durch die Hintertür als erstes arabisches Technologieunternehmen an die US-Börse Nasdaq gehen. Anghami wird auf den Börsenmantel Vistas Media Acquisition VMAC.O verschmolzen und dabei mit rund 220 Millionen Dollar bewertet, wie die Firma mitteilte. Durch die Börsennotierung habe Anghami Zugang zu Wachstumskapital sowie eine globale Plattform, sagte Firmenmitgründer und -chef Eddy Maroun. Anghami hat seinen Hauptsitz in Abu Dhabi und zählt inzwischen mehr als 70 Millionen angemeldete Nutzer.
AVAST AVST.L – London: Der Anbieter von Antiviren-Software hat vom Trend zum Homeoffice und der dadurch gestiegenen Nachfrage nach Antivirenprogrammen profitiert. Der Gewinn stieg im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf 496 Millionen Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Avast hat 2020 fast eine Million neue zahlende Kunden hinzugewonnen, ein Anstieg um 7,9 Prozent auf 13,6 Millionen. Der Umsatz kletterte um 7,1 Prozent auf 893 Millionen Dollar. Gedämpft wurde das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte durch eine bewusste Umstellung auf den Verkauf von Einjahreslizenzen statt stark rabattierter Mehrjahresverträge. "In Bezug auf den Gesamtwert fahren wir besser, wenn wir diese Jahreslizenzen anstelle von Zwei- oder Drei-Jahres-Lizenzen unterzeichnen", erläutere Konzernchef Ondrej Vlcek.
ADIDAS ADSGn.DE - Frankfurt: Der Finanzinvestor Triton hat nach eigenen Angaben kein Interesse an einer Übernahme der Adidas-US-Tochter Reebok. Triton-Partner Martin Huth sagte in Frankfurt, der Sportartikelhersteller passe nicht ins Profil des Investors. Adidas hat Reebok kürzlich zum Verkauf gestellt. Neben Beteiligungsgesellschaften gelten Rivalen wie VF Corp (NYSE:VFC) VFC.N ("Timberland", "The North Face") und Anta Sports 2020.HK ("Fila", "Salomon") als interessiert. Bereits 2019 hatte der Ex-Basketball-Star Shaquille O'Neal Interesse an einer Übernahme von Reebok bekundet.
RTL (H:RRTL) GROUP AUDK.LU - Berlin: Die Tochter RTL Deutschland übernimmt Super RTL vollständig und damit die restlichen 50 Prozent von der zu Walt Disney (NYSE:DIS) DIS.N gehörenden BVI Television Investments. Der Deal soll im Lauf des Jahres abgeschlossen sein, teilte RTL mit. Super RTL wurde 1995 als Gemeinschaftsfirma von RTL und Walt Disney gegründet. Mit den Dachmarken Toggo und Toggolino hat sich Super RTL zu einem digitalen Unterhaltungsunternehmen entwickelt, das seine Inhalte über TV-Kanäle, den RTL-Streamingdienst TV Now, digitales Radio sowie Apps und Websites verbreitet.
KÜHNE+NAGEL KNIN.S - Zürich: Dank eines starken Pharmageschäfts und einer anziehenden Nachfrage im zweiten Halbjahr hat der Schweizer Logistikkonzern 2020 mit nur geringen Umsatz- und Gewinneinbußen abgeschlossen. Der Nettoumsatz ging um 3,4 Prozent auf 20,4 Milliarden Franken zurück. Unter dem Strich stand mit 789 Millionen Franken ein etwa niedrigeres Nettoergebnis. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 4,50 Franken je Aktie erhalten und damit 0,50 Franken mehr als vergangenes Jahr. Eine Prognose gab das Kühne+Nagel nicht.
SHOP APOTHEKE SAEG.DE - Düsseldorf: Die Online-Apotheke hat 2020 ihre mehrfach angehobenen Jahresziele übertroffen und nähert sich der Gewinnwende. Bei einem Umsatzplus von rund 38 Prozent auf 968 Millionen Euro lag das Betriebsergebnis (Ebit) bei minus 0,9 Millionen Euro nach minus 33,4 Millionen 2019. Netto blieb ein Fehlbetrag von 16,8 (Vorjahr: minus 36,3) Millionen Euro. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) schaffte die Shop Apotheke mit 21,6 (Vorjahr: minus 13,6) Millionen Euro den Sprung in die Gewinnzone. Im laufenden Jahr soll der Umsatz um etwa 20 Prozent zulegen und die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) auf 2,3 bis 2,8 (2,2) Prozent klettern.
ROBLOX RBLX.N - Bangalore: Der US-Onlinespiele-Anbieter erwartet eine Verdoppelung seines Umsatzes im ersten Quartal 2021. Der Umsatz werde voraussichtlich zwischen 320 Millionen und 335 Millionen Dollar (265 bis 277 Millionen Euro) liegen, teilte das Unternehmen mit. Das wäre ein Wachstum von 98 bis 107 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr rechnet Roblox mit einem Umsatz von 1,44 bis 1,52 Milliarden Dollar. Die beliebte Spielplattform mit Sitz im kalifornischen San Mateo profitierte von der Corona-Pandemie. Roblox bietet Spiele für mobile Geräte und Spielkonsolen an und will Ende des Monats an die Börse gehen. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 30 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) und +49 30 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)